Aus dem Gemeinderat
Erlebnisplatz am Bernauer Seeufer für Veranstalter zu teuer - nun reagiert die Gemeinde
Laut Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber gab es von Veranstaltern Kritik an den hohen Anforderungen und Kosten bei der Nutzung des Festplatzes Chiemseepark Felden. Die Gemeinde Bernau hat auf die Kritik nun reagiert und einige Änderungen beschlossen.
Bernau – Mittelalterfest, Kunsthandwerkermarkt und das Streetfoodfestival waren in den zurückliegenden Jahren einige der Höhepunkte des Bernauer Veranstaltungsreigens im Chiemseepark Felden. Sie zogen viele Besucher an, die mit ihren Parkgebühren für ein kräftiges Klimpern im Einnahmesäckel der Gemeinde sorgten und auch die örtlichen Gastronomiebetriebe und Freizeitanbieter umsatzmäßig stärkten.
Gestiegene Preise machen zu schaffen
Einerseits sind diese Events sowohl bei Gästen wie auch Einheimischen sehr beliebt. Andererseits machten aber Wetterunbeständigkeit, gestiegene Preise unter anderem im Gastro-Sektor sowie ein Angebotsüberhang nach der Corona Pandemie den Veranstaltern schwer zu schaffen. Dieses Thema stand auf der Agenda der jüngsten öffentlichen Sitzung des Bernauer Gemeinderates.
Hohe Auflagen der Gemeinde moniert
Die Betreiber hätten immer wieder die Herausforderungen bezüglich der vergleichsweise hohen Auflagen der Gemeinde moniert, sagte Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber (CSU) bei der Einführung der Thematik. Kritisiert worden sei auch die zu geringe Leistung der Stromversorgung sowie die hohen Gebührensätze für den Festplatz und die Parkplätze für Aussteller. Zusammengefasst waren laut Bürgermeisterin die hohen Anforderungen und Kosten sowie die wetterbedingten Unwägbarkeiten bei den Einnahmen die Gründe dafür, dass die bisherigen Veranstalter das Mittelalterfest und den Kunsthandwerkermarkt ab 2023 nicht mehr betreiben wollten. Zudem stünde auch noch das beliebte Streetfoodfestival für heuer sowie die Fortführung des neuen Mittelalterfestes ab dem kommenden Jahr durch neue Betreiber auf der Kippe.
Für Gemeinde, Einheimische und Bernauer Gäste bieten diese Veranstaltungen nach Meinung der Bürgermeisterin und der Leiterin der Tourist-Info, Anja Abel aber einen deutlichen Mehrwert. „Verwaltung und Tourist-Info haben nach Lösungsansätzen gesucht, um die bestehenden Angebote im Chiemseepark zu halten“, so die Bürgermeisterin. „Zudem wollen wir potenziellen Veranstaltern künftiger Events ein attraktives Angebot vorlegen können.“
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Das Ratsgremium ging mehrheitlich auf die Vorschläge der Verwaltung ein, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Festplatz Chiemseepark Felden abzuändern. Mit elf zu vier Stimmen fiel der Beschluss, die Benutzungsgebühren bei Märkten und Messen bis zehn Euro Eintritt mit 250 Euro pro Tag auf die Hälfte zu reduzieren; bei Eintrittsgeldern ab zehn Euro werden zukünftig 500 Euro pro Tag erhoben (vorher 1000 Euro). Für ortsansässige Vereine bleiben die Gebühren mit 60 Euro pro Tag gleich; auswärtige Vereine zahlen für die Nutzung weiterhin 100 Euro pro Tag. Auch die Gebührenstaffelung für Konzerte und Veranstaltungen mit bis zu 500, 1000 oder 2500 Besuchern wird mit 500 Euro, 1000 Euro und 1500 Euro jeweils pro Tag stabil bleiben.
Schlechtwetterklausel eingeführt
Zudem beschloss der Gemeinderat mit 14 zu eins Stimmen, für die Nutzungsgebühren des Festplatzes eine „Schlechtwetterklausel“ einzuführen. Bei schlechtem Wetter wird der Kostensatz auf die Hälfte reduziert. Die Anwendung der Klausel wird an die Vorgaben der Versicherungen angepasst.
Die in den allgemeinen Geschäftsbedingungen von 2018 vermerkten Gebührensätze für Verbräuche auf dem Festplatz wie Strom oder Abwasser sowie die Kosten für Dienstleistungen wie Bauhofleistungen werden angepasst, legte das Gremium einstimmig fest.
Die geänderten Geschäftsbedingungen treten am 1. Mai in Kraft.