50 Saiblinge gestohlen
„Unverschämt“ & skurril: Dreister Dieb fischt Weiher bei Griesstätt leer - Vermutungen über Täter
In Griesstätt treibt sich zurzeit ein dreister Fisch-Dieb herum: Ein Weiher wurde komplett leergefischt. Auch für die Polizei und die Vorsitzenden des Wasserburger Kreisfischer-Vereins ein äußerst skurriler Fall.
Griesstätt – Einen äußerst skurrilen Fall hat die Wasserburger Polizei erlebt: Ein Unbekannter hat aus einem kleinen Weiher zwischen Berg und Weng bei Griesstätt alle Fische entwendet. Zwischen Montag (16. September) und Samstag (21. September) habe der Täter rund 50 Saiblinge aus dem Gewässer gefischt, beziehungsweise „wahrscheinlich mit dem Kescher herausgeholt“, vermutet Stephan Mittermaier, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Wasserburg, auf Anfrage.
Der Weiher, der von einem 30-Jährigen aus Amerang gepachtet werde, sei „recht übersichtlich und abgelegen“. So konnte der dreiste Fischdieb unbemerkt die Saiblinge aus dem Gewässer holen. So etwas ist auch Mittermaier in seiner 30-jährigen Laufbahn als Polizist „noch nicht untergekommen“, wie er berichtet. „Die Fische werden ausgesetzt, herangezüchtet, es wird sich um darum gekümmert. Das macht viel Arbeit – und jetzt sind alle Saiblinge weg. Das ist wirklich unverschämt“, sagt der Vize-Polizeichef. Für den Geschädigten, der die Fische herangezüchtet habe, nicht nur ein finanzieller Schaden, den die Beamten auf rund 350 Euro beziffern.
Auch Franz Göpfert und Roland Edl, Erster und Zweiter Vorsitzender des Kreisfischereivereins Wasserburg, finden den Diebstahl „sehr kurios“. „Es kommt immer wieder mal vor, dass Fische gestohlen werden, aber dass ein ganzer Weiher leergeräumt wird, das ist schon selten“, sagt Göpfert. „Wirklich allerhand“, verdeutlicht er, „vor allem, weil die Zucht der Tiere sehr mühsam ist. Bis die Saiblinge groß genug sind, um sie zu essen, braucht es viel Zeit und Pflege. Auch das Futter wird immer teurer“, weiß er. Das bestätigt Edl: „Zuchtfische wachsen zwar recht schnell – je nachdem natürlich, wie viel Nahrung man ihnen gibt. Aber bis die Tiere mindestens 300 Gramm haben, um sie zu entnehmen, kann es schon ein halbes Jahr, Jahr dauern.“
Der Dieb habe „mit Sicherheit gewusst, was er tut“, sagt Göpfert und auch für Edl höre es sich „nach einer gezielten Aktion“ an. Wie genau der Täter die Saiblinge entnommen habe, können die beiden nur mutmaßen. „Die Tiere sind gewohnt, dass sie gefüttert werden und schwimmen gleich herbei, wenn sich jemand nähert. Sie sind nicht scheu. Es waren ja nur rund 50 Exemplare, die sind eigentlich schnell eingefangen“, sagt Göpfert. „Vielleicht hat der Dieb auch ein Elektro-Fanggerät benutzt. Durch den leichten Stromschlag werden die Tiere im Wasser betäubt, sie treiben nach oben und können mit dem Kescher abgefischt werden“, erklärt er.
Wer etwas bemerkt hat oder sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Wasserburg unter der Telefonnummer 08071/9177-0 in Verbindung zu setzen.

