Das Gesicht des Wasserburger Faschings
„Faschings-Omili“: 75 am Rosenmontag
Sie ist – wenn auch oft im Hintergrund – das Gesicht des Wasserburger Faschings: Dort ist Elfriede Gabriel seit Jahrzehnten in vielerlei Funktionen aktiv. Heute wird die „Faschings-Omili“, wie sie die Garde nennt, 75 – wie es sich gehört für eine begeisterte Närrin am Rosenmontag. Nur feiern, das geht nicht.
Wasserburg – Sie hat eigentlich immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, weiß viele Anekdoten zu erzählen: Elfriede Gabriel ist stets positiv gestimmt. „Optimistisch sein“ lautet ihr Lebensmotto. Deshalb ist sie auch überzeugt, dass es nächstes Jahr wieder einen richtigen Fasching geben wird: mit Schlüsselübergabe, Badriazzo, Showtanzauftritten der Garde.
Sie selber hilft auch mit 75 noch immer mit, wenn sie gebraucht wird. Nur Ausgehen am Abend, das mag sie nicht mehr. Deshalb macht es Elfriede Gabriel auch nicht viel aus, dass sie ausgerechnet an einem Rosenmontag 75 wird, an dem das Virus dem Fasching zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. „Nur für die jungen Leute tut es mir leid“, sagt sie. Die Gardemädels hätten schließlich fleißig trainiert – „alles für die Katz‘“. Auch am unsinnigen Donnerstag, wenn gewöhnlich die Stadt kopfsteht angesichts des Treibens der Narren, überkam Elfriede Gabriel ein Gefühl der Traurigkeit. Auch der Krieg in der Ukraine sorgt schließlich dafür, dass Fasching nicht angesagt ist.
Vom Gardemädchen zur Garde-Präsidentin
Elfriede Gabriel kann gut nachvollziehen, was es heißt, ihn nicht feiern zu können. Sie hat die närrische Saison in ihrem Leben in vollen Zügen genossen: als Gardemädchen, Majorin, Trainerin, Choreografin, Präsidentin, außerdem als Kostümnäherin, Kuchenbäckerin, Helferin, Organisatorin, gute Seele der Stadtgarde – „die Omili“ halt, immer zur Stelle, wenn Hilfe oder Rat benötigt wurden.
Der 75. Geburtstag wird – trotz der Tatsache, dass er für Wasserburgs größten und engagiertesten Faschingsfan auf den Rosenmontag fällt – nur „still und leise“ gefeiert. „Ich habe viel erlebt im Fasching, das ist für mich schon in Ordnung“, sagt die Jubilarin, „die jungen Leute aber können dieses Gefühl nicht nachholen. Wie schade.“