Nachruf
Er hat Spuren im Herzen hinterlassen: Ostermünchen trauert um Werner Hirschmann
Betroffenheit machte sich breit, als sich die Nachricht vom plötzlichen Tod Werner Hirschmanns verbreitete. Der engagierte Ostermünchner verstarb im Alter von 79 Jahren.
Ostermünchen – Ein Mann, der seit 1972 im Ortsleben Ostermünchens und der Gemeinde fest verankert war, in vielen Vereinen und Organisationen maßgeblich mitwirkte und dessen Gradlinigkeit geschätzt war.
Werner Hirschmann wurde am 22. August 1944 in Bad Wiessee geboren, weil seine Mutter, Gertrud Hirschmann, wegen der Luftangriffe zur Geburt aufs Land verschickt wurde. Der Vater kam in den Wirren bei Kriegsende ums Leben. Die Mutter heiratete nach Kriegsende den Zweiradmechanikermeister Xaver Schröder in München. Dort wuchs Werner Hirschmann auf, besuchte die Volksschule, später das Gymnasium. 1964 legte er das Abitur ab. Nach seiner ersten Lehramtsprüfung war Hirschmann von 1967 bis 1972 in Großostheim tätig. 1968 heiratete er Renate Hufnagel und zwei Jahre später kam der älteste Sohn Michael auf die Welt.
1972 wurde er an die Volksschule Ostermünchen versetzt und der Ort wurde dann auch seine Heimat. Dort baute er 1977 ein Haus und 1979 kam der zweite Sohn Andreas zur Welt. Bald wurde Hirschmann stellvertretender Schulleiter und 1984 Konrektor, bis er 2005 aus gesundheitlichen Gründen nach 38 Dienstjahren pensioniert wurde. Aber auch nach seiner Pensionierung nahm er am örtlichen Geschehen noch immer rege teil.
Betroffen von Nachricht des Todes
Beim Seelengottesdienst in der vollen Ostermünchner Pfarrkirche meinte Diakon Bernd Stephan, man müsse heute von einem Menschen Abschied nehmen, der vielen etwas bedeutet und der Spuren im Herzen hinterlassen hat. Eine große Trauergemeinde begleitete Werner Hirschmann dann zum Friedhof, wo er an der Seite seiner Mutter Gertrud die letzte Ruhe findet. „Die Nachricht von seinem Tod machte uns betroffen“, meinte Bürgermeister Georg Weigl. Die Wahl zum Gemeinderat bei der Gebietsreform 1978 war der Start der 30-jährigen Gemeinderatstätigkeit des Verstorbenen. Seine Bekanntheit als Lehrer im gesamten neuen Gemeindegebiet war der Garant für seine damalige Wahl. Im Gemeinderat war seine Meinung immer gefragt, nicht nur zu schulischen Dingen. Weigl bezeichnete Hirschmann als kritischen, direkten und gradlinigen Menschen, der seine Meinung mit Nachdruck einbrachte. Seine Offenheit, seine Ehrlichkeit und das Vertrauen der Bürger spiegelten sich in seinen Wiederwahlen.
Er war Gründer der Volkshochschule
Seine ehrenamtlichen Tätigkeiten waren aber nicht nur auf den Gemeinderat begrenzt. Im stillen Hintergrund setzte er auch als Ortswaisenrat für 29 Jahre Zeichen, genauso lag ihm die Erwachsenenbildung am Herzen. So gründete er 1988 die Volkshochschule Ostermünchen und leitete sie viele Jahre. Mit Hingabe hat er die Bildung an der Schule vorangetrieben. Auch beim CSU Ortsverband Ostermünchen engagierte sich Hirschmann; dort war er 22 Jahre Vorsitzender und sieben Jahre Schriftführer.
Michaela Neumayer vom Obst- und Gartenbauverein nahm Abschied von seinem Ehrenmitglied. Als Schriftführer war er dort 38 Jahre lang unermüdlich im Einsatz. „Er hat den Verein geprägt, dafür ein herzliches Vergelt’s Gott“, meinte Neumayer. Die Schule in Ostermünchen war seine berufliche Heimat. Dort unterrichtete er 33 Jahre. Für Rektorin Margarete Careddu-Bayr war sein unermüdlicher Einsatz für die Schule ein herausragendes Merkmal. „Sein Wirken in der Schulgemeinschaft war wie ein helles Licht“, meinte Konrektorin Birgit Decker.
Peter Niedermeier verabschiedete sich im Namen des SVO vom Verstorbenen. 52 Jahre war er dort Mitglied. Fast ein Jahrzehnt wirkte er als stellvertretender Schülerleiter und Trainer bei der Ausbildung der Jugendlichen mit. In einer Zeit, in der die jungen Fußballer weit über die Grenzen Ostermünchens hinaus bekannt waren. Für seine Verdienste um den Verein erhielt Hirschmann auch die Vereinsnadel in Silber. Zum Andenken legte auch Niedermeier einen Kranz nieder.