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Inklusion im Alltag

„Das Wunschkonzert wurde nicht immer erfüllt“: So geht der Bau der „Inklusiven Kletterhalle“ in Bad Aibling voran

Wo ist der nächste Halt? Juan Riaz blickt nach unten, um weiter nach oben zu gelangen – Stück für Stück. Foto: re
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Wo ist der nächste Halt? Juan Riaz blickt nach unten, um weiter nach oben zu gelangen – Stück für Stück.

So klappt das Sporteln auch barrierefrei: Der Verein „Stützpunkt Inntal“ baut eine „Inklusive Kletterhalle“ im Sportpark Bad Aibling. Was das Projekt so einmalig macht, wann es fertig sein soll.

Bad Aibling – Es ist ein einmaliges Projekt, das da im Bad Aiblinger Sportpark entsteht: Eine „Inklusive Kletterhalle“. Die Planungen des Vereins „ Stützpunkt Inntal “ laufen seit gut fünf Jahren. Heuer soll die Halle fertig werden und sie bietet nicht nur Menschen mit und ohne Behinderung Kletterspaß, sondern es sollen auch Menschen mit und ohne Behinderung dort arbeiten. Der Verein hat rund 240 Mitglieder, wovon etwa ein Drittel Förderbedarf hat. Über das Projekt, die Fertigstellung und den Tag der offenen Tür spricht die Vereins-Vorsitzende Natascha Haug (44) im Interview.

Frau Haug, die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Kann die Halle wie geplant im Sommer eröffnet werden?

Natascha Haug: Wir planen mit der Eröffnung Ende August. Das ist das Ziel und der Plan – natürlich braucht es, denke ich, auch immer etwas Glück, dass dann auch alles so klappt, wie man es sich vorstellt.

Sind Sie positiv gestimmt, was die Fertigstellung angeht. Auch im Hinblick auf die Materialknappheit?

Haug: Unsere Grundstimmung ist seit fünf Jahren positiv – also sind wir auch guter Dinge, dass es auch mit der Materialbeschaffung klappt und alles pünktlich zur Baustelle geliefert wird.

Die Kosten bezifferten Sie im Herbst auf etwa 4,8 Millionen Euro. Allerdings herrscht Rohstoffmangel, die Preise explodieren. Kommen Sie mit dem Geld hin?

Haug: Die ganz endgültigen Preise haben wir noch nicht. Leider müssen wir mit Mehrkosten rechnen, bei allem positivem Denken muss man trotzdem realistisch bleiben. Wir freuen uns über jeden weiteren Sponsor und Geldgeber, der unser Projekt unterstützt. Aber wenn alle Stricke reißen, haben wir auch noch ein paar Stellschrauben auf der Kostenseite.

Blick aus der Luft: Die Basketballhalle (rechts), die Kletterhalle und die Fliegerhalle (links).

Welche Bedeutung hat die „Inklusive Kletterhalle“ für die Region?

Haug: Wir wollen vor allem zeigen, dass Inklusion im Alltag sehr gut funktionieren kann. Besonders in der Freizeit, ohne Termin- und Leistungsdruck, sehen wir die besten Chancen, eine Basis für ein entspanntes Miteinander für alle Menschen zu schaffen. Der Einzugsbereich für unsere Kletterhalle ist recht groß und geht sicher auch über die Landkreisgrenzen hinaus. Damit hoffen wir, einen positiven Beitrag für die Stadt Bad Aibling zu leisten, indem wir den Sportpark um ein weiteres Angebot erweitern und Inklusion vorleben.

Sie sagten mal, dass die Halle nahezu einzigartig ist, was das „konsequente Konzept der Inklusion angeht“. Hat sich daran etwas geändert?

Haug: Wir mussten beim Bau viele Abstriche machen auf unserem bisherigen Weg und das Wunschkonzert wurde nicht immer erfüllt. Aber bei den Themen Inklusion und Klettern haben wir keine Kompromisse gemacht und sind unseren Grundgedanken treu geblieben. Das bedeutet konsequente Umsetzung von Inklusion in allen Bereichen: Freizeit und Arbeit und auf allen Ebenen von den Mitgliedern bis zum Vorstand, aber auch Kletter- und Boulderwände, die allen Ansprüchen gerecht werden.

Acht Mitarbeiter werden gesucht

Ab wann beginnen Sie damit, geeignete Mitarbeiter zu suchen?

Haug: Die ersten Initiativbewerbungen gehen schon ein. Ab April werden wir gezielt suchen und unser Basislager-Team zusammenstellen. Wir suchen acht Vollzeitstellen, vier davon für Menschen mit Behinderung.

Steht eigentlich schon der Tag der Eröffnung fest?

Haug: Soweit wollen wir uns noch nicht aus dem Fenster lehnen. Wir wollen nach Fertigstellung die Halle für alle öffnen und visieren eine große Eröffnungsfeier im Oktober an.

Pünktlich Mitte Januar gestartet

Wie gehen denn die Arbeiten voran?

Haug: Nachdem wir einiges an Kies, sowohl an Material als auch finanziell, im Boden versenkt haben, um die Dichte und die Statik zu verbessern konnte es pünktlichst am 10. Januar mit der Baustelleneinrichtung losgehen. Der Kran ist so groß, dass er nur mitten in der Halle Platz hatte und eigene Fundamente benötigte.

Hand in Hand soll es weitergehen

Was genau wird derzeit gemacht?

Haug: Aktuell läuft die Fertigstellung der letzten Fundamentarbeiten und die Dämmung des Bodens ist abgeschlossen, so dass die Bauteilaktivierung verlegt werden kann.

Ist man im Zeitplan?

Haug: Bis jetzt ja! Pfeiffer Bau ist sehr gut organisiert. Und auch der Holzbau und Kletterwandbau ist im Plan, dass es dann Hand in Hand weitergehen kann.

Gemeinsam sporteln: Juan Riaz (links) und Laurens Obermaier.

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