So verhält man sich richtig
„Da läuft ein Wolf“ – So lief die Begegnung des Aschauers Rainer Rossipaul mit dem Raubtier
In den vergangenen Monaten ist viel über den Wolf geredet worden, doch nur wenige haben bisher einen Wolf in freier Wildbahn gesehen. Rainer Rossipaul aus Aschau hatte Ende November das Glück, das Tier in der Nähe des Breitensteins zu sehen. Das ist bei einer Begegnung zu beachten.
Aschau – „Ich war Ende November auf dem Breitenstein“, erinnert sich Rossipaul. Im Tal sei es an dem Tag neblig gewesen mit leichtem Schneefall. Oben über der Wolkenschicht, auf dem Breitenstein, habe die Sonne geschienen. Rossipaul war mit zwei Freunden auf den Gipfel gestiegen. Vom Gipfel blickend Richtung Wendelstein entdeckte er das Tier.
„Wenn man vom Gipfel zum Wendelstein blickt, ist in rund 500 Meter Entfernung eine steile, aufsteigende Schneewand“, erklärt Rossipaul den Standort des Wolfes. „Dort lief der Wolf diagonal den Hang hoch.“ Rossipaul habe dann seinen beiden Freunden zugerufen „Da läuft ein Wolf“, woraufhin der Wolf sofort umgedreht und zurück in den Wald gelaufen sei. „Ich hatte zwar mein Handy in der Hand, aber war so begeistert, dass ich gar kein Foto gemacht habe“, sagt Rosspauli.
Sichtung wurde gemeldet
Wieder zu Hause habe Rosspauli seine Wolfssichtung dem Landesamt für Umwelt (LfU)gemeldet. Das Amt ist für das bayernweite Wolfsmonitoring verantwortlich und stellt alle Informationen rund um den Wolf zur Verfügung. Unter anderem wie sich Jemand verhalten sollte, der auf einen Wolf trifft.
Generell, so heißt es vonseiten des Amtes, reagiere der Wolf auf den Anblick des Menschen vorsichtig. Wölfe seien grundsätzlich scheu.
Wölfe sind dämmerungs- und nachtaktive Wesen. „Eine Wolfssichtung ist noch etwas Seltenes“, sagt Wolfsexperte Uwe Friedel vom Bund Naturschutz Bayern.
Bei einer Begegnung ergreife ein Wolf nicht immer gleich die Flucht, erklärt das LfU. Oft ziehe sich das Tier gelassen und langsam zurück.
Sollte es jedoch trotzdem zu einer Begegnung kommen, gibt das LfU folgende Tipps.
Nicht vor dem Wolf davon laufen
„Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück“, so die Behörde. Sollte der Wanderer einen Hund mit sich führen, müsse das Tier sofort angeleint werden. Sollte einem der Wolf wirklich mal zu nahe kommen, sollen Wanderer auf sich aufmerksam machen, indem sie gestikulieren, oder laut sprechen.
Die gleichen Verhaltensweisen gelten, wenn ein Wolf im Ort, wie im November in Bergen, gesehen wird. „Im Ort wäre bei der Beobachtung erhöhter Fokus darauf zu setzen, ob der Wolf Mülltonnen oder ähnliches sucht und hier gegebenenfalls Fotos zu machen, falls das der Fall sein sollte“, sagt Friedel.
Wolfssichtung melden:
Sollten Sie einen Wolf gesichtet haben, können Sie dies dem Landesamt für Umwelt unter folgendem Link lfu.bayern.de/natur/wildtiermanagement_grosse_beutegreifer/wolf/monitoring/index.htm melden. Dort sind auch alle Wolffsichtungen nach den sogenannten SCALP-Kriterien aufgelistet. Die Methodik wird europaweit für das Monitoring von großen Beutegreifern verwendet. Grob wird zwischen bestätigten Hinweisen, sei es durch einen Riss oder einen Totfund eines Wolfes, oder durch nicht bestätigte Sichtungen unterschieden.
