Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Lesung mit Ulrich Wickert

„Emmanuel Macron ist ein guter Präsident“: „Mister Tagesthemen“ zu Besuch in Rosenheim

Zu Besuch in der Buchhandlung „Rupprecht“ in Rosenheim: Ulrich Wickert, geboren 1942, ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands.
+
Zu Besuch in der Buchhandlung „Rupprecht“ in Rosenheim: Ulrich Wickert, geboren 1942, ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands.

Ulrich Wickert ist einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands. Jetzt war der ehemalige „Mister Tagesthemen“ zu Besuch in der Buchhandlung „Rupprecht“ – nicht nur, um seine Bücher vorzustellen, sondern auch um über Emmanuel Macron, Olaf Scholz und Annalena Baerbock zu sprechen.

Rosenheim – Ulrich Wickerts Herz liegt in Frankreich begraben. Das sagt er gleich zu Beginn der Veranstaltung. In Deutschlands größtem Nachbarland hat er jahrelang als Auslandskorrespondent der ARD gearbeitet und über den Niedergang der Wirtschaft, Skandale sowie den Aufstieg der Front National berichtet. Zwar hat er vor 16 Jahren zum letzten Mal eine Nachrichtensendung moderiert, von der Bildfläche verschwunden ist er allerdings nie. „Ich freue mich, dass Emmanuel Macron wiedergewählt wurde“, sagt er, während er durch sein Buch „Mein Paris“ blättert.

Beim Mittagessen offen über Frankreich gesprochen

Im September 2015 habe er Macron, der damals Wirtschaftsminister war, zum ersten Mal in Hamburg getroffen. Sie hätten gemeinsam Mittag gegessen, sich ganz offen über Frankreich unterhalten. „Er war sehr sympathisch“, erinnert sich Wickert. Zwei Jahre später gewinnt Macron die Wahl zum Präsidenten deutlich mit 66,1 Prozent.

„Er ist ein guter Präsident“, sagt Wickert. So habe es der Franzose geschafft, dass die Wirtschaft geboomt und die Arbeitslosenzahlen gesunken sind. Auch hätte sich Macron dafür eingesetzt, dass die Kinderzahl in vielen Schulklassen halbiert wird. „Corona hat ihn in vielen Dingen blockiert“, ist sich der Journalist sicher.

Acht Millionen Stimmen mehr als Le Pen

Man müsse auch anerkennen, dass der Sieg am Sonntag kein kleiner gewesen sei. „Er hatte acht Millionen Stimmen mehr als Marine Le Pen“, sagt Wickert. Das Grundproblem ist in seinen Augen, dass Frankreich zentralistisch aufgebaut ist. Der Unterschied zwischen Stadt und Land sei nach wie vor sehr groß. Paris sei das „Zentrum der Entscheidung“ und diejenigen, die damit nicht einverstanden und gegen die französische Hauptstadt seien, hätten für Le Pen gestimmt. Umso erfreulicher sei es, dass Macron für weitere fünf Jahre gewählt wurde.

Lob für Regierung und Olaf Scholz

Aber es sind nicht nur die Franzosen, mit denen sich Ulrich Wickert in den vergangenen Jahren immer wieder beschäftigt hat. Er kennt Bundeskanzler Olaf Scholz, hat schon des Öfteren mit Robert Habeck und Annalena Baerbock diskutiert. „Wir haben eine gute Regierung und einen guten Kanzler“, sagt der Journalist. Scholz sei in seinen Augen jemand, der zwar schlecht im Kommunizieren sei, aber nicht schlecht im Denken. „Er sagt erst etwas, wenn es entschieden ist“, sagt Wickert.

Über Pflicht und Verantwortungsbewusstsein

Während der rund zweistündigen Veranstaltung drehte sich ein Großteil zudem um Werte, Normen, Pflicht und Moral. Bereits 1994 hat der Journalist das Buch „Der Ehrliche ist der Dumme“ geschrieben, in dem er sich unter anderem damit beschäftigt, warum politisches und gesellschaftliches Handeln häufig nicht von moralischem Wollen geleitet wird.

Im Kontext der politischen Entwicklungen und der Einschränkungen, durch die Pandemie, habe er noch einmal neu über Begriffe wie Pflicht und Verantwortungsbewusstsein nachgedacht. „Es ist dringend notwendig, dass ethische Regeln wieder unser Zusammenleben bestimmen“, appelliert er.

Kommentare