Aus dem Eggstätter Gemeinderat
Eggstätt ist ein „weißer Fleck“ in Sachen E-Mobilität - wie sich das ändern soll
Die Gemeinde Eggstätt möchte die Lade-Infrastruktur für Elektro-Autos verbessern und plant zwölf neue Ladestationen.
Eggstätt – Mit einem Nicken bekräftigten die Gemeinderäte Egstätts ihre Zustimmung zu zwölf Ladesäulen an zwei Standorten in der Hartseegemeinde. Georg Beyschlag von MaxSolar GmbH mit Sitz in Traunstein informierte über die Möglichkeiten des Stromtankens via esolution. Allein schon die Zahlen zur e-Mobilität lassen aufhorchen, sagte der Ingenieur.
Die Zukunft gehört dem E-Auto
Waren 2021 auf deutschen Straßen nur 681.400 E-Autos unterwegs, so werden für 2025 gut zwei Millionen und 2030 gut 15 Millionen E-Autos erwartet. Letzteres bedeute knapp ein Viertel aller zugelassenen PKW, so Beyschlag. Mittels Ladeatlas Bayern können sich E-Automobilisten über alle Standorte der Ladesäulen informieren.
Ein Blick auf die Karte zeige, dass schon jetzt rund um den Chiemsee zahlreiche Lademöglichkeiten existieren. Allein rund um Eggstätt gebe es noch einen „weißen Fleck.“ Dabei biete ein Angebot an örtlichen Ladesäulen nur Vorteile für alle Beteiligten, warb Beyschlag. Für die Bürger, können sie doch somit auch dort aufladen, aber auch für die Gemeinde und die örtlichen Einrichtungen wie Restaurants oder Hotels und Vermieter. Und da komme MaxSolar ins Spiel: „Als zertifizierter Charge-Point-Operator bieten wir unseren Kunden alle Dienstleistungen von der Planung über die Installation bis hin zur Abrechnung von Ladeinfrastrukturlösungen an,“ sagte Beyschlag. Mit der Gemeinde habe man schon konkrete Standorte ins Auge gefasst. Am Rathaus und am Hartsee sollen jeweils drei Stationen mit Doppelchargern a 22 kW installiert werden.
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Bürgermeister Christian Glas (FBE) erklärte, dass man im Vorfeld schon Gespräche mit der Tourist-Info, mit dem Gemeinderat und lokalen Firmen Gespräche geführt habe. Fazit der Vorbesprechungen sei, dass e-Ladestationen großes Potenzial bieten und dass Ladesäulen auf Gemeindegebiet installiert werden sollten.
Jacob Illi (Grüne) schloß sich dieser Ansicht an. Er wollte wissen, warum die Ladesäulen nicht näher am Rathaus und direkt neben dem Zugang zum Hartsee eingerichtet werden. Dies sei der Erfahrung geschuldet, erklärte Ingenieur Beyschlag. E-Automobilisten freuten sich, dass es eine Ladestation gebe, und würden dafür auch einen längeren Fußweg in Kauf nehmen.
Helmut Hundhammer und Hans Plank (CSU) begrüßten ebenfalls das Angebot an Ladesäulen. Kajetan Huber (FBE) regte an, auch den Sportplatz als möglichen Standort für weitere Ladesäulen in Betracht zu ziehen. Die Standorte seien ein Vorschlag, erklärte Bürgermeister Glas. Jetzt gehe es erst mal darum, sich für das ab 2025 geltende Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) abzusichern.
Das GEIG gilt seit 2021 für neue Wohngebäude (einschließlich Wohn-, Alten- und Pflegeheimen) sowie neue Nichtwohngebäude (Hotels, Krankenhäuser, Schulen und Museen) oder größere Bestandsgebäude im Zuge einer Sanierung. Künftig muss bei Neubauten oder im Zuge einer umfangreichen Sanierung eines Wohngebäudes mit mehr als fünf PKW-Stellplätzen jeder Stellplatz mit Schutzrohren für Elektrokabel ausgestattet sein. Bei neuen Nichtwohngebäuden besteht die Pflicht erst ab sechs Stellplätzen. Bei bestehenden Nichtwohngebäuden mit mehr als 20 Stellplätzen muss ab 1. Januar 2025 ein Ladepunkt errichtet werden.
Eggstätt stellt die Parkplätze bereit
Beabsichtigt sei, so Glas weiter, einen 20-Jahres-Vertrag zu schließen. Die Gemeinde stelle nur die Parkplätze bereit, alles andere sei Sache von MaxSolar. Auch wenn die Information keinen formellen Beschluss erforderte, so deuteten die Gemeinderäte doch mit einem Kopfnicken an, dass sie ein Mehr an Ladeinfrastruktur für Eggstätt befürworten.
elk