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Corona-Fälle auch an Schulen und Kitas

Der Südosten Bayerns etabliert sich erneut als Corona-Hochburg

Flächendeckend: Das Corona-Infektionsgeschehen in der Region Rosenheim. Grafik Klinger
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Flächendeckend: Das Corona-Infektionsgeschehen in der Region Rosenheim.

Der Südosten Bayerns etabliert sich als Corona-Hochburg. Östlich der Region Rosenheim machen die Landkreise Berchtesgadener Land (Siebentage-Inzidenz von 217) und Traunstein (218) von sich reden. Rosenheim verharrt auf hohem Niveau. Seniorenheime, aber auch Schulen und Kitas rücken in den Fokus.

Rosenheim – Die kreisfreie Stadt Rosenheim verzeichnet mit einem Wert von 184 weiterhin eine nur leichte Entspannung, nachdem die Stadt zu Beginn der Woche mit einem Wert von 246,9 bundesweit die Liste des Robert-Koch-Instituts angeführt hatte. Das Pandemiegeschehen verharre auf einem hohen Niveau, sagte Gesundheitsamtschef Dr. Wolfgang Hierl.

Nach wie vor beschäftigt der Ausbruch im Altenheim Elisabeth in Rosenheim vor gut zwei Wochen das Gesundheitsamt. Die Zahl der insgesamt erkrankten Bewohner stieg im Verlauf der vergangenen Woche auf 22. Davon waren nach Auskunft des Gesundheitsamtes acht ungeimpft und 14 geimpft. Ein Bewohner, nach Auskunft der Behörde mit einer schweren Vorerkrankung belastet, sei verstorben.

Gesundheitsamtsleiter: Ältere sollten sich ein drittes Mal impfen lassen

Insgesamt wurden acht der Bewohner ins Klinikum gebracht, drei konnten mittlerweile in das Heim zurückverlegt werden. Acht erkrankte Mitarbeiter waren vergangene Woche bereits bekannt gewesen, seitdem wurde ein weiterer Mitarbeiter positiv getestet. Von den neun Mitarbeitern waren nur zwei geimpft. Insgesamt ereigneten sich in den vergangenen beiden Wochen Ausbrüche in sechs Heimen. Dabei erkrankten 29 Bewohner und 25 Mitarbeiter.

Lesen Sie auch: Was die Abkehr von der Alleinherrschaft der Inzidenzzahl für die Region Rosenheim bedeutet

Gesundheitsamtschef . Wolfgang Hierl bereiten nicht nur Infektionsdruck und schlechte Impfquote bei Bewohnern und Mitarbeitern Sorgen, sondern auch die überraschend hohe Zahl durchgeimpfter Bewohner unter den jüngst Erkrankten. Bereits ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung scheine der Schutz bei älteren Menschen nicht mehr auszureichen, folgert Hierl. Das Impfzentrum Rosenheim habe daher nach Beratung mit dem Gesundheitsamt bereits allen Heimen Unterstützung durch mobile Teams angeboten, für Drittimpfungen ebenso wie für Nachholimpfungen bislang Ungeimpfter.

Warnung vor falsch negativen Tests

Auch die Teststrategie geht offenbar nicht ganz auf. Die Sensitivität der Antigen-Schnelltests sei deutlich geringer als bei PCR-Tests, sagt Hierl. „Gerade in der frühen Phase der Infektion sind die Tests oftmals falsch negativ.“

Schon in der ersten Woche nach den Sommerferien macht Corona Schulleitern in der gesamten Region zu schaffen. So ist in sieben Schulen jeweils ein positiver Fall aufgetreten. Eine prominente Rolle in der Corona-Statistik auf der Homepage des Landratsamtes spielt der Kindergarten Räuber Hotzenplotz in Stephanskirchen. Am Montag waren dort fünf positive Ergebnisse registriert worden, mittlerweile summiert sich die Zahl auf acht Fälle.

Die Zahlen in der Region Rosenheim

Seit vergangenem Freitag wurden dem Gesundheitsamt 537 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim gemeldet. In der Vorwoche waren es noch 557 gewesen. Bisher sind insgesamt 20.228 Fälle einer Corona-Infektion aufgetreten, 15.655 im Landkreis, 4573 in der kreisfreien Stadt.

Schneckentempo: Die Region Rosenheim kommt mit dem Impfen nicht recht voran.

Mittlerweile zeichnet sich auch außerhalb der Heime ab, dass die Impfung allgemein zwar gut vor schweren Verläufen, nicht unbedingt aber vor einer Infektion schützt. Zwischen 1. August und 8. September wurden 1583 neue Fälle registriert. Davon waren 1294 (81,7 Prozent der neuen Infektionen) ungeimpft, 102 (6,4 Prozent) waren entweder unvollständig geimpft, oder die abschließende Impfung lag weniger als 15 Tage zurück. Bei 187 Menschen – das entspricht 11,8 Prozent der Infektionen in diesem Zeitraum – wurde Corona trotz vollständiger Impfung registriert.

142 (9,0 Prozent der insgesamt Neuinfizierten) von ihnen erkrankten symptomatisch und gelten damit als Impfdurchbrüche. Doch lediglich sieben Menschen (0,4 Prozent) mussten stationär behandelt werden.

Mittlerweile wurde bei mindestens 17.873 Personen eine Genesung dokumentiert. 542 Personen (vergangene Woche 539) sind an der Erkrankung gestorben (Landkreis: 470, Stadt: 72). Von den Verstorbenen waren 20 (am 09.09.2021 20) Personen unter 60 Jahren. 358 (vergangene Woche 356) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Dem Gesundheitsamt wurden wie in der Vorwoche drei Verstorbene neu gemeldet.

40 (vergangene Woche 30) COVID-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. 17 Patienten (zuletzt 15) befinden sich auf einer Intensivstation. Am Freitag waren nach Auskunft des Landratsamtes nur 3,3 Prozent der tatsächlich betriebenen Intensivbetten frei für COVID-19-Patienten. Das Landratsamt beruft sich auf die Daten von Ivena eHealth.

Niedriger sind die Zahlen auf der Homepage der Stadt Rosenheim: Sie bilden die Zahlen innerhalb des Ronmed-Klinikumsverbunds ab, während der Landkreis nach Auskunft einer Sprecherin die Zahlen sämtlicher mit Corona-Patienten belegter Kliniken meldet, darunter die Schön-Kliniken.

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