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Interview mit Feldkirchen-Westerhamer

Mit 24 die Verwaltung aufmischen - Klimaschutzmanager Nico Hirsemann über sein erstes Jahr

Der 24-jährige Nico Hirsemann, Klimaschutzmanager in Feldkirchen-Westerham, an seinem Schreibtisch.
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Der 24-jährige Nico Hirsemann, Klimaschutzmanager in Feldkirchen-Westerham, an seinem Schreibtisch.

Bereits in jungen Jahren trägt Nico Hirsemann in Feldkirchen-Westerham viel Verantwortung. Wie der Klimaschutzmanager sein erster Jahr in der Verwaltung erlebt hat und wie ältere Kollegen mit dem 24-Jährigen umgehen, erzählt er im Interview.

Feldkirchen-Westerham – Mit Anfang 20 mischt Nico Hirsemann die Verwaltung in Feldkirchen-Westerham auf. Unter mehreren Bewerbern konnte sich der aus Nürnberg stammende Hirsemann Ende des vergangenen Jahres durchsetzen und gehört nun seit einem Jahr zum Team im Rathaus.

Der heute 24-Jährige hatte direkt nach seinem Studium „Mensch und Umwelt“ an der Universität Koblenz/Landau die Stelle als Klima- und Mobilitätsmanager in Feldkirchen-Westerham angetreten. Doch wie ist es eigentlich, in diesem Alter schon so viel Verantwortung zu tragen? Wie der Klimaschutzmanager sein erstes Jahr in der Verwaltung erlebt hat und wie ältere Kollegen mit ihm umgehen, erzählt er im Interview mit den OVB-Heimatzeitungen.

Frage: Herr Hirsemann, wie haben Sie Ihre ersten zwölf Monate in Ihrem Amt erlebt?

Nico Hirsemann: Es war eine aufregende Zeit, in der ich viele Erfahrungen machen durfte und einiges dazu gelernt habe.

Wie herausfordernd sind die Zeiten für einen Klimaschutzmanager, gerade jetzt in diesen Krisenzeiten?

Hirsemann: Natürlich spürt man in diesen Zeiten die Dringlichkeit und Verantwortung, die mit dem Aufgabengebiet verbunden ist. Dennoch sehe ich es als eine Chance für den Klimaschutz, da zentrale Themen wie die Energieeinsparung oder Wärmewende in aller Munde sind.

Was sind die wichtigsten Ziele, die Sie in Ihrem ersten Jahr umsetzen konnten?

Hirsemann: Wir haben das energiepolitische Arbeitsprogramm im Rahmen des European Energy Award ausgearbeitet und durch den Gemeinderat beschließen lassen. Des Weiteren konnte unser Bürgerbus-Projekt, der „Gmoabus“, dieses Jahr in Betrieb genommen werden. Auch wurden für die Verwaltung neue Elektrofahrzeuge als Dienstfahrzeuge beauftragt, zusammen mit entsprechenden Lademöglichkeiten.

Gibt es Themen, die vielleicht noch nicht zufriedenstellend abgelaufen sind beziehungsweise an denen man sich als Klimaschutzmanager die Zähne ausbeißen muss?

Hirsemann: Es gibt durchaus Themen, bei denen sich die Umsetzung schwierig gestaltet. Der Ausbau der Radwege-Infrastruktur ist beispielsweise sehr schwer voranzutreiben.

„Es ist das erste Mal, dass auch wir in Deutschland die Nachteile von fossilen Energieträgern am eigenen Leib spüren“

Nico Hirsemann, Klimaschutzmanager in Feldkirchen-Westerham

Wie gut steht die Gemeinde in Ihren Augen in Sachen Klimaschutz da?

Hirsemann: Man sieht, dass dieses Thema auch in der Vergangenheit bereits im Fokus stand und bei Entscheidungen berücksichtigt wurde. Natürlich gibt es immer Verbesserungspotenzial, aber mit einem umfangreichen Energiemanagement, der Teilnahme am European Energy Award und vielen weiteren Projekten sieht man: Es geht in die richtige Richtung.

Erleben Sie generell ein Umdenken hinsichtlich des Klimaschutzes, gerade weil viele Menschen durch die Umstände „gezwungen“ werden, Energie einzusparen oder nachhaltiger zu leben?

Hirsemann: Das Thema ist definitiv präsenter denn je. Es ist das erste Mal, dass auch wir in Deutschland die Nachteile von fossilen Energieträgern am eigenen Leib spüren. Ich hoffe, dass dadurch ein bleibender Wandel angestoßen werden kann und bin diesbezüglich auch zuversichtlich.

Sie sind 24 Jahre alt. Werden Sie eigentlich häufig damit konfrontiert, dass Sie in Ihrem noch jungen Alter eine solch wichtige Aufgabe übernehmen?

Hirsemann: Tatsächlich wurde dieser Umstand bisher kaum beachtet oder thematisiert. Ich habe ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und wurde überall gut aufgenommen.

Ein Ausblick auf das nächste Jahr: Welche wichtigen Aufgaben und Ziele stehen für Sie im kommenden Jahr an?

Hirsemann: Zum 1. Januar 2023 startet unsere neue Gesamtförderrichtlinie Klimaschutz, welche verschiedene Förderprogramme für unsere Bürger anbietet. Genauere Informationen gibt es Ende Dezember auf unserer Homepage und im Januar im Gmoabrief. Des Weiteren steht die Erstellung eines Energienutzungsplans an, sowie die weitere Umsetzung unseres energiepolitischen Arbeitsprogramms. Auch beim Thema der öffentlichen Ladeinfrastruktur würde ich in 2023 gerne Fortschritte machen.

Was ist der European Energy Award?

Der European Energy Award® (eea) ist ein Qualitätsmanagement-System und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen und Kreisen erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale des nachhaltigen Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Der European Energy Award ist prozessorientiert angelegt und dient der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien. Hierdurch werden auf lange Sicht finanzielle Ressourcen der Kommunen geschont.

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