Ausbau für 32,2 Millionen Euro soll in drei Jahren starten
Filzenexpress bis 2026 elektrisch – S-Bahn Wasserburg/München lässt noch auf sich warten
Der Filzenexpress zwischen Ebersberg und Wasserburg soll wohl in den nächsten Jahren elektrifiziert werden. Damit werden auch die S-Bahn-Pläne München-Wasserburg konkreter. Anhänger der Altstadtbahn wittern eine neue Chance.
Wasserburg – „Der Ausbau des Filzenexpresses macht groß Fortschritte“, sagt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) angesichts der fertiggestellten Genehmigungsplanung für die Elektrifizierung der 19 Kilometer langen Strecke zwischen Ebersberg und Wasserburg-Reitmehring und der Beantragung der Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt.
„Wenn alles gut läuft, können die Bauarbeiten in drei Jahren starten.“ Diese sollen laut Klaus-Dieter Josel, bei der Deutschen Bahn für das Schienennetz in Bayern zuständig, bis spätestens 2026 abgeschlossen sein. Dann „wollen wir den Strom einschalten und den Filzenexpress emissionsfrei durch die Orte und Regionen fahren lassen.“ Insgesamt soll das Projekt 32,2 Millionen kosten, wie das Ministerium mitteilt. Die Planungen selbst hätten rund 1,5 Millionen Euro gekostet und seien zur Hälfte von der Südostbayernbahn und dem bayerischen Verkehrsministerium getragen worden.
Regional-S-Bahn Wasserburg
Doch bis wirklich die Regional-S-Bahn Wasserburg kommt, dürfte es noch ein bisschen dauern. Zwar ist mit der Elektrifizierung der Strecke der erste Schritt getan, doch bis der Ausbau vom „bloßen“ Flizenexpress zur S-Bahn, die im Expresstakt von Wasserburg bis München braust, werden noch einige Jahre vergehen. Denn deren Einrichtung steht im zeitlichen Zusammenhang mit der zweiten Stammstrecke in München und dieser wird wohl frühestens 2028 gebaut werden.
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Dennoch, die Elektrifizierung seien tolle Neuigkeiten, sagt Werner Gartner, zweiter Bürgermeister von Wasserburg. Umwelttechnisch sei es schlicht der richtige Schritt, die alten Dieselloks aus dem Verkehr zu ziehen. „Ich hoffe, dass hier auch die Taktung der Züge neu überdacht wird“, sagt Gartner. Es wäre zu begrüßen, wenn die Wartezeiten verkürzt werden könnten.
Altstadtbahn wäre „das I-Tüpfelchen“
Auch Bernd Meerstein, Vorsitzender von Pro Bahn Wasserburg, begrüßt das Fortschreiten der Pläne. „Ich hoffe aber weiterhin auf eine Verbindung bis in die Altstadt.“ Eine S-Bahn-Verbindung lediglich bis Reitmehring mache wenig Sinn. „Man muss hier in die Zukunft planen“, erklärt Meerstein. „Und es ist nun mal so, dass mehr Menschen auf die Bahn umsteigen werden und müssen.“
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Dieser Meinung ist auch Norbert Moy, Vorsitzender von Pro Bahn Oberbayern. „Eine Altstadtbahn wäre noch das I-Tüpfelchen.“ Grundsätzlich ist er aber zufrieden mit dem Fortschritt der Filzenbahn. „Ich bin froh, dass wir uns in den 1990er-Jahren gegen deren Stilllegung eingesetzt haben.“