Escape Room in Rosenheim wurde erweitert: Das gibt es neues
„Bisher bekamen wir immer wieder den Witz zu hören: Das erste Rätsel ist, euch zu finden ...“
Dem einen oder anderen mag es schon aufgefallen sein: In den bisherigen Räumlichkeiten eines Friseursalons an der Gillitzerstraße in Rosenheim ist etwas neues eingezogen. Der „Escape Room Rosenheim“ hat dort nun seinen Eingangsbereich. Wir haben vorbeigeschaut.
Rosenheim - „Mitten während der Bauarbeiten ging einmal die Tür auf. Ein Herr stand davor, guckte herein und meinte: ‚Der Friseursalon ist dann wohl nicht mehr hier drin ...?“, berichtet Sascha Müller mit einem Schmunzeln. Wir treffen ihn und seinen Kompagnon Thomas Niedermaier in den neuen Räumlichkeiten des „Escape Room Rosenheim“ an der Gillitzerstraße. Es ist noch gar nicht so lange her, da betrieb noch ein Friseur hier sein Handwerk. Wo jetzt der einem Kino-Foyer nachempfundene Eingangsbereich mit eleganter Holzverkleidung den Besucher begrüßt standen noch vor einer Weile Friseurstühle in langen Reihen. Nun wird gerätselt, wo vorher Dauerwellen und neue Haarschnitte an den Mann und die Frau gebracht wurden.
„Bisher bekamen wir immer wieder den Witz zu hören: Das erste Rätsel ist offenbar, euch zu finden“, erinnert sich Müller, „Denn von außen hatten wir als Werbung am Gebäude nur ein Schild am Aufgang im Gebäude nebenan. Das stach leider nicht so sehr ins Auge.“ Nun weiß großflächige Schaufensterwerbung auf das Angebot im Inneren hin. Während wir uns unterhalten erhaschen immer mal wieder Passanten neugierige Blicke ins Innere, winken, nehmen sich auch einmal einen der Flyer mit, die in einer kleinen Box am Eingang ausliegen.
Escape Room in Rosenheim wurde erweitert: Nun mit Eingangsbereich im Stil eines Kino-Foyers
Wie hat eigentlich alles angefangen? „Wir kennen uns seit der Zeit unserer Ausbildung beziehungsweise Studiums“, berichtet Niedermaier. Er hatte eine Ausbildung zum Kaufmann begonnen, Müller BWL studiert. „Wir haben zusammen allerhand unternommen. Unter anderem auch Versuche des Drehens von Filmen unternommen. Das wir dabei auch beispielsweise Requisiten besorgt und Kulissen gebaut haben, kommt uns jetzt zu gute. Irgendwann haben wir dann vom Konzept der ‚Escape Rooms‘ gehört, das auch mal selber ausprobiert und waren begeistert. Daraus entstand dann die Idee, zumindest mal zu überlegen so etwas selbst zu machen.“
Was ist ein Escape Room?
Kurz gesagt muss man dabei als Team zusammenarbeiten, um innerhalb einer bestimmten Zeitdauer durch Rätsellösen aus einem Raum zu entkommen. Dabei ist, nach deutscher Gesetzgebung, nie jemand wirklich eingesperrt und die Sicherheit aller Teilnehmer jederzeit sichergestellt. Das ganze hat in der Regel eine fantastische Geschichte als Rahmenhandlung, beispielsweise die Flucht aus einem Spukhaus. Dabei sind Logik, Verstand, Geschicklichkeit und Kombinationsgabe gefragt, sodass jeder seine Fähigkeiten einbringen kann. Hier findet Ihr einen Erfahrungsbericht unserer Redaklteurin Anna Heise aus dem Escape Room Rosenheim.
Eines Morgens im Jahr 2017 war es dann soweit. „Nachdem wir das lange und aufwändig durchgeplant und einen Buisinessplan aufgestellt haben, kam nach vielen durchgeackerten Nächten der Entschluss, das nun durchzuziehen!“ Damit waren sie nicht nur in der Region sondern bundesweit Vorreiter, was nicht nur Vorteile hatte. „Die Behörden konnten mit uns erstmal schlicht nix anfangen“, erinnert sich Müller, „Also bekamen wir erstmal die Klassifizierung ‚Vergnügungsbetrieb‘ verpasst. Das wäre dann in einer Kategorie mit Rotlicht-Betrieben und so weiter gewesen und entsprechend an dieser Adresse mitten in der Innenstadt nicht geduldet worden. Wir wollten aber gerade hier hin und so galt es dann, einen Anwalt zu engagieren, der mit einem umfangreichen Gutachten die Zuständigen davon überzeugen konnte, das unser Angebot in die Rosenheimer Innenstadt hinein passt.“
Pandemie war harte Zeit für Escape Room Rosenheim
2019 gab es dann sogar eine Auszeichnung von „Rosenheims Beste“ als „Bestes Schlechtwetterangebot für Familien“ Doch dann kam, wie für viele Betriebe, der Einschnitt durch Corona. Die Escape Room-Betreiber versuchten, diese Zeit mit einem Online-Angebot zu überbrücken. „Aber es war, wie für die meisten, eine harte Zeit“, bemerkt Müller. Doch nach dem Ende der Lockdowns und Einschränkungen ging es dann endlich wieder weiter und das Geschäft lief wieder zur Zufriedenheit. „Schließlich kam Ende des vergangenen Jahres unser Vermieter auf uns zu: Die Räumlichkeiten des Friseurs im Erdgeschoss würden verfügbar werden. Ob wir daran Interesse hätten?“
„Sagen wir einmal: Uns war von Anfang an klar, dass das eine nicht unerhebliche Investition wird“, meint Niedermaier, „Es sind ja derzeit nicht gerade die günstigsten Zeiten, um etwas zu bauen oder renovieren.“ Für den Kino Foyer-Look hätten sie schließlich einen Fachmann für Kulissenbau gefunden. „Wir hatten dann noch allerlei Auf und Ab und nicht wenige schlaflose Nächte“, erinnert sich Müller, „Hier im Erdgeschoss zog dann auch noch ein neuer Raum ein, dessen ganze Technik ja auch eingerichtet werden wollte. Alles in allem war es eine gute Entscheidung, aber anspruchsvoll in der Ausführung.“
Freudenrufe junger Stimmen, eifriges Getrappe auf der Treppe in das nächste Stockwerk und schließlich das Erscheinen einer Gruppe Jugendlicher, die gerade einen der Escape Rooms, die „Zauberschule“ absolviert haben, unterbricht unser Gespräch. „Und wie hat es euch gefallen?“, fragt Müller die fünf Jungs, die sich nun zur Garderobe begeben. „War super! Mindestens so gut wie letztes mal!“, schwärmt einer davon. „Sie haben‘s spannend gemacht, erst kurz vor knapp geschafft das letzte Rätsel zu lösen“, verrät die Mitarbeiterin, die von ihrem Kontrollraum aus per Videokamera jederzeit das Geschehen im Blick hatte und leitete, „Aber am Ende haben sie den Zauberstab gefunden, um des ging ....“
hs
