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Der Wendelstein als Schicksalsberg

Erst Abfuhr, dann Liebe: So kam es beim Ehepaar Mayr aus Fürstätt doch noch zu 60 Jahren Ehe

Das Ehepaar Mayr feiert Diamantene Hochzeit: auch nach 60 Jahren strahlen sie noch
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Das Ehepaar Mayer ist seit über 65 zusammen und führt eine abwechslungsreiche Ehe

Auf dem Wendelstein haben sich Christa und Josef Mayr das erste Mal gesehen. Damals gab sie ihrem „Giuseppe“ noch einen Korb. Schlussendlich hat er sie doch herumbekommen. Wie sie es schon 60-Ehejahre lang miteinander aushalten und was ihre Beziehung ausmacht.

Rosenheim - Christa und Josef Mayr sind strahlen vor Freude und wirken zufrieden mit ihrem Leben, obwohl der 85-Jährige seit einiger Zeit regelmäßig zur Dialyse muss. Sie lachen viel miteinander, necken sich und schauen sich immer noch verliebt an. Warum ihre Ehe schon 60 Jahre lang hält? „Weil sie mich glücklich macht“, betont der ehemalige Direktor der Papierfabrik Raubling. Seine Frau hat darauf hin nur eine Antwort: „Veräppeln kann ich mich alleine“.

Gemeinsam wohnen die Mayrs in Fürstätt: ihre Kinder sind alle in der Nähe.

Humor spielt eine große Rolle beim Ehepaar Mayr, das merkt man auch beim Thema seiner Herkunft. Josef Mayr sieht sich als Rosenheimer, doch seine Frau betont bei diesem Thema immer spielerisch: „Mein Mann ist geborener Niederbayer, das gibt er nur nicht gern zu.“ Josef Mayr ist in Ergoldsbach, Niederbayern, geboren. Im Alter von zehn Jahren ist sein Vater verstorben, woraufhin er mit seiner Mutter nach Brannenburg gezogen ist. Dort begann der Sportbegeisterte Fußball zu spielen und tat dies für die nächsten 30 Jahre. Auch Ski fahren war ein Hobby von ihm, bei dem er später seine zukünftige Frau kennenlernen sollte.

Eine Einladung zum Tanzen überzeugte sie nicht.

Josef Mayr war mit einem Freund am Wendelstein Skifahren, als er seine Christa zum ersten Mal sah. Diese war mit ihrer Mutter unterwegs. Bei diesem Treffen „haben wir angefangen zu flirten“, erzählt Josef Mayr lachend. Einen Korb hat er damals trotzdem bekommen. Er konnte mit einer Einladung zum Tanzen nicht punkten. „Zum einen war ich mit meiner Mutter unterwegs und zum anderen hatte ich damals noch einen Freund“, erinnert sich die heute 83-Jährige. Die Wege der beiden sollten sich jedoch nochmals kreuzen.

Einen wichtigen Teil trug hierfür die Arbeit der gebürtigen Rosenheimerin im Notariat bei, denn dort war auch Josef Mayrs Schwester beschäftigt. Auf der Arbeit erzählte Christa Mayr von ihrem Wochenende und der abgewiesene Mann kam ihrer Kollegin bekannt vor, woraufhin diese ihren Bruder fragte: „Warst du am Sonntag auf dem Wendelstein?“ Von da an war sich Josef Mayr sicher, dass er die Frau vom Wendelstein noch für sich erobern wird. „Und dann habe ich sie gehabt.“

Er überzeugte mit seiner Vespa

Nach erneuter Kontaktaufnahme hat Christa Mayr die Einladung zum Tanzen in das Rosenheimer Lokal „Papagei“ angenommen. Trotz fehlender Tanzkünste überzeugte der Niederbayer, unter anderem mit seiner silbergrauen Vespa. Aber auch sein Aussehen hinterließ Eindruck: „Er war der Traummann für mich: groß, schwarze Harre, immer braun gebrannt und sportlich.“ Am Ende passte es außerdem charakterlich, aber auf eine Hochzeit musste die Rosenheimerin noch warten.

„Fünf Jahre lang hat er mich nicht geheiratet“, erzählt sie heute noch empört. Doch dann war es so weit und sie schlossen ihre Ehe am 15. Mai 1965 in St. Magarethen. Nach der Hochzeit sind die zwei zusammengezogen und haben in Rosenheim gewohnt, erst über dem Laden von Christa Mayrs Mutter, später in Fürstätt. Dort sind sie bis heute geblieben.

Auf St. Magarethen gaben sie die beiden das Ja-Wort

Gesellschaftlich sind die Beiden sehr aktiv

In der Zeit nach der Hochzeit bekamen sie drei Kinder: zwei Söhne und eine Tochter. Ihr Alltag war nie langweilig und immer abwechslungsreich. Als Mitglieder in vielen Vereinen, wie auch der Freien Turnerschaft, schloss das Ehepaar über die Jahre Freundschaften und ist auch heute noch gesellschaftlich aktiv. Mit ihrer Freundesgruppe treffen sie sich immer noch regelmäßig und haben früher viel unternommen, wie Reisen nach Südtirol und Amerika.

Immer im Blick: ihr Schicksalsberg

Jetzt lassen sie es sich gut gehen: „Wir machen es uns schön“, betont Christa Mayr. Das Ehepaar trifft sich viel mit Bekannten, geht oft aus und besucht gerne Restaurants. Wie sie es miteinander so lange aushalten? „Mein Mann ist sehr abwechslungsreich.“ Eins ist in ihrer Ehe aber immer konstant: ihre Verbindung zum Wendelstein. Dort hat alles angefangen, zwischenzeitlich haben sie ihre Goldene Hochzeit dort gefeiert. Jetzt sitzen sie gemeinsam in ihrem Esszimmer und haben ihn durch ihr Fenster immer im Blick: ihren Schicksalsberg.

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