24 Kinder in Raubling abgelehnt
Fehlende Kitaplätze: Gemeinderat befasst sich mit der angespannten Situation in Nicklheim
Nicht einmal der erste Spatenstich für den neuen Kindergarten in Nicklheim ist getan und trotzdem bereitet der Engpass an fehlenden Plätzen enorme Sorgen. Maximal 100 Kindergartenplätze sind in den vier Gruppen des Kindergartens Nicklheim möglich. Reicht das für den großen Andrang?
Raubling – Nach dem derzeitigen Stand reichen die Plätze immer noch nicht, um die Nachfrage im ganzen Gemeindegebiet abzudecken. In der jüngsten Gemeinderatssitzung dominierten deshalb die „Kinder“ die Tagesordnungspunkte.
Warten auf die Kostenberechnung
Nun aber der Reihe nach: „Natürlich warten wir bei der Entwurfsplanung mit Außenplanung gespannt auf die Kostenberechnung im Vergleich zur Kostenschätzung, die vor einiger Zeit vorgestellt wurde“, so Bürgermeister Olaf Kalsperger zum Einstieg in den Tagesordnungspunkt „Neubau viergruppige Kindertagesstätte“ im Ortsteil Nicklheim.
Ehe Simon Bauer und Peter Rubeck von der Planungsgruppe Strasser, Büro Rosenheim, ins Detail gingen, war die erfreuliche Meldung, dass die Schätzkosten von rund sechs Millionen Euro sogar um einen minimalen Betrag von circa 100.000 Euro niedriger lagen als zunächst angenommen. Dabei sei nicht zu vergessen, dass rund sechs Millionen Euro immer noch ein riesiger Batzen Geld für den Gemeindesäckel darstellt.
Laut Bauer wurden die Vorschläge aus dem Gemeinderatsgremium in vorhergegangener Sitzung vertieft, die er in Grundrissplänen darstellte. Auf dem Dach ist eine PV-Anlage geplant.
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Von der Belegung sind je zwei Kindergarten- und zwei Kinderkrippengruppen geplant. Der Spatenstich soll Anfang 2024 erfolgen und die Fertigstellung ist in etwa für den Herbst 2025 terminiert. Bei der Gestaltung der Außenanlagen stellte Rubeck zwei Varianten an Spielgärten vor. Variante eins wäre ein gemeinschaftlicher Spielgarten für Kindergarten- und Krippenkinder, während in der Variante zwei ein getrennter Spielgarten möglich wäre.
„Welche Variante in Frage kommt, dazu sollte man die Kindergartenleitung befragen“, sieht der Bürgermeister die Kompetenz bei denen und erhielt dafür vom Gemeinderatsgremium breites Kopfnicken. Letztendlich wurde die Beschlussvorlage zur Kostenberechnung einstimmig anerkannt und der Bürgermeister ermächtigt, den Bauantrag einzureichen.
Auch im nächsten Tagesordnungspunkt ging es wieder um die Kinder und speziell um die derzeit fehlenden Plätze „Leider mussten wir in letzter Zeit 24 Kinder unter drei Jahren absagen, die keinen Platz mehr bekommen haben“, so der Rathauschef mit Sorgenfalten auf der Stirn.
Das könne und wolle man so nicht ungesehen hinnehmen. „Und wenn wir als Übergangslösung Container anmieten müssen“, so Kalsperger entschlossen. Raubling sei von der Vorreiterrolle in eine Problemlage geraten. Derzeit bietet die Gemeinde Raubling rund 540 Betreuungsplätze für Kinder von eins bis sechs Jahren an. Durch die stetige Weiterentwicklung konnten in den letzten vier Jahren schon insgesamt vier weitere Gruppen in verschiedenen Räumlichkeiten realisiert werden.
Hinzu kommen nochmals vier Gruppen im Kindergarten Nicklheim nach dessen Fertigstellung im Herbst 2025.
Trotzdem gibt es aktuell keine weiteren Unterbringungsmöglichkeiten für Krippenkinder mehr. Das Gemeinderatsgremium will entschieden dagegen steuern. Welche Möglichkeiten gibt es in den nächsten zwei Jahren als Übergangslösung? Es bleiben nur Container, wie in anderen Gemeinden schon praktiziert. Kalsperger stellte einen Grundrissplan eines Containers für zwei Krippengruppen vor. Nur wohin damit?
Sogleich folgten als Vorschläge das ehemalige und seit einiger Zeit gemeindeeigene Bröcker Grundstück neben dem Rathaus und in der Nachbarschaft vom Kindergarten „Pusteblume“, oder angrenzend an den Kindergarten „Sonnenblume“ in Kirchdorf. Die Standort Vor- und Nachteile wurden sorgfältig abgewägt, die bestmögliche Lösung soll erarbeitet werden.
Einstimmig für Containerlösung
Fakt ist, eine Übergangslösung mittels Container ist zwingend erforderlich und der gesamte Rat war einstimmig dafür. Es wurde der Beschluss einstimmig gefasst, dass Angebote eingeholt und dann Mietcontainer bestellt und die Gemeindeverwaltung nach der schnellstmöglichen und praktikabelsten Lösung beauftragt wurde.
Der Bürgermeister hofft, bis etwa Herbstanfang weitere Plätze mittels Container anbieten zu können.