Gerüchteküche brodelt in der Gemeinde
Was war im Edlinger Lagerhaus untergebracht? Gefahrstoffanalyse könnte Klarheit bringen
Die Gerüchteküche in Edling brodelt: Seit mehreren Wochen fragt sich die Gemeinde, was im Lagergebäude an der Bahnhofsstraße untergebracht war. Waren es nun Kühlschränke oder nicht? Jetzt könnte Klarheit in die Sache kommen, denn eine Gefahrstoffanalyse ist nun doch geplant. Der Auftraggeber kommt von ungewöhnlicher Seite.
Edling – Anstoß der ganzen Debatte gab ein Antrag des Kirtavereins über einen Pachtvertrag mit der Gemeinde. Ratsmitglied Florian Prietz (UBG) hatte in der März-Sitzung des Gemeinderats im Zuge dessen die Gerüchte aufgegriffen und nachgefragt „was denn nun dort gelagert war.“ Die Gemeinde hatte sich daraufhin gegen eine Gefahrstoffanalyse entschieden, als Kompromiss wurde allerdings eine Raumluftmessung vor Vergabe des Pachtvertrags angeordnet (wir berichteten). In der Zwischenzeit hat sich allerdings die Regierung von Oberbayern eingeschaltet, wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich wurde. Unter Anfragen und Bekanntgaben fragte Gemeinderat und Vorstandsmitglied des Kirtavereins Martin Westner (CSU), was denn nun mit dem Pachtvertrag wäre. „Ich habe gehört, dass da jetzt die Regierung von Oberbayern mit drin hängt.“ Das bestätigte auch Bürgermeister Matthias Schnetzer (CSU). Wie diese auf die Situation aufmerksam geworden sei, könne er auch nicht sagen. Lediglich, dass sie nun eine Gefahrstoffanalyse plane.
Regierung von Oberbayern sieht von Gefahrstoffanalyse ab
Dies verneint jedoch Wolfgang Rupp, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern auf Anfrage. „Beim Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Oberbayern ging Anfang April 2022 ein Anruf mit Verweis auf den Zeitungsartikel des OVB zu Gefahrstoffen im leer stehenden Lagerhaus am Bahnhof in Edling ein“, so Rupp. „Von der Gewerbeaufsicht fand deshalb dazu mit Vertretern der Gemeinde Edling ein Gespräch statt, die ein Vorhandensein von Gefahrstoffen verneinten. Da auch keine Umbauten mit Eingriffen in die Gebäudesubstanz geplant sind, wurde durch das Gewerbeaufsichtsamt keine Gefahrenstoffanalyse beauftragt.“
Ehemaliger Pächter: „zu 99 Prozent“ sicher
Klarheit könnte dennoch bald in Edling herrschen. Denn es wird trotzdem zu einer Analyse kommen, wie der ehemalige Pächter Klaus Weiß, Inhaber des Elektroparks Weiß in Edling, erklärt. Er sei sich zwar zu „99 Prozent sicher“, dass keine Gefahrstoffe im Lagerhaus vorhanden seien, schließlich seien dort nie Kühlschränke gelagert gewesen. „Das waren Kabel und andere Elektroteile“, so Weiß. An dem Gerücht sei „absolut nichts dran.“ Dennoch habe er aus Kulanz gegenüber dem Kirtaverein eine unabhängige Firma beauftragt, die dort eine Analyse durchführen werde.