Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) vom 3. August 1964
3000 bei Gedenken an Kampenwand, Tödlicher Unfall auf A8 und Brand in Bernau
Wieder einmal schauen wir an diesem Samstag ins Zeitungsarchiv: Was berichteten unsere Kollegen vor 60 Jahren? Blickt mit uns in die Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts (OVB) vom 03. August 1964:
Rosenheim - „Auf regennasser Fahrbahn ist gestern früh gegen 5 Uhr auf der Autobahn München—Salzburg bei Uebersee der Personenwagen eines belgischen Ehepaares mit voller Wucht an ein Brückengeländer geprallt. Dabei wurde der 60- jährige Armand Jean M. aus Brüssel lebensgefährlich verletzt. Seine 55 Jahre alte Frau starb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Als Unfallursache nimmt die Polizei an, daß der Mann am Steuer eingeschlafen ist“, berichtet die Zeitung an jenem Tag.
„Glück im Unglück hatte am Freitagnachmittag ein 58-jähriger Mann aus dem Landkreis Rosenheim. Er saß auf dem rechten Vordersitz eines Personenwagens. Zwischen Achenmühle und Heiglmühle öffnete er in einer Linkskurve die rechte Tür und fiel aus dem etwa mit 60 Stundenkilometer fahrenden Auto“, kann allerdings auch berichtet wedern, „Er prallte auf die Fahrbahn, rutschte sieben Meter auf der Straße dahin und stürzte schließlich über eine 1.10 Meter hohe Böschung. Bei der ärztlichen Untersuchung waren nur Prellungen und leichte Hautabschürfungen festzustellen.“
Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) vom 3. August 1964: Tödlicher Unfall auf A8, Glück im Unglück bei Sturz aus Auto und Brand in Bernau
Ein ausführlicher Bericht widmet sich einer Gedenkfeier für die Gefallenen des Chiemgaus an der Kampenwand. Diese findet bis heute statt. Die Teilnahme an dieser Gefallenenehrung war stärker denn je. Voran die Aschauer Gebirgsschützen und die schmukke Trostberger Stadtkapelle, zogen 31 Fahnenabordnungen in einem langen Zug von der Steinlingalm zum Altar, um den sich an die 2000 Gläubige scharten. Weitere tausend saßen an den nahen Hängen der Kampenwand.“
Gedenkfeier auf der Kampenwand




„Das Wirtschaftsgebäude und ein Nebengebäude wurden gestern von einem Schadenfeuer auf dem Oberhofer-Anwesen der Bauerswitwe Huber in Bernau-Bergham eingeäschert. Das Feuer brach, vermutlich wegen Selbstentzündung des Heues, gegen 11 Uhr aus und griff, obwohl es regnete, mit ziemlicher Schnelligkeit um sich“, heißt es in einem weiteren Bericht, „Dank des raschen Einsatzes der Feuerwehren aus Bernau und Prien sowie des Löschzuges vom Bernauer Rasthaus, wurde der Brand gegen 13 Uhr eingedämmt und das Wohnhaus gerettet. In vorbildlicher Weise halfen auch die Nachbarn bei der Brandbekämpfung mit, so daß das Vieh, die Maschinen und sonstige Geräte in Sicherheit gebracht werden konnten.“
Umfangreiches Programm für Sprachschülerinnen
„Die 99 französischen Schülerinnen, die einen vierwöchigen Sprach-Ferienkurs in Rosenheim verbringen, trafen am Samstag mit einiger Verspätung in Rosenheim ein. Eine zweite Gruppe Mädchen folgte später mit dem ‚Italicus‘ aus Nizza kommend. Die Gast-Eltern mußten teilweise drei Stunden auf ihre ‚Kinder‘ warten. Herzlich nahmen die Rosenheimer die Schülerinnen in Empfang“, kann außerdem vermeldet werden. Grundsätzlich würden sie nun jeden Tag Unterricht haben, es stünden aber auch beispielsweise ein Besuch im Rathaus sowie verschiedene Ausflüge auf dem Programm.
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„Lesen Sie die Zeltung von vorn oder von hinten?“, fragt eine hauseigene Anzeige, „Männer sehen zuerst auf die vordere, politische Seite, die Frauen aber blättern sehr schnell zu den hinteren Anzeigen, zum Roman oder zum lokalen Teil um, weil sie andere Interessen haben. Ist es nicht eine wirklich schöne Eigenschaft der guten Zeitung, dass sie allen Lesern laufend einen so umfassenden und bildenden Inhalt weitergibt?“ (hs)