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Das ist der neue Automaten-Kiosk am Busbahnhof in Rosenheim

„Ja, ich weiß: Beim Zuschauen denkt man, so schwer kann das doch nicht sein?“

Das Ehepaar Cindir betreibt den „E.Kiosk24“ am Busbahnhof in Rosenheim.
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Das Ehepaar Cindir betreibt den „E.Kiosk24“ am Busbahnhof in Rosenheim.

Erst seit ein paar Tagen hat der „E-Kiosk24“ am Rosenheimer Busbahnhof geöffnet. Wir haben vorbeigeschaut und uns von den Betreibern erklären lassen, wie sie auf die Idee kamen, was die Herausforderungen so eines Geschäfts sind und womit sie alles nicht unbedingt gerechnet hätten.

Rosenheim - „Ich hab noch Red Bull, brauchst du noch Red Bull?“ - „Ja gib mir noch einen Stoß.“ - „Snickers?“ - „Sind jetzt voll!“ Salih CIndir und seine Frau sind sichtlich bereits ein eingespieltes Team, was das Befüllen der Verkaufsautomaten betrifft. Sobald die Maschinen befüllt sind, werden sie mit wenigen Handgriffen verschlossen. Unter Surren und Sirren kalibriert sich dann noch kurz die „Klaue“ welche die gewünschte Ware herausholen wird und schließlich sind die Geräte wieder bereit, Kundenwünsche zu erfüllen. „Ja, ich weiß: Beim Zuschauen denkt man, so schwer kann das doch nicht sein?“, meint Cindir, „Aber glauben Sie mir, ich mache das gerne, aber es steckt dann doch ein wenig mehr an Aufwand und Know-How dahinter ....“

Neuer Automaten-Kiosk am Busbahnhof in Rosenheim: Betreiber hätten nicht mit allen Herausforderungen gerechnet

Erst seit wenigen Tagen hat der „E-Kiosk24“ am Rosenheimer Busbahnhof geöffnet. An vier Verkaufs- und einem Heißgetränkeautomaten können sich Hungrige und Durstige rund um die Uhr bedienen. Während wir uns an diesem Freitagnachmittag unterhalten, schauen auch immer wieder Leute herein, betrachten das Angebot und kaufen teilweise auch etwas. Nicht wenige scheinen auch einfach nur einmal gucken zu wollen, was es mit dem neuen Geschäft auf sich hat. „Die Lage ist für so etwas natürlich perfekt, im Herzen der Stadt, direkt am Busbahnhof“, meint Cindir.

Befüllen der Automaten im „E.Kiosk24“ am Busbahnhof in Rosenheim.

Wie kommt man auf so eine Idee? „Ich hatte da schon seit einer Weile in den sozialen Medien Beiträge von Leuten gesehen, die solche Automaten betreiben“, erinnert er sich. Mit der Zeit seien die Pläne dafür dann immer konkreter geworden. „Wir haben uns dann auf verschiedenen Wegen konkreter informiert, was man braucht, was die Kosten sind und so weiter und uns auch verschiedene Modelle in mehreren Großstädten angesehen“, berichtet Cindir, „So kam das Konzept Stück für Stück zu Stande.“ Schließlich sei es dann noch um die Angebotsauswahl gegangen. „Und gerade da haben wir festgestellt: Das ist schon eine Wissenschaft für sich.“

Kein Alkohol im Automaten-Kiosk

Es gälte, sowohl Dinge anzubieten, welche vielfach nachgefragt seien, als auch solche die mit ihrem Neuigkeiten-Wert locken. „Sprich: Sowohl Klassiker wie Eistee, Limonaden, Cola beziehungsweise Chips und Riegel bekannter Hersteller“, fährt Cindir fort, „Aber halt auch Hingucker und Trendprodukte. So beispielsweise eine beliebte Fruchtsaftmischung oder Chips von einem Hersteller aus Mexiko die als Geheimtipp gelten und dann auch ruckzuck ausverkauft waren.“ Eine Sache habe außerdem von Anfang an festgestanden: „Das wir keine alkoholischen Getränke anbieten würden. Da ging es auch ein Stück weit darum, welches Klientel wir hier haben wollen. Denn es soll ein Ort sein, wo Jung und Alt, die ganze Familie gerne einkauft und sich dabei wohl fühlt. Außerdem gibt‘s Angebote für alkoholische Getränke in Rosenheim denke ich schon mehr als genügend.“

Schließlich sei dies auch ausschlaggebend für die Zusage für das Ladengeschäft, in dem der Kiosk nun beheimatet ist gewesen. „Der Vermieter sah das ähnlich.“ Als das Angebot feststand, habe es als nächstes gegolten, das Kernstück der ganzen Sache zu beschaffen: Die Verkaufsautomaten. „Und die sind teurer, als man vielleicht denken würde. Sie alle kommen von einem Hersteller aus Italien, der auch Marktführer ist. Man bekommt aber auch was für sein Geld: So kann ich per App genau beobachten, wie viel ich von einer Ware verkaufe, ob und was ich nachfüllen muss und so weiter.“ Für die Sicherheit im Laden sorgen daneben auch Kameras. „Das ist leider nötig aber stärkt natürlich auch das Sicherheitsgefühl unserer Kunden.“

Nicht unerheblicher bürokratischer Aufwand

Vor allem aber hätten sie den nicht unerheblichen bürokratischen Aufwand des Ganzen unterschätzt. „24-Stunden-Betrieb? Was werden wir da verkaufen? Sind Produkte wie Alkohol oder Tabakwaren darunter, bei denen wir den Jugendschutz sicherstellen müssen?“ Die zuständigen Stellen hätten einen ganzen Katalog an Fragen gehabt und das Ehepaar habe einen durchaus anspruchsvollen Behörden-Marathon zu bewältigen gehabt.

Nun blicken die Cindirs gespannt auf das erste Wochenende im Betrieb des Kiosks. „Wie gesagt, die mexikanischen Chips sind bereits ausverkauft. Und leider auch erstmal nicht mehr ohne weiteres lieferbar.“ Momentan sei das Projekt ein Nebenerwerb neben seinem Hauptberuf. „Mein Traum wäre natürlich, dass es sich irgendwann rentiert, sich alleine auf den Betrieb hier zu konzentrieren. Denn glauben sie mir, nebenher noch ‚schnell‘ mal die Automaten befüllen, putzen, schauen das alles passt, das ist schon ein Mehraufwand, der aber natürlich Spaß macht.“

hs

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