Mehraufwand in der Innengastronomie
Neue 3G-Regeln: In Rosenheims Gaststätten bleiben die meisten Besucher gelassen
Die Einführung der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) stellt die Rosenheimer Gastronomie zumindest für die Innenbereiche vor neue Herausforderungen. Bislang sei die Einführung der neuen Regel jedoch unproblematisch verlaufen, berichten die örtlichen Gastronomen – wenngleich nicht immer.
Rosenheim – Am Samstag ist in Bayern die neue Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Kraft getreten. Mit ihr setzt der Freistaat auch die sogenannte 3-G-Regel (geimpft, getestet, genesen) um. Doch für die Rosenheimer Gastronomen bedeutet dies einen nicht unerheblichen Mehraufwand.
Kontrollen durchs Personal
Die Rosenheimer Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Theresa Albrecht, hat von ihren Mitgliedsbetrieben bislang keine Rückmeldung bekommen, wie die Anwendung der neuen Regeln bei ihnen funktioniert.
„Wir müssen das umsetzen“
Albrecht gibt sich pragmatisch: „Wir müssen das umsetzen“, sagt sie auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Sie geht davon aus, dass die Gäste die neuen Regeln eher gelassen sehen. „Die meisten Gäste sind wirklich sehr fair“, kommentiert sie ihre Erfahrungen, wie die Besucher ihres Hotels bislang auf die Hygieneregeln regiert hätten.
Keine Schwierigkeiten bei Regelumsetzung
Georgia Brodka, die gemeinsam mit ihrem Mann Eric das „Augustiner“ am Max-Josefs-Platz betreibt, gibt sich gelassen. Zwar nervten die immer neuen Vorgaben ab und an, aber „wenn‘s hilft.“ Die Leute hätten sich bislang mit den neuen Umständen arrangiert, entsprechend ist sie guter Dinge, dass sich dies mit den 3G-Regeln nicht ändert.
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Auch bei der Umsetzung der neuen Vorschriften gebe es keine Schwierigkeiten. „Wir fragen die Gäste, bevor sie sich setzen“, sagt die Gastronomin. Anschließend kontrolliere das Personal die entsprechenden Bescheinigungen – also über die vollständige Impfung, Genesung oder den negativen Test.
Nicht länger mit Fremden an einem Tisch
Toni Sket vom Restaurant Johann Auer nahe des Ludwigsplatzes hat zwar bereits am Wochenende die ersten Gäste auf die neuen Regeln hingewiesen, doch erst ab Mittwoch nutzt er die App „Darf ich rein?“, um den Status seiner Gäste prüfen zu können. Besucher, die bei ihm reservieren, bittet er schon jetzt um eine E-Mail mit den entsprechenden Kontaktdaten. Manchmal liege das Problem aber auch auf der Seite der Gäste.
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Viele wollten nicht länger mit anderen Personen an einem Tisch sitzen, berichtet Sket. Entsprechend schwierig wird es für ihn, da er im Innenbereich nur vier Zweiertische vorhalte. Aber unterm Strich sind ihm die neuen Regeln allemal lieber als ein neuer Lockdown.
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Der Betriebsleiter des Rosenheimer Restaurants „Guiseppe & Amici“ Patric Stoss berichtet, dass man inzwischen eine Kraft zur Kontrolle der Nachweise abgestellt habe. Ihn ärgert mehr, dass es wohl an vielen Gastronomen vorbeiging, dass die 3G-Regel in Bayern bereits seit Samstag gilt, nicht – wie bislang von der Politik angekündigt – seit Montag. Denn auch die Gäste seien hiervon ausgegangen und hätten mitunter angefasst reagiert, als man sie wieder habe abweisen müssen.
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Am vergangenen Wochenende zumindest sei es zu vermehrten Diskussionen mit jenen Besuchern gekommen, die eben keinen Nachweis über eine Impfung, die Genesung oder einen negativen Corona-Test vorweisen konnten. Zudem habe am Sonntag auch kein Testzentrum geöffnet gehabt.
Keine gezielten Kontrollen
Befürchten, dass nun das Gesundheitsamt des Landkreises Rosenheim gezielt kontrolliert, ob sich die Gastronomen auch an die neuen Vorschriften halten, muss jedoch niemand. „Eine flächendeckende oder stichprobenartige Kontrolle der Einhaltung durch das Gesundheitsamt kann allein aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen“, antwortet das Landratsamt auf Anfrage.
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Die Kontrolleure würden nur auf Hinweis tätig. Erst wenn das Gesundheitsamt Kenntnis darüber erhalte, dass in einem Gastronomiebetrieb Hygienevorschriften nicht eingehalten würden oder die Wirte die erforderlichen Kontrollen der Nachweise ausließen, werde man tätig.