„Familientreffen der Fliegerinnen“ findet wieder statt
Deutschlands Pilotinnen treffen sich in Bad Endorf: Was sie in die Lüfte treibt
Die „Vereinigung Deutscher Pilotinnen“ schuf eine Plattform für Frauen der privaten sowie beruflichen Luftfahrt. Warum diese Pilotinnen nicht aufhören, ihrer Leidenschaft nachzugehen.
Bad Endorf – Zum „Sommer Fly-In“ hatte die Rimstinger Pilotin Ingrid Hopman kürzlich eingeladen. Zu dem Treffen kamen die Mitglieder der „Vereinigung Deutscher Pilotinnen“ (VDP) aus allen Sparten der privaten und beruflichen Luftfahrt. Die Vereinigung zählt über 250 aktiv fliegende Mitglieder. Das Netzwerk hat das Ziel, Frauen in der Luftfahrt zusammenzubringen, sie in ihrem Selbstverständnis als Pilotinnen zu unterstützen und eine Plattform zu bieten, ihre Belange vorzustellen. Zudem fördert die Organisation Wettbewerbe, Weiterbildungen und Sicherheitstrainings.
Die Frauen aus ganz Deutschland treffen sich jährlich in unregelmäßigen Abständen. Die Fliegerinnen schwebten im Laufe des ersten Tages auf dem Bad Endorfer Flugplatz ein. Nach einer Begrüßung mit kleinem Snack ging es dann zum Kloster auf die Fraueninsel. Frau Scholastica, Leiterin des Seminars, macht es immer wieder möglich, dass die Pilotinnen im Kloster untergebracht werden können und freut sich stets über das „lustige fliegende Frauenvolk“.
„Oben gibt es keine Staus“
Die 68-jährige Roswitha Höltken aus Rheine bei Münster beweist, dass ihr Beruf jung hält. Sie ist immer noch aktive Pilotin und Fluglehrerin. Wie alle Fliegerinnen über 50 muss sie neben vielen Weiterbildungen unter anderem jährlich zum Fliegerarzt, alle zwei Jahre einen Übungsflug absolvieren und alle vier Jahre einen Englisch-Sprachtest nachweisen. In Bad Endorf ist sie mit dem Familienflieger, einer viersitzigen Oldtimermaschine vom Typ Jodel Capitän DR 25, gelandet. Die 65-jährige Heike Käferle, Präsidentin der VDP, kam erst mit Mitte vierzig zu ihrer Leidenschaft: „Fliegen hat mich schon immer fasziniert. Neben den Wolken herzufliegen ist einfach so schön. Oben gibt es keine Staus.“
Ingrid Hopman ist Bayerns älteste aktive Pilotin
Hopman, die am Platz in Bad Endorf ultraleichte Flugzeuge, Motorsegler und einmotorige Flugzeuge fliegt, ist mit über 83 Jahren älteste aktive Pilotin Bayerns. Sie erklärt: „Meine Leidenschaft zum fliegen werde ich noch nicht aufgeben, so lange mir der Fliegerarzt das ,Okay’ gibt. Und so lange ich das Medical alle Jahre bekomme, werde ich in ein Flugzeug steigen, abheben und die Freiheit über den Wolken genießen!“ Zudem betonte Hopman, dass sich die Programmgestaltung immer wieder lohne und fasste die gelungenen Tage als „Fliegerfamilientreffen“ zusammen.