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Zwei Stunden vor Konzertbeginn war die Zuschauermenge im Festival-Gelände noch überschaubar. Die ersten beiden Reihen vor der Bühne waren jedoch zu diesem Zeitpunkt schon besetzt. Bei sommerlichen Temperaturen genossen die meisten Besucher mit Burgern, Eis und Bier die Sonne und saßen auf der Wiese neben der Mangfall. Die ersten musikalischen Töne des Abends gab es von DJ Martin Hübner, dem älteren Bruder von „Clueso“. Begleitet von einer Posaunen-Spielerin lockte der DJ die Besucher mit entspannten House-Beats vor die Bühne. Animiert durch die rhythmischen Klänge, sah man nun de ersten Festivalgäste tanzen oder zumindest ein wenig im Takt mitwippen.

DJ-Musik zum Sonnenuntergang

Kurz vor 20 Uhr war dann der große Moment gekommen. Die Nebelmaschine ging an und „Clueso“ kam mit seinen neun Bandmitgliedern unter lautem Beifall auf die Bühne. Passend zu seiner Musikrichtung trug der 42-jährige Erfurter, der mit bürgerlichem Name Thomas Hübner heißt, ein weißes Polo-Shirt und darüber eine lässige schwarze Collage-Jacke. „Gehts euch gut, alles cool bei euch?“, rief der Musiker der Menge zu.

Inzwischen war das Gelände bis in die hinteren Reihen gut gefüllt. „Schön, dass wir die gemeinsame Sehnsucht nach Live-Musik heute Abend befriedigen können. Wir freuen uns, heute in Rosenheim sein zu dürfen“, sagte der Künstler. Gleich die ersten beiden Songs „Achterbahn“ und „Neuanfang“ ließen gute Stimmung aufkommen. Die Zuschauer hüpften und sangen die Lieder lautstark mit. Dann musste erst mal die Jacke des Sängers weichen. „Sieht cool aus, ist aber viel zu warm“, sagte „Clueso“. Die Menge tobte und der überwiegend weibliche Teil unter den Zuschauern kreischte. „Ihr müsst mitsingen, meine Stimme muss erst warm werden“, animierte „Clueso“ die Menge immer wieder zum Mitgrölen.

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Nach Liedern wie „Flugmodus“ und „37 Grad im Paradies“ folgte dann der emotionalste Moment des Abends. „Clueso“ spielte den Song „Anlauf nehmen“ von seiner Künstlerkollegin „Elif“, den er für seinen im vergangenen Jahr verstorbenen Opa Horst umgeschrieben hatte. „Mein Opa hat mich immer bei allem unterstützt und an mich geglaubt, egal was war“, sagte „Clueso“. Plötzlich wurde es ganz still im Mangfallpark Süd, der ein oder andere Zuschauer konnte eine Träne nicht zurückhalten. Während des Liedes liefen auf der Leinwand hinter dem Musiker Bilder von Opa Horst.

Doch auch für lustige Momente unter den Besuchern sorgte „Clueso“ immer wieder, indem er Geschichten aus seinem eigenen Leben oder Anekdoten über die Freundschaft zu Udo Lindenberg erzählte. Passend dazu durfte der Song „Cello“ nicht fehlen, den „Clueso“ gemeinsam mit Lindenberg neu aufgenommen hatte.

Tanzende und tobende Menge

Der stimmungsvolle Höhepunkt des Abends war, als „Clueso“ zuerst das Lied „Zusammen“ und danach „Tanzen“ anstimmte. „Ich will eine Staubwolke sehen, wenn ihr mittanzt. Die Brücke dahinten muss wackeln“, brüllte der Sänger in das Mikrofon. Die Menge tobte. Auch eine La-Ola-Welle durfte dabei nicht fehlen. Fast überall hüpften und tanzten die Besucher klatschend zu den Anweisungen des Sängers –- bis in die hintersten Reihen. „Applaus für euch selbst, ihr seid die Geilsten“, bedankte sich „Clueso“ beim Publikum.

Zum Ende hin wurde es dann noch einmal ruhiger. Mit Songs wie „Gewinner“, „Chicago“ und „Alles zu seiner Zeit“ ließ „Clueso“ den Abend nach zwei Stunden mit romatischen Melodien ausklingen. Hier und da sah man nun auch das ein oder andere eng umschlungene Pärchen. „Vielen Dank Rosenheim für diesen wunderschönen Abend“, sagte der Musiker. Nach drei Zugaben fand der Abend ein Ende. Auch die Zuschauer schienen zufrieden zu sein. „Die Stimmung war richtig gut und an den Getränkeständen ging es heute ruckzuck“, sagte eine Besucherin beim Verlassen des Festival-Geländes.