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Dreder Musi führt Tauerzug an

Ein Tränenmeer und großer Dank - Nachruf auf Alfons Baumann aus Bad Aibling

Angeführt vom Kreuzträger und der Dreder Musi, bewegte sich ein langer Trauerzug zur letzten Ruhestätte von Alfons Baumann.
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Angeführt vom Kreuzträger und der Dreder Musi, bewegte sich ein langer Trauerzug zur letzten Ruhestätte von Alfons Baumann.

Eine schier unüberschaubare Trauergemeinde nahm auf dem Bad Aiblinger Friedhof Abschied von Alfons Baumann. Er starb im Alter von 78 Jahren. Mit Baumann verliert nicht nur die örtliche Kolpingfamilie, der er knapp 60 Jahre angehörte und deren Ehrenmitglied er seit 2014 war, ein Urgestein.

Bad Aibling – In seinem Nachruf auf den Verstorbenen nannte ihn Kolpingvorsitzender Franz Besel „einen der ganz Großen des Vereins“ und erinnerte an die zahlreichen Verdienste, die er sich um ihn erworben hat. Von 1974 bis 1978 stand er an dessen Spitze. Unabhängig von diesem Amt war er über Jahrzehnte eines der aktivsten Mitglieder.

Besel erinnerte unter anderem daran, wie er in den 70er Jahren den Neuaufbau der Kolpingjugend forcierte, zahlreiche Vereinsausflüge organisierte, die Partnerschaft mit Surany in der Slowakei mitbegründete, tatkräftig bei zahlreichen Altmaterialsammlungen mitanpackte und auch sonst immer zur Stelle war, wenn eine helfende Hand gebraucht wurde. Es würde den Rahmen des Trauergottesdienstes sprengen, all das Gute in Erinnerung zu rufen, das Alfons Baumann in seinem Leben bewirkt habe. Nicht zuletzt mit Blick auf sein großes Engagement bei der Mitgliederwerbung sagte der Vorsitzende. „Alfons Baumann hat die Idee von Adolph Kolping nicht nur zur Kenntnis genommen, er ha sie gelebt. Er wird uns als liebenswerter Mensch, Vorbild, Freund und Motivator in Erinnerung bleiben.“

„Alfons Baumann hat uns viel bedeutet“

Stadtpfarrer Georg Neumaier zeichnete beim Trauergottesdienst in der vollbesetzten Kirche Mariä Himmelfahrt den Lebensweg von Alfons Baumann nach, der im Dezember 1943 als elftes von 13 Kindern in Mietraching zur Welt kam und nach dem Schulabschluss zunächst eine Lehre in einer Molkerei machte und nach seiner Heirat mit Hedwig Baumann im Jahr 1966 auch noch eine Lehre als Zimmerer erfolgreich absolvierte. 1979 sattelte Baumann beruflich um und übernahm die Geschäftsführung eines Blumengroßhandels in Rosenheim, den er 1981 kaufte und 1993 wieder veräußerte.

Alfons Baumann

Untätig blieb Baumann auch dann nicht, als ihn seine Krankheit in seiner Bewegungsfreiheit immer mehr einschränkte. Fahrräder und Uhren zu richten, gehörte auch in jener Zeit noch zu seinen liebsten Hobbies. Wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben zogen sich viele kleinere und größere Hilfestellungen für Menschen in Notlagen, von denen er nie ein großes Aufheben machte.

„Alfons Baumann hat uns viel bedeutet und Spuren hinterlassen. Machen wir uns beim Abschied auch bewusst, was uns durch ihn geschenkt wurde. Und so mischt sich in die tiefe Traurigkeit über seinen Tod auch großer Dank“. sagte der Stadtpfarrer, der auch Baumanns ausgeprägtes Organisationstalent würdigte. „Das hat sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben gezogen.“

Engagement auch für Tafel

Mit berührenden Worten erinnerte auch Alzbeta Danielova, die Vorsitzende der Kolpingfamilie Surany, an den Verstorbenen. „Wir verneigen uns vor seinem Lebenswerk, das erfüllt war von gewissenhafter Arbeit, Mission und Liebe“, sagte sie. Als Zeichen der Verbundenheit hatten die Kolpingfreunde aus der Slowakei auch eine Fahnenabordnung mitgebracht.

Wie wichtig Alfons Baumann alljährlich die traditionelle Pfingstwallfahrt von Schloßberg nach Altötting war, daran erinnerte Sepp Kaffl als Vertreter der Legio Mariens. 40 Jahre habe Baumann zum Kreis der Teilnehmer gehört. Man werde ihm immer ein ehrendes Gedenken bewahren, versprach er.

Als Vertreter der Aiblinger Bürgerstiftung und im Namen der Tafel nahm Altbürgermeister Felix Schwaller am Grab Abschied von dem Verstorbenen. Die große Teilnehmergemeinde, die ihn auf seinem letzten Erdenweg begleitete, wertete er als eindrucksvolles Zeichen der Beliebtheit, die Baumann in der Stadt und darüber hinaus genoss. Er habe immer Optimismus und Freude ausgestrahlt und viel Gutes getan. Seine Tatkraft, sein Verständnis von Solidarität und sein Organisationstalent seien auch in hohem Maße der Bad Aiblinger Tafel zugutegekommen, für die sich Baumann viele Jahre engagiert habe. „Auch dieser Einrichtung wird er als ein guter Mensch in Erinnerung bleiben. Ohne Alfons wäre die Tafel nicht das, was sie heute ist“ , würdigte er seine Pionierarbeit - nicht zuletzt mit Blick auf die Tatsache, dass Baumann viele Kolpingmitglieder zur Mitarbeit bei der Tafel gewann, die unter Führung des ersten Tafelleiters Helmut Maier – ebenfalls ein Kolpingmitglied – unendlich wertvolle Aufbauarbeit geleistet und der Tafel Kontur gegeben haben.

Dreder Musi führt Tauerzug an

Unter der Schar der Trauergäste befanden sich auch viele Vertreter der verschiedensten Ortsvereine, die Baumann in vielfacher Weise auch dann unterstützte, wenn er nicht Mitglied war. In die Phalanx der Grabredner reihten sich Ludwig Keml als Vorsitzender des Vereins der Maurer und Zimmerleute sowie Udo Sebastian ein, der für den Veteranenverein sprach. Auch sie dankten für Baumanns Engagement und seine stete Hilfsbereitschaft.

Die Dreder Musi unter der Leitung von Roland Merk umrahmte den langen Trauerzug zu Baumanns letzter Ruhestätte mit gediegenen Weisen und intonierte zum Abschluss der Trauerfeier das Lied vom „Guten Kameraden“. Viele Tränen flossen, als sich zahlreiche Vereinsfahnen an Baumanns Grab zu einem letzten Gruß senkten. Auch sie waren Ausdruck der großen Trauer um einen Menschen, der in seinem Leben Bad Aibling mit seiner Schaffenskraft und seiner Herzenswärme bereichert hat.

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