Haupt- und Finanzausschuss
Stadt Wasserburg gibt grünes Licht für geplante Kulturveranstaltungen im Sommer
Kulturell wird in Wasserburg im kommenden Sommer einiges geboten. Im Haupt- und Finanzausschuss wurden die Weichen gestellt für ein buntes Programm, das von Mitte Juni bis Ende September unterhaltsame Zeiten in der Stadt verspricht – natürlich alles corona-konform.
Wasserburg – „Die Details für das Veranstaltungskonzept kann heute noch niemand beantworten, die kann man derzeit noch nicht festzurren“, betonte Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) in der Sitzung. Die Organisatoren bräuchten jedoch ein grundsätzliches „Ja“, um genauere Planungen starten zu können. Dieses „Ja“ gaben die Ausschussmitglieder einstimmig. Wolfgang Janeczka (SPD) freute sich: „Aus psychologischer Sicht ist es ganz wichtig, dass wir nicht in der Passivität verharren. Wir tun was. Das ist eine tolle Sache.“
Neu: Eintrittsgelder bei den Kulturevents
Geplant ist, dass auf dem ehemaligen Gelände am Schopperstattweg wieder der Altstadtbiergarten eröffnen soll. Die Stadt stellt das Gelände dem Wirtschaftsförderungsverband Wasserburg (WFV) pachtfrei zur Verfügung. Maximal 18 Kulturveranstaltungen sollen dort stattfinden, so die Pläne. Neu ist dabei: Das Kulturprogramm, das jetzt erst in Planung geht, soll sich dort erstmals über Eintrittsgelder finanzieren.
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An maximal 17 weiteren Tagen könnte das Gelände einschließlich der gesamten Infrastruktur in Abstimmung mit dem WFV anderweitig genutzt werden, beispielsweise durch Gastronomiebetriebe, Vereine oder Kulturschaffende.
Doch damit nicht genug: Das Theater Wasserburg, so war im Ausschuss weiter zu hören, plane zusammen mit dem Zirkus Boldini und dem Theater „Die Stelzer“ im Bereich der ehemaligen Essigfabrik Burkhardt für Juli ein Theaterprojekt. Vom 8. bis 27. Juli solle ein Zirkuszelt aufgestellt werden und an zwei langen Wochenenden (jeweils von Donnerstag bis Sonntag) das Stück „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco aufgeführt werden.
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Zudem will der Arbeitskreis 68 die ehemalige Essigfabrik während des Sommers als Kunstprojekt nutzen. Im Herbst soll dann eine Ausstellung im Ganserhaus folgen. Theater und Künstlergemeinschaft arbeiten bei diesem Projekt ebenfalls zusammen, hieß es im Ausschuss.
Zusammenarbeit wird bei der Sommerplanung generell ganz groß geschrieben. Kölbl betonte im Haupt- und Finanzausschuss, dass der WFV die heimische Gastronomie bei all diesen Events mit ins Boot nehmen wird. „Es soll mehr als ein Überbleibsel sein, was der örtlichen Gastronomie bleibt“, versicherte er. Stefanie König (Bündnis 90/Die Grünen) hatte zuvor angemerkt: „Alle waren letztes Jahr nicht zufrieden. Ich wurde oft angesprochen, dass der Altstadtgastronomie nur die ‚Überbleibsel‘ gegönnt waren. Das sollte heuer anders werden.“
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Die Fraktionsvorsitzende von CSU/Freie Wähler-Wasserburger Block, Heike Maas, schlug vor, dass die Gastronomie in der Altstadt Anträge auf verlängerte Öffnungszeiten für ihre Außenbereiche stellen sollte. „Dann können die Kulturbesucher nach den Veranstaltungen noch in die Altstadt ziehen“, hofft sie.
Enge Abstimmung istl auch mit den Anwohnern geplant. Sie sollen frühzeitig in die Planungen einbezogen, die Beeinträchtigungen auf ein notwendiges Maß reduziert werden, so steht es im Beschluss.
Und auch für der Winter wurde bereits in den Beschluss mit aufgenommen. Wegen Corona könne höchstwahrscheinlich auch heuer der Christkindlmarkt nicht in seiner gewohnten Form stattfinden, mutmaßte Kölbl. Deshalb stellte der Ausschuss in einem Beschluss auch gleich eine alternative Winterveranstaltung in Aussicht.
Eislaufbahn – kühl abgelehnt und heiß verteidigt
Über sechs Wochen soll von Mitte November bis Jahresende am Schopperstattweg wieder eine Eisbahn errichtet werden. Die Meinung im Haupt- und Finanzausschuss dazu war unterschiedlich.
Stefanie König (Bündnis 90/Die Grünen) lehnte diese Idee kategorisch ab: „Über diesen Punkt möchte ich separat abstimmen. Die Eislaufbahn möchte ich nicht.“
Heike Maas (CSU/WBL) hingegen machte deutlich: „Ich bin überglücklich. Ich freue mich für alle, die dort eislaufen können und ein wenig Abwechslung haben werden.“ Außerdem gab sie zu bedenken, dass einiges an CO2 eingespart würde, wenn man durch die Eislaufbahn verhindern könnte, dass viele in die Berge oder in eine entfernte Eislaufhalle fahren würden. Auf Antrag von Stefanie König wurde separat abgestimmt . Mit 7:1 gegen die Stimme von König wurde das Projekt Eislaufbahn beschlossen.
Man hoffe aber auch, so war im Ausschuss der Tenor, dass im Winter zumindest einige Christkindlmarktbuden auch in der Altstadt verteilt öffnen können. Doch jetzt soll erst einmal der Sommer kommen.
Jetzt geht‘s an die Vorbereitung
Manuel Scheyerl, Geschäftsführer von SAS Veranstaltungen, freut sich über den Beschluss aus dem Haupt- und Finanzausschuss. „Jetzt haben wir wenigstens diese Planungssicherheit, auch wenn alles andere noch ein wenig visionär anmutet“, beschreibt er die Lage. Wie werden sich die Inzidenzwerte entwickeln, wie helfen die Impfungen, welche Hygienemaßnahmen werden im Sommer gelten?
Mit so vielen Unbekannten ein Kulturprogramm aufzustellen, scheint nicht einfach. Hochmotiviert gehen aber SAS Veranstaltungen und WFV die Planung an. „Zusammenarbeit ist jetzt wichtig“, beschreibt Scheyerl. Er möchte ein Programm auf die Beine stellen, das mit der Gastronomie vor Ort in Einklang zu bringen ist.