„Mein Beruf macht mir sehr große Freude“
Der spätberufene Pfarrer: Tobias Prinzhorn übernimmt den Pfarrverband Amerang
Der 43-jährige Tobias Prinzhorn tritt in Amerang die Nachfolge von Pfarrer Josef Reindl an. Warum er sich erst Mitte Zwanzig für das Priesteramt entschied und was er sich für die Gemeinde wünscht.
Amerang – In Zeiten von enormen Priestermangel ist es ein großes Glück, wenn frei werdende Stellen wieder besetzt werden. So darf sich der Katholische Pfarrverband Amerang glücklich schätzen, dass mit Pfarrer Tobias Prinzhorn ein neuer Seelsorger in den Pfarrverband gekommen ist.
Der 43-Jährige stammt aus Pemmering im Landkreis Erding. Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf des Mechanikers. Zehn Jahre später trat er in das Spätberufenenseminar in Trier ein, wo er Theologie studierte. Im Freisinger Dom wurde er 2016 durch Kardinal Reinhard Marx zum Priester geweiht.
Anfrage fürs Priesteramt
Nach seiner Kaplanzeit im Pfarrverband Partenkirchen und Pfarrvikarzeit in Haslach bei Traunstein, hat er nun die Nachfolge von Pfarrer Josef Reindl angetreten. Wie Prinzhorn bereits in einem früheren Interview erzählte, wurde er schon mit zwölf Jahren vom Pfarrer angesprochen, ob er es sich nicht vorstellen könne, Priester zu werden. Damals habe der junge Mann diesem Ansinnen erst mal keine größere Bedeutung zugemessen. Doch in den Folgejahren habe sich Prinzhorn immer wieder an die Frage des Geistlichen erinnert. Im Alter von 26 Jahren sei der Gedanke daran, doch Priester zu werden, wieder stärker geworden, bis er sich letztendlich dazu entschied, sein Leben dem Glauben zu widmen.
„Mein Beruf macht mir sehr große Freude, denn ich bin gerne mit Menschen zusammen. Ich darf sie in allen Lebenslagen begleiten, ihnen in schwierigen Situationen Zuspruch geben und ich den Menschen die frohe Botschaft verkünden. Vor allem darf ich Sakramente spenden. Ich habe wirklich einen sehr schönen Beruf“, verdeutlicht er. „Freilich gibt es auch Stunden der Einsamkeit, aber mit guten Freunden und Menschen, die einem zur Seite stehen, man das gut bewältigen,“ so der Pfarrer.
Privat ist der 43-Jährige übrigens viel mit dem Fahrrad unterwegs, geht wandern und manchmal ist er auch mit Moped und Lederjacke anzutreffen.
Für seinen Pfarrverband wünscht er sich eine aufgeschlossene Gemeinde, die offen ist für Neues, „damit der Glaube lebendig bleibt“. Soweit es möglich ist, soll auch immer Platz für ökumenische Angebote sein. Extrem wertvoll seien für Tobias Prinzhorn die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Pfarreien. „Ohne sie könnte das Pfarrleben nicht mehr gelingen, da die Freiwilligen viele Aufgaben übernehmen und die Strukturen vor Ort am besten kennen.“
Wenig Jugendliche bei den Gottesdiensten
Für die Zukunft der Kirche ist der neue Pfarrer zuversichtlich:“ Sie wird von den Menschen vor Ort abhängen, das wird wohl sehr unterschiedlich sein. Viele Jugendliche sind leider bei den Gottesdiensten nicht mehr anzutreffen, aber das heißt nicht dass sie ungläubig sind“, meint er.
Natürlich seien volle Kirchen wünschenswert, aber es gebe eben viele Angebote, mit denen die Kirche konkurriere. Prinzhorn freut sich sehr auf seine fünf Kirchengemeinden . Nach und nach will er die Gemeinde kennenlernen um mit ihnen den Glaubensweg zu gehen.
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