Friedhofs-Arkaden an Ellmosener Straße
Darum ist die Sanierung der historischen Friedhofs-Arkaden in Bad Aibling so teuer
Mauer bröckelt, Dach marode: Der Bauausschuss vertragt die Entscheidung, wann und ob die rund 1,2 Millionen teure Sanierung angepackt werden soll.
Bad Aibling – Das wird teuer: Das Dach und die Fassade der rund 160 Jahre alten Arkaden am Friedhof Ellmosener Straße müssen saniert werden. Rund 1,2 Millionen Euro soll die Maßnahme kosten, erklärte Baumamtsleiter Andreas Krämer im jüngsten Bauausschuss. „Die Summe ist hoch, aber es ist lange nichts gemacht worden“, sagte Krämer dem Gremium. Denn in den vergangenen Jahren habe man marode Stellen „immer nur geflickt“.
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Martina Thalmayr (Grüne) fand die „Summe wahnsinnig“. Und: „Ich bin kein Sparfuchs, aber besteht nicht die Möglichkeit, den Bau mit Flicken zu erhalten?“ Krämer antwortete, dass man das klären müsse. Bei diesem Vorschlag nickten mehrere Gremiumsmitglieder. Thomas Höllmüller (CSU) erklärte, dass er abwarten wolle, bis man wisse, was genau der Neubau der St.-Georg-Schule koste, sagt er.
Richard Lechner (SPD) fragte, ob es denn keine Zuschüsse gebe. Krämer antwortete prompt, dass sie „marginal wären“.
„Gibt es keine Bilder?“
Florian Weber (Bayernpartei) merkte an, dass „das Geld nicht auf den Bäumen wächst“. Deshalb schlug er vor, den Punkt zu vertagen.
Johann Schweiger (CSU) wollte das marode Dach sehen. „Gibt es denn keine Bilder?“ Die gibt es und die will die Verwaltung auch zur Verfügung stellen. Denn Anita Fuchs (Grüne) fand, dass „die Fassade ganz gut aussehe“. Ja, aber eben das Dach nicht, erklärte Krämer – das habe man bei einer Dachbegehung festgestellt.
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Erwin Kühnel (CSU) gab zu Bedenken, dass eine Sanierung, die man aufschiebe, immer teurer werde: „Man rechnet pro Jahr mit einer fünf prozentigen Kostensteigerung“, erklärt er dem Gremium.
Verschiebung wird teurer
Dennoch: Zunächst sollen Fragen, die in der Sitzung nicht beantwortet werden konnten, geklärt werden. Deshalb stimmte das Gremium über die Sanierung nicht ab. Der Tagesordnungspunkt muss in die Warteschleife und wird neu behandelt.
Fassade muss auch teilweise erneuert werden
„Massive Kostensteigerung“
Albert Binsteiner, Sachbearbeiter der Stadt, erklärt auf Anfrage, dass sich die Kosten für die Maßnahme zunächst auf 500 000 Euro beliefen. Die ummauerte Anlage aus dem Jahre 1866/67 steht unter Denkmalschutz. Nun wurde seitens der Behörde gefordert, dass anstelle von Stahlblech Kupfer verwendet werden soll. „Das hat zu einer massiven Kostensteigerung geführt“, so Binsteiner. Neben dem Dach müsse auch die Fassade teilweise erneuert und gestrichen werden. Ziel ist es aber, soweit es möglich ist, historische Teile zu ergänzen, erklärt er. Neben den Arkaden soll auch der Aussegnungshalle ein neues Dach verpasst werden.
