Schneechaos, längere Öffnungszeiten
Halbzeit: So lief die erste Christkindlmarkt-Hälfte für Aussteller und Polizei in Rosenheim
So viel Schnee wie am ersten Advents-Wochenende gab es beim Rosenheimer Christkindlmarkt noch nie. Aber dem Besucheransturm tat dies keinen Abbruch. Wie zufrieden die Standlbetreiber sind – und was sie ein wenig ärgert.
Rosenheim – Die ersten Tage des Rosenheimer Christkindlmarktes waren geprägt von Schnee und Kälte. Der plötzliche Wintereinbruch am ersten Adventswochenende sorgte für einen eher holprigen Start. Denn Wege und Buden mussten erst einmal von den Schneemassen befreit werden. Und dann folgte auch schon die nächste ernüchternde Erkenntnis: Viele Besucher, die den Markt nicht fußläufig erreichen, können gar nicht kommen. Doch der Wetter-Schock legte sich schnell – und schließlich kamen auch die Besucher in Strömen. Die Standbetreiber und Schausteller zeigen sich nach der Halbzeit jedenfalls durchweg glücklich.
Wetterchaos tat Christkindlmarkt-Geschäften keinen Abbruch
„Trotz der Wetterkapriolen sind wir schon sehr zufrieden“, sagt Monika Gerstl vom Glühweinstand der „Sennerinnen“. „Es ist Winter, damit müssen wir rechnen. Wir sind ja schließlich eine Outdoor-Veranstaltung.“ Kaufzurückhaltung aufgrund der hohen Inflation hat sie noch nicht bemerkt. Vielmehr ist bei ihr der Eindruck entstanden, dass die Menschen ihre Konsumeinstellung nach der Corona-Pandemie geändert hatten. Die Leute hätten wieder mehr Lust rauszugehen und ihr Geld auszugeben – schließlich weiß man nie, was noch kommt. Auch an ihrem „neuen“ Standort am Ludwigsplatz, den die Sennerinnen im vergangenen Jahr das erste Mal bezogen haben, haben sie sich mittlerweile gut eingelebt. „Es hat ein bisschen gedauert, bis die Leute uns gefunden haben. Aber es ist ein genialer Platz hier. Am alten Standort war es oft viel zu eng.“
Ganz neu mit dabei ist die Metzgerei Palmberger. Sie hat nach der Geschäftsaufgabe der Metzgerei Angerer nun den Stand am Christkindlmarkt übernommen. „Die erste Woche war mit dem Wetter ein Auf und Ab. Aber für uns ist es gut angelaufen“, sagt Renate Ottitsch von der Metzgerei Palmberger. Sie ist glücklich über die Resonanz der Kunden. Das Angebot wurde an das des Vorgängers angepasst und wird dementsprechend auch sehr gut angenommen, erklärt Ottitsch. Mit dem Wetter hatten sie zwar auch zu Beginn zu kämpfen, aber „zum Start war das für uns ganz gut.“
„Hätten auch gerne schon ein paar Tage vorher aufgesperrt“
Vom Wetter profitiert hat auch Linda Ullrich. Sie verkauft Handschuhe, wärmende Schuhsohlen und andere Schafwollprodukte. „Die Leute waren sehr froh, dass wir da waren. Damit kann man sich gut einpacken“, sagt sie und lacht. Am vom Schneechaos geprägten Wochenende waren einige Einheimische da, die die Atmosphäre genossen haben, erzählt Ullrich. „Es war wunderschön.“ Ihr ist aufgefallen, dass die Besucher inzwischen deutlich bewusster einkaufen. Ihre regionalen Produkte würden allerdings immer noch sehr gerne gekauft. Dass der Christkindlmarkt in diesem Jahr besonders kurz ist, sorgt allerdings für wenig Begeisterung bei ihr. „Wir hätten auch gerne schon ein paar Tage vorher aufgesperrt“, sagt Ullrich. „Aber es ist immer eine schöne Zeit. Ob des jetzt drei oder vier Wochen sind.“
Auch beim Schmalzgebäck-Stand der Familie Horländer läuft das Geschäft sehr gut. Lothar Horländer erwartet sogar noch eine Steigerung: „Ich denke, dass es die nächsten zwei Wochen jetzt schon nochmal anzieht.“ Von Kaufzurückhaltung merkt er nichts: „Wir haben auch unsere Stammkunden und die lassen sich schon öfter hier sehen.“
Sicherheit auf dem Christkindlmarkt: Polizei mit positivem Fazit
Aber nicht nur bei den Standbetreibern und Verkäufern ist das Fazit zur Halbzeit positiv. Auch beim Thema Sicherheit sieht es gut aus. „Bisher haben wir keinen polizeilich relevanten Vorfall (Stand: 8. Dezember) verzeichnen müssen und hoffen darauf, dass dies so weiter geht“, sagt Erster Polizeihauptkommissar Robert Maurer. „Daneben möchten wir den Autofahrern ein großes Lob ausgesprochen. Bei den bisherigen Verkehrskontrollen wurden keine alkoholisierten Autofahrer angehalten und aus dem Verkehr gezogen.“ Und auch bei der Parksituation ist die Bilanz bis auf wenige Ausnahmen positiv.
