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Kampf für den Präsenzunterricht

Luftreiniger befinden sich auch in Wasserburg in der Warteschleife

Wasserburger Eltern hoffen auf die baldige Anschaffung von Luftreinigern in Klassenräumen.
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Wasserburger Eltern hoffen auf die baldige Anschaffung von Luftreinigern in Klassenräumen.

Viele Eltern am Wasserburger Gymnasium sind sauer: Noch immer gibt es keine Luftreinigungsgeräte für die Klassenzimmer.

Wasserburg – Zuständig für die Anschaffung ist der Landkreis als Sachaufwandsträger. Der Kreistag will am 14. Oktober über die Vergabe entscheiden. Elternbeiratsvorsitzender Markus Schwalb hofft auf ein positives Signal.

Kreistagssitzung als Hoffnungsschimmer

„Der Winter steht vor der Tür, die Corona-Fälle häufen sich. Die Not ist da. Wir müssen was tun“, findet Schwalb. Ihm ist bewusst, dass die mobilen Luftreinigungsgeräte nicht das Allheilmittel sind, aber ein wichtiger von vielen Bausteinen für mehr Sicherheit in der Pandemie, wie er sagt. Die große Mehrheit der Eltern am Luitpold-Gymnasium (LGW) würde dies genauso sehen. Die Nachfragen beim Elternbeirat, wann denn nun endlich die Geräte für das Gymnasium angeschafft werden, häufen sich, sagt Schwalb. Er spricht von einer „frustrierenden Situation“.

Ein Hoffnungsschimmer sei nun die Kreistagssitzung am 14. Oktober. Auf der Tagesordnung des nichtöffentlichen Teils steht nach Angaben von Landratsamtssprecher Michael Fischer in der Tat die Prüfung der Angebote und die Entscheidung zur Vergabe der Geräte für den weiterbildenden Schulen des Landkreises. Der Landkreis musste aufgrund der hohen Investitionssumme europaweit ausschreiben.

Debatten über Sinn und Unsinn

Im Kreistag war sehr kontrovers diskutiert worden. Im Wasserburger Stadtrat hatten viele Mitglieder in den entscheidenden Beratungen ebenfalls ihre Skepsis zur Anschaffung der Filtergeräte an den Kitas und Grundschulen, für die die Kommune als Sachaufwandsträgerin zuständig ist, deutlich gemacht: Bringen die Geräte wirklich was? Sind sie überhaupt lieferbar? Wie sollen die Probleme des Lärms und des Luftzugs gelöst werden? Wie kann eine Kommune die laufenden Kosten (Energie, Wartung) stemmen? Für Verärgerung sorgen außerdem widersprüchliche Informationen zur Sinnhaftigkeit der Geräte (Ministerpräsident Markus Söder und das Bundesumweltamt waren sich uneins) und ein zu spät aufgelegtes Förderprogramm des Freistaates. Es übernimmt nur 50 Prozent der Kosten und ist nicht zuständig für den laufenden Unterhalt.

Deshalb hat Verena Grillhösl, Schulleiterin am Luitpold-Gymnasium Wasserburg, grundsätzlich Verständnis dafür, dass sich der Kreistag mit der Entscheidung schwertut. Schließlich gehe es um Steuergelder, gelte das Konnexitätsprinzip („Wer anschafft, zahlt“). Allein die Anschaffung eines Geräts kostet etwa 3500 Euro, der laufende Unterhalt pro Jahr würde vermutlich für den Landkreis eine halbe Million Euro verschlingen.

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Grillhösl hofft jedoch ebenso wie der Elternbeirat des Wasserburger Gymnasiums auf einen Vergabebeschluss des Kreistages, denn: „Wenn die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts davon abhängig ist, dann brauchen wir die Geräte“. Im Rahmenhygieneplan des Kultusministeriums stehe zwar, dass Luftreiniger das Lüften nicht ersetzen könnten, sondern nur eine Ergänzung darstellen würden. Aber das Vorhandensein der Geräte könne einen Einfluss auf die Entscheidung des Gesundheitsamtes zur Quarantänepflicht haben, wenn in einer Klasse ein Coronafall auftrete. Das ist derzeit laut Schulleitung am Gymnasium in acht Klassen so, eine Quarantäne der betroffenen Klassengemeinschaften sei jedoch nicht angeordnet worden.

Wasserburg hat ein Angebotsproblem

Trete ein Fall auf, müssten die Schüler 14 Tage auch im Unterricht eine Maske tragen und sich an fünf Schultagen hintereinander nach Bekanntwerden testen lassen. Diese Tests finden für Klassen ohne Coronafall nur drei Mal in der Woche statt.

Die Mehrheit im Stadtrat entschied sich trotz der vielen offenen Fragen rund um die Luftreinigungsgeräte für die Anschaffung an den städtischen Kitas und den Grundschulen. Auch das Wasserburger Elternbündnis hatte mehrfach darauf gedrängt, auch in Protestbriefen. Doch es gibt ein „Angebotsproblem“, bedauert auf Anfrage der Wasserburger Zeitung Kämmerer Konrad Doser. „Wir sitzen fest“. Will heißen: Das Vergabeverfahren für die 32 Geräte, die in Wasserburg auf der Agenda stehen, könnte in eine zweite Runde gehen müssen.

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Kein Handlungsbedarf besteht in der Mittelschule Wasserburg: Im Rahmen der Sanierung hat die Stadt hier bereits vor Jahren eine zentrale Luftreinigungsanlage mit hochmodernen Filtern einbauen lassen.

50 Prozent der Oberstufenschüler geimpft

Der Elternbeiratsvorsitzender am Wasserburg Gymnasium, Markus Schwalb, erinnert an die Tatsache, dass viele Schüler zu den Personengruppen gehören, die sich nicht durch eine Impfung schützen können. Sie ist erst ab einem Alter von zwölf Jahren möglich.

Schwalb kann sich gut vorstellen, dass mobile Impfteams an die weiterführenden Schulen kommen. „Niederschwelle Angebote sind notwendig“, findet er. Schulleiterin Verena Grillhösl wirbt ebenfalls für eine möglichst hohe Impfquote. „Ich finde es ganz wichtig. Je höher der Prozentsatz der Geimpften, desto besser ist die Gesamtgesellschaft geschützt“, ist sie überzeugt. Doch Grillhösl verweist auf das Landratsamt, das im Landkreis Rosenheim keine mobilen Impfteams an die Schulen schicken werde. Und an die Notwendigkeit, nicht unnötig Druck auszuüben. Die Entscheidung obliege schließlich allein den Eltern.

Außerdem gebe es viele Impfmöglichkeiten im Landkreis: im Impfzentrum, bei Sonderterminen, beim Hausarzt. In der Oberstufe des Wasserburger Gymnasium stellt Grillhösl bereits eine relativ große Impfquote fest: Etwa 50 Prozent der Schüler aus der elften und zwölften Jahrgangsstufe hätten die Spritze bereits erhalten. Über 20 Prozent seien es in der achten bis zehnten Klasse.

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