Bunte Wände zieren die Tegernseestraße
„Bei mir knallt’s immer so richtig“: „El Bocho“ gestaltet beim Transit Art Festival eine Wand in Rosenheim
Einer der renommiertesten Street-Art-Künstler in Deutschland ist der Berliner „El Bocho“. Nun ist er in Rosenheim und verleiht den Wänden hier ein kunstvolles Antlitz.
Rosenheim – Zu den renommiertesten Street Art Künstlern in Deutschland zählt der Berliner „El Bocho“, was in verschiedenen südamerikanischen Ländern so viel wie „Kopf“ oder „Gehirn“ bedeuten kann. El Bocho tritt bewusst ohne seinen bürgerlichen Namen in der Öffentlichkeit auf, denn er bewegt sich mit manchen seiner Projekte noch in der Illegalität. Seit 1997 findet man seine Werke entlang der Straßen, vornehmlich in seiner Wohn-Stadt Berlin.
Gemälde zieren riesige Wände
Er ist einer der sichtbarsten und aktivsten „Mural“-Künstler der Hauptstadt. Im Zentrum seiner Kunst steht die Auseinandersetzung mit dem urbanen Leben. El Bocho sieht sich selbst als Teil des Ganzen, als „beobachteten Beobachter“. Er möchte bewusst außerhalb von Galerien oder Museen arbeiten und somit andere Zielgruppen erreichen. Von ihm gibt es poppige Poster ebenso wie bedruckte Shirts, Installationen und Bronzeskulpturen. Seine Materialien und Arbeitsweisen sind vielfältig. In Berlin gestaltete er riesige Wände mit figürlichen Motiven.
Auf der Website findet man Wandgemälde mit den Abmessungen von 24 mal acht Metern, wie ein Motiv in der Kochstraße. In Rosenheim gestaltet „El Bocho“ eine Wand in der Tegernseestraße 18, eher am Rande des Geschehens, also und mit geringerer Publikumsfrequenz. „Ist mir aber recht“, meint er im Gespräch, „dann kann ich zügig arbeiten und werde nicht immer wieder unterbrochen“. An der Wand sind bunte, helle Farben zu erkennen: „Bei mir knallt’s immer so richtig“, kommentiert El Bocho.
Der Berliner Künstler weist darauf hin, dass es nicht nur ihn, sondern auch andere Street Art Aktive stört, wenn man ihn, ohne zu fragen, bei der Arbeit fotografiert und das Bild in die Sozialen Netzwerke wie Instagram stellt. „Dies hat auch etwas mit Respekt und Wertschätzung zu tun. Während die meisten jungen Leute inzwischen die Problematik kennen, halten viele reifere Kunstinteressierte ohne Rücksprache einfach die Kamera drauf und verschicken die Bilder übers Netz“, so der Künstler. MG