Wird das Areal zum Wohnraum?
Das alte Klinikgebäude in Wasserburg wird abgerissen – Zukünftige Nutzung des Areals offen
Nicht durchsetzen konnte sich die SPD-Kreistagsfraktion im Kreisausschusses mit einem Antrag, sich bereits jetzt konkrete Gedanken über die künftige Nutzung des Areals zu machen, auf dem derzeit die Romed-Klinik Wasserburg steht. Fest steht bislang nur, dass das Gebäude abgerissen wird.
Rosenheim/Wasserburg – Der Wasserburger Kreis- und Stadtrat Werner Gartner hatte den Antrag damit begründet, dass das Krankenhaus im nächsten Jahr in den Neubau umziehe, der im Bereich Gabersee errichtet werde. Die SPD kann sich vorstellen, dass auf der kreiseigenen Grundstücksfläche beispielsweise von der Wohnbaugesellschaft des Landkreises in Zusammenarbeit mit der Stadt bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Geprüft werden sollte nach den Vorstellungen der SPD auch, ob das alte Bettenhaus in preisgünstige Appartements für Klinikangehörige umgewandelt werden könnte.
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Auf eine schriftliche Anfrage vom 15. Juli 2019 zu diesem Themenkomplex habe die SPD damals nur die Auskunft erhalten, dass derzeit noch keine genauen Auskünfte möglich seien. „Nun sind fast zwei Jahre vergangen. Die SPD-Fraktion ist der Ansicht, dass man endlich mit einer Konzeptionierung für die Nachnutzung des Geländes beginnen sollte“, heißt es in dem Antrag.
Bereits zahlreiche Gespräche über die künftige Nutzung
Landrat Otto Lederer (CSU) versicherte zwar, dass es zwischenzeitlich bereits zahlreiche Gespräche über die künftige Nutzung des Geländes gegeben habe, mahnte aber zur Geduld. „Die Voraussetzungen, das Gelände bereits jetzt zu überplanen, sind noch nicht gegeben“, sagte Lederer. Mittelfristig würden die Berufsfachschulen für Krankenpflege und Physiotherapie sowie das Personalwohngebäude mit etwa 100 Wohneinheiten auf jeden Fall am jetzigen Standort verbleiben.
Derzeit verhandle der Romed-Klinikverbund mit dem Bezirk über die langfristige Zukunft dieser Einrichtungen. Dabei gehe es darum, ob sie in das Klinikareal in Gabersee integriert werden könnten. Nach Abschluss der Gespräche komme der Landkreis mit einem Nutzungskonzept auf die Stadt Wasserburg zu, versicherte Lederer.
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Was mit dem alten Krankenhausgebäude geschieht, dazu konnte der Landrat bereits eine konkrete Aussage treffen. Es werde abgerissen, nachdem ein Gutachten zu der Auffassung gelangt sei, eine Sanierung und eine damit verbundene Weiternutzung seien unwirtschaftlich.
Gerhard Kippes, Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau im Landratsamt, informierte das Gremium darüber, dass es bei der Überplanung um rund sieben Hektar Landkreisgrund gehe. Er trat dem Eindruck entgegen, in den vergangenen beiden Jahren sie mit Blick auf die künftige Nutzung des Areals nichts passiert.
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Kreisrat Sebastian Friesinger (CSU) sprang der Verwaltung zur Seite. „Wir müssen bedenken, dass es sich bei der Maßnahme um das derzeit größte Klinik-Bauvorhaben in Bayern handelt. Das braucht seine Zeit.“ Letztlich nahm das Gremium die Ausführungen einstimmig zur Kenntnis.