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Feldkirchen-Westerhams Bürgermeister leitet letzte Sitzung

Gemeinderat gibt ihm einen Korb: Wo sich Hans Schaberl in Zukunft Gehör verschaffen will

Zur großen, gepunkteten Fahrradklingel im Geschenkkorb (rechts) übergab Christiane Noisternig dem scheidenden Bürgermeister Hans Schaberl im Beisein von Josef Hupfauer noch eine CSU-Fahrradklingel mit weiß-blauem Rauten-Aufdruck.
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Zur großen, gepunkteten Fahrradklingel im Geschenkkorb (rechts) übergab Christiane Noisternig dem scheidenden Bürgermeister Hans Schaberl im Beisein von Josef Hupfauer noch eine CSU-Fahrradklingel mit weiß-blauem Rauten-Aufdruck.

Warme Worte und ein Korb vom Gemeinderat: Nach der letzten Sitzung des Gremiums unter seiner Leitung hat sich Feldkirchen-Westerhams Bürgermeister Hans Schaberl von der kommunalpolitischen Bühne verabschiedet. Wo er sich in Zukunft Gehör verschaffen will.

Feldkirchen-Westerham – Fahrradkette statt Amtskette, Tagesetappe statt Tagesordnung, Drahtesel statt Amtsschimmel: Für Feldkirchen-Westerhams scheidenden Bürgermeister Hans Schaberl (parteifrei) beginnt ab 1. April ein neuer Lebensabschnitt. Von seinem Gemeinderat hat er am Dienstagabend (28. März) nach der letzten Gremiumssitzung unter seiner Leitung bereits Abschied genommen. Von den Ratsmitgliedern bekam Schaberl neben warmen Worte auch eine prallgefüllten Geschenkkorb, der gleich deutlich machte, was der 67-Jährige in den kommenden Monaten für Ziele hat.

Gerade als Hans Schaberl seine letzte Gemeinderatssitzung eröffnen wollte, ergriff Zweite Bürgermeisterin Christiane Noisternig (CSU) das Wort, um die Amtszeit Schaberls Revue passieren zu lassen und ihm „eine letzte gute Sitzung“ zu wünschen: „Genieße es!“ In ihren Worten an den scheidenden Rathauschef hob sie vor allem dessen „gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung“ hervor, was „auch dort sehr geschätzt“ worden sei.

Eine Gruppenaufnahme zum Abschied: der scheidende Bürgermeister Hans Schaberl (mit Amtskette) und der Feldkirchen-Westerhamer Gemeinderat.

Ein weiteres Lob an den 67-Jährigen, der am 1. April vom 39-jährigen Johannes Zistl (Ortsliste Vagen) beerbt wird, galt der Entscheidung rund um den neuen Dorfplatz in Feldkirchen. „Da möchte ich Dir für Deine Standfestigkeit danken, nachdem das Projekt ja alles andere als unumstritten war.“ Sie hoffe nun, dass die dortigen Bauarbeiten „demnächst in die Umsetzung“ gehen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bürgermeister und ihr als Stellvertreterin sei, auch wenn man nicht immer einer Meinung gewesen sei, „immer freundschaftlich und respektvoll“ gewesen.

Was die Kinder da für mich gemacht haben, das ging wirklich unter die Haut.

Hans Schaberl über seine Abschiedstour durch die Kindergärten, wo er unter anderem mit Liedern und Gedichten verabschiedet worden war.

Freundliche Worte, die Schaberl mit ebenso freundlichen Worten erwiderte. So lobte er explizit seine beiden Stellvertreter Noisternig und Josef Hupfauer (Freie Wähler Feldolling), die er als „gute Helfer an meiner Seite“ bezeichnete. Neben „Fairness und Ehrlichkeit“ sei ihm wichtig gewesen, „niemals mit schlechter Laune in die Verwaltung zu gehen“. Schaberl: „Das habe ich auch zusammengebracht.“

Neben dem kompletten Gemeinderat waren auch Mitglieder der Verwaltung sowie Chefsekretärin Brigitte Köhler-Blaha (links) zur Verabschiedung von Bürgermeister Hans Schaberl gekommen.

Das Gremium bat er, seinem Nachfolger Zistl „einen gewissen Freiraum zu lassen“ und ermutigte Zistl und den Rat dazu, wenn immer möglich, Grundstücke als „Tauschobjekte“ zu erwerben. „Denn wenn so etwas großes wie ein Schulneubau ansteht, braucht man einfach diese Flexibilität“, so Schaberl weiter. Er selbst will die Entwicklung seiner Heimatgemeinde „weiter aufmerksam verfolgen, aber nicht dreingschafteln“, versprach der 67-Jährige, der zum Ende klarstellte: „Es war eine schöne Zeit, aber alles hat sein Ende.“

Doch wie sieht für den scheidenden Rathauschef der neue Lebensabschnitt aus? Droht dem zukünftigen Rentner vielleicht Langeweile, wie nicht ganz ernst gemeinte, von Chefsekretärin Brigitte Köhler-Blaha formulierte Tagebucheinträge Schaberls, die von Noisternig und Hupfauer in einer kleinen Feierstunde vorgetragen worden waren, vermuten lassen? Nein, danach sieht es wohl nicht aus, nachdem Schaberl gemeinsam mit seiner Frau auf E-Bikes mit einem speziellen, aufblasbaren Fahrradzelt, einem sogenannten B-Turtle im Gepäck, die Welt – zumindest aber Deutschland – erkunden will.

Ein Vorhaben, das der Gemeinderat mit einem prallgefüllten Geschenkkorb unterstützte. Dieser enthielt nicht nur einen Gutschein für E-Bike-Zubehör, sondern auch ein paar Flaschen alkoholfreies Bier sowie verschiedene Nüsse als kräftespendende Wegzehrung für die Touren. Und eine große, gepunktete Fahrradklingel, damit er sich auch in Zukunft – zwar nicht mehr im Gemeinderat, dafür aber nun auf dem Fahrradweg – Gehör verschaffen kann.

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