Geheimnis wird beim Nationenfest gelüftet
Das erste echte Wasserburger Bier seit 28 Jahren: Wie es wohl schmeckt?
Bierfans dürfen beim Nationenfest das erste echte Wasserburger Bier seit der Schließung der letzten Brauerei im Jahr 1994 probieren. Das Helle ist noch aus anderen Gründen etwas ganz Besonderes.
Wasserburg – Viele Köche verderben den Brei? Der Verein Wasserburger Bierkultur wird beim Nationenfest am Samstag, 18. Juni, beweisen, dass das nicht stimmt: Denn er schenkt das erste Wasserburger Helle aus, produziert von sieben Hobbybrauern – nach einem Rezept.
Schänke in der Färbergasse
Trotzdem ist zweiter Vorsitzender Robert Voggenauer überzeugt: „Bierkenner werden Nuancen erschmecken und Unterschiede erkennen.“ Um 15.05 Uhr, wenn nach dem Glockengeläut das Nationenfest eröffnet wird, darf Fabian Pleizier als Vorsitzender des Vereins das erste Wasserburger Helle probieren. Dann ist die Schänke in der Färbergasse, montiert auf einem aufklappbaren Wagen mit zwei Zapfstellen, offiziell eröffnet.
Challenge mit Blindverkostung
Die Wasserburger Bierfans warten seit Vereinsgründung mitten in der Pandemie mit großer Spannung auf das erste Vereinsbier. Denn Wasserburg ist eine Bierstadt. Im 19. Jahrhundert gab es hier noch 15 Brauereien, Doch die letzte stellte 1994 den Betrieb ein. Die Bierkeller, die ein Verein pflegt, sind Zeugen dieser vergangenen Zeiten.
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Der Verein Wasserburger Bierkultur will die Biertradition aufleben lassen. Und hat sich zum Ziel gesetzt, wieder einen echten Wasserburg Gerstensaft zu brauen.
Bei einer Challenge mit Blindverkostung, an der sich Vereinsmitglieder beteiligten, hat eine Jury von Bierexperten das beste Rezept gewählt: Es stammt von Otto Thaller aus Schonstett,
Die Zusammensetzung bleibt ein Geheimnis. Nur so viel verrät Voggenauer: „Das Wasserburger Helle ist ein kräftiges, untergäriges Bier mit einer angenehmen Hopfennote und honigfarbener Bernsteinoptik“, schwärmt er. „Wir sind alle ausgesprochen neugierig, wie es den Gästen des Nationenfestes schmeckt.“
350 Liter im Ausschank
350 Liter haben die sieben Hobbybrauer daheim hergestellt, vor sechs bis acht Wochen. Jetzt lagert es in der Fasskühlung. Das Helle wird laut Voggenauer als halber Liter oder Schnitt ausgeschenkt. Das Bier wird in Fässern mit 30 bis 50 Litern Fassungsvermögen in die Ausschankstätte gebracht. Wenn ein Fass leer ist, verkündet die Glocke, dass ein neues angezapft werden muss, berichtet der Verein. Er zeigt außerdem seine Brauutensilien – Sudpfanne und Bottiche sowie die Rohstoffe eines Bieres, Malz und Hopfen.
Bier als Stück bayerischer Kultur
Für spätere Feste ist sogar ein Show-Brauen geplant. Denn der Verein macht zwar aus dem Rezept für das Wasserburger Helle ein Geheimnis, nicht aber um die Kultur des Bierbrauens. Die 60 Mitglieder lieben das Gespräch über ihr Hobby, das Fachsimpeln, Philsophieren. Bier brauen und Bier trinken ist für sie ein Stück bayerischer Kultur.
