Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Wahlkreis Rosenheim

Bundestagswahl 2025: Daniela Ludwig (CSU) im Steckbrief und zu den wichtigsten Fragen

Daniela Ludwig (CSU) hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.
+
Daniela Ludwig (CSU) hat sich den Fragen von rosenheim24.de gestellt.

Bei der Bundestagswahl stehen im Wahlkreis Rosenheim zwölf Erststimmenkandidaten zur Wahl. Wir stellen alle Bewerber für das Rosenheimer Direktmandat einzeln vor. Dieses Mal: Daniela Ludwig (CSU).

Rosenheim – Bei der Wahl am 23. Februar 2025 wollen im Wahlkreis Rosenheim zwölf Kandidatinnen und Kandidaten direkt nach Berlin – vier Männer und acht Frauen. Wer die meisten Erststimmen für sich verbucht, ist „drin“. rosenheim24 stellt die Kandidaten einzeln im Steckbrief vor und hat sie mit einigen Kernfragen konfrontiert. Hier sehen Sie die Antworten von Daniela Ludwig (CSU).

Steckbrief und politische Schwerpunkte

Daniela Ludwig, 49 Jahre, wohnhaft in Kolbermoor, verheiratet. Kinder: 13-jährige Zwillinge. 

Beruf: Juristin. Hobbys: Familie, Laufen (leider zu selten), Wandern.

„Bundestagsabgeordnete zu sein, das bedeutet für mich vor allem: Ich setze mich für die Menschen in unserer Heimat mit ganz viel Kraft und Herzblut ein. Die Themenvielfalt ist gewaltig und es ist eben nicht egal, wer unsere Heimat in Berlin vertritt! Ich setze mich ein für mehr Lebensqualität, bessere Verkehrsanbindungen, eine stabile Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze und auskömmliche Renten, den Schutz des ungeborenen Lebens und umfassende Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten für unsere Kinder. Eines steht aber fest: Politische Erfolge kann ich nicht allein erreichen. Dafür bedarf es vieler fleißiger und engagierter Menschen vor Ort und eines stabilen parteiübergreifenden Netzwerkes im Berliner Politikbetrieb. Mit beidem bin ich gesegnet. 

Deutschland steht vor großen Herausforderungen, national wie international. Selten zuvor waren die Menschen in unserem Land so verunsichert, selten zuvor machten sich die Bürgerinnen und Bürger so viele Sorgen um ihre Zukunft. Deutschland steckt in einer Rezession, große Firmen wandern ab. Das darf so nicht weitergehen, ich will das ändern. Dafür muss die Union, bestehend aus CDU und CSU, wieder in Regierungsverantwortung. Unsere Aufgabe ist es, Stabilität und Zuversicht zu schaffen, den vielen Fleißigen in unserem Land wieder eine Stimme zu geben. 

Ich pflege seit jeher intensiven Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Verbänden, Unternehmen, Vereinen und Bürgerinitiativen. Wir sind bei den eindringlichen Diskussionen, wie etwa beim Thema Brennernordzulauf, nicht immer vollends einer Meinung, aber es eint uns der Wunsch: Das Beste für unsere Region, für unser Land, für die Menschen in unserer Region zu erreichen. 

Besonders unser Mittelstand und unsere Landwirtschaft haben durch die verkorkste Politik der Ampel erheblichen Schaden davongetragen. Überbordende Bürokratie, mangelnde Planungssicherheit, Arbeitskräftemangel und eine zu hohe steuerliche Belastung sind nur einige der Probleme. Wir müssen Unternehmenssteuern senken, die Bürokratie abbauen und Sozialabgaben deckeln. Wir müssen jetzt schleunigst die falsch gestellten Weichen der Ampel korrigieren, damit unser Land wieder auf Kurs kommt und Fahrt aufnimmt. Und dafür bedarf es auch weiterhin meiner persönlichen Kraftanstrengung, die ich gern für meine Heimat mobilisiere. Dazu brauche ich Ihre Erst- und Zweitstimme!“

Klimawandel und Extremwetter

Klimawandel und Extremwetter mit katastrophalen Folgen für Mensch und Natur sind ein globales Problem. Was können Sie als Abgeordnete bzw. Abgeordneter tun?

Antwort: Die Erderwärmung ist ein globales Problem, das die Weltgemeinschaft nur gemeinsam lösen kann. Dessen sind wir uns bewusst. Wir verbinden dieses Ziel mit dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und der Notwendigkeit der sozialen Tragfähigkeit. Klimaschutz darf nicht ideologisch gefärbt und gegen die Menschen und Unternehmen gerichtet sein.

Anreize sind das Mittel der Wahl, nicht Verbote. Nur so sichern wir die Akzeptanz bei den Menschen und die Chancen auf wirtschaftliches Wachstum. Klar ist: Klimaschutz braucht eine starke Wirtschaft. Die Ampel hat mit ihrem ideologisch-planwirtschaftlichen Ansatz eine tiefgreifende De-Industrialisierung Deutschlands verursacht.

Deshalb will ich deutlich machen: Klimaschutz ist kein Solotanz, sondern geht nur global und gemeinsam mit den Menschen. Wir lassen die Kommunen mit der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen nicht allein, unterstützen und bestärken sie in ihrem Engagement.

Wir stehen Land- und Forstwirten, Waldbesitzern, Jägern und Fischern zur Seite, die Ökosysteme und deren Leistungen langfristig zu erhalten. Klimaschutz kann nur gelingen, wenn wir ihn nachhaltig und umfassend angehen.

Alle Bereiche unseres Lebens müssen wir den sich verändernden Bedingungen anpassen. Unser Auftrag ist es, mit den uns gegebenen Ressourcen schonend und effizient umzugehen. Wir denken in nachhaltigen Kreisläufen und reduzieren den Verbrauch. Mit einer umfassenden CO2-Nutzung und -Speicherung, Investitionen in Klimatechnologien und Energieeffizienz und einer verantwortungsvollen CO2-Bepreisung setzen wir auf Effizienz statt Ideologie. Um Verbraucher und Unternehmen zu entlasten, schaffen wir einen Klimabonus. Wir reduzieren mit den CO2-Einnahmen zuerst die Stromsteuer und Netzentgelte.

Nachhaltigkeit bedeutet auch Technologieoffenheit. Ein breiter Technologiemix verhindert einseitige Abhängigkeiten. Auf dem Weg zu international vergleichbaren Standards setzen wir auf Kooperation und Energie- und Klimapartnerschaften anstelle von Alleingängen.

Migration und Integration

Der Zustrom von Flüchtlingen ist ein großes Thema in Deutschland. Was kann aus Ihrer Sicht bei der Migration und der Integration der Menschen verbessert werden?

Antwort: Ich habe großen Respekt vor den kommunalen Verantwortungsträgern, die die große Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung schultern. Die Kommunen sind am Limit, wenn nicht bereits darüber hinaus. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Kontrolle über die Migration zurückzugewinnen, indem wir eine grundsätzliche Wende in der Migrationspolitik vollziehen. Das gilt europaweit.

Wir dürfen nicht mehr Schleppern und Schleusern die Entscheidung über die Einreise überlassen. Deshalb muss der europäische Außengrenzschutz weiter deutlich verbessert werden. Dem unkontrollierten, illegalen Zustrom von Flüchtlingen muss damit Einhalt geboten werden. Die humanitären Aufnahmen müssen auf ein Maß beschränkt werden, das die Möglichkeiten Deutschlands nicht länger überfordert. Wer Schutz braucht, soll ihn bekommen, wer nicht, muss unser Land wieder verlassen.

Unser nationales Asylsystem braucht deshalb zügige Verfahren, sichere Identitätsfeststellungen und eine konsequente Umsetzung der Asylentscheidungen. Wir setzen einen faktischen Aufnahmestopp sofort durch. Wer aus einem anderen Mitgliedstaat der EU oder dem Schengen-Raum nach Deutschland einreist und bei uns einen Asylantrag stellen will, muss an der Grenze zurückgewiesen werden.

Dafür verlängern wir die Kontrollen an den Grenzen, solange es notwendig ist. Das muss auch mit modernster Grenzsicherungstechnik wie Drohnen, Nachtsicht- und Wärmebildkameras unterstützt werden. Für diejenigen, die hier bei uns sind und Schutz finden, muss gelten: Sachleistungen vor Geldleistungen und Bezahlkarte flächendeckend in allen Bundesländern.

Asylbewerber ohne Schutzberechtigung müssen unser Land verlassen. Wir erarbeiten ein  umfassendes Gesetz, um die Zahl der Rückführungen zu steigern und beschleunigte Verfahren zu erleichtern. Wir wollen den Familiennachzug aussetzen und weitere Herkunftsländer als sicher ausweisen, um unser Land nicht weiter zu überfordern.

Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration ist und bleibt die Sprache. Ohne die deutsche Sprache ist eine Integration in unser Land nur bedingt möglich. Das gilt für alle Altersgruppen. Zu differenzieren gilt jedoch die Migration von Fachkräften und Menschen, die bei uns ein auskömmliches Einkommen verdienen. Wer sich integriert, seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann und nicht den Sozialkassen zur Last fällt, darf gerne ein Bleiberecht bekommen.

Inflation und Wohlstandsverlust

Ob Heizungsrechnung, Miete oder frisches Gemüse – alles wird teurer. Immer mehr Menschen können sich das nicht mehr leisten. Wie lassen sich Inflation und Wohlstandsverlust stoppen?

Antwort: Die Menschen und Unternehmen ächzen unter der Inflation, steigenden Preisen, höheren Mieten. Äußere Einflüsse haben Auswirkungen auf unser Land, aber sie dürfen nicht zur Ausrede werden für eine Politik, die nicht handelt oder gegensteuert. Wohlstand kommt nicht vom Nichtstun, Wohlstand muss erarbeitet werden. Deshalb braucht Deutschland wieder eine Politik für diejenigen, die Leistung erbringen, um Deutschland wieder nach vorne zu bringen.

Die Union steht seit jeher für das Wohlstandsversprechen. Dem werden wir uns auch in der Zukunft voll und ganz verpflichten und das ist es, was Deutschland braucht. Das Grundprinzip, um Wohlstandsverlust und Inflation entgegenzuwirken, muss Entlastung sein, um den Motor wieder anzukurbeln. Deshalb passen wir den Einkommensteuertarif regelmäßig an die Inflation an und gleichen so die kalte Progression aus. Das gilt auch für alle inflationssensiblen Abzugsbeträge.

Wir entlasten vor allem Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Unser Ziel für die Sozialversicherungsbeiträge: Wir wollen uns wieder auf die 40 Prozent hinbewegen. Energie muss bezahlbar sein. Wir senken die Stromsteuer  und die Netzentgelte, damit der Strom für alle schnell und spürbar günstiger wird. Wir bauen Netze, Speicher und die Erneuerbaren aus, denn nur mehr Angebot senkt die Preise.

Dabei darf auch die Kernenergie nicht ausgeschlossen werden. Wir halten an der Option fest und setzen auf Forschung. Das Heizungsgesetz der Ampel werden wir abschaffen und stattdessen technologieoffene emissionsarme Wärmelösungen fördern.

Deutschland muss mit „Made in Germany“ wieder an die Spitze, indem es Kompetenzzentrum und Innovationsstandort für Zukunftstechnologien wird. Wir müssen wieder Lust auf Unternehmertum und Gründung wecken und die Leistungsträger nicht mehr aus unserem Land vergraulen mit bürokratischen Vorschriften, übertriebenem Datenschutz und überhöhten Steuern.

Auch unsere heimischen Landwirte verdienen Anerkennung, Respekt und Vertrauen. Das schaffen wir mit Entlastungen durch bessere Rahmenbedingungen und Planungssicherheit.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Der Status Deutschlands als Exportweltmeister, Wirtschaftsmacht und Industrienation scheint zu wackeln. Was muss man tun, damit Deutschlands Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt und attraktive Arbeitsplätze erhalten bzw. schaffen kann?

Antwort: Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft geht es nicht. Anstrengungen und Leistungen müssen belohnt werden. Deshalb setzen wir auf Wachstum, Investitionen, Freiräume für unsere Unternehmen und gute Arbeitsplätze. Es ist Zeit für eine große Steuerreform, um höhere Löhne, mehr Arbeitsplätze und stabiles Wachstum zu erreichen.

Wir wollen eine breite Entlastung für die arbeitende Bevölkerung, flachen den Einkommenssteuertarif ab und erhöhen den Grundfreibetrag. Wir senken die Unternehmenssteuerbelastung auf maximal 25 Prozent, schaffen den Rest-Soli ab und verbessern Abschreibungen und Verlustverrechnung. Mit Entrümpelungsgesetzen und Bürokratie-Checks werden wir überflüssigen Papierkram beseitigen. Die überbordenden Dokumentations- und Meldepflichten, mangelnde Flexibilität, lange Verfahren und Vollzugsprobleme in den Behörden kosten unnötige Zeit und Geld, aber auch Personal und Nerven, insbesondere im Mittelstand.

Ich will eine Kultur des Machens und nicht der Fehlervermeidung. Steuergesetze müssen für Bürger, Unternehmen und Verwaltung verständlicher werden. Eine vereinfachte Gesetzessprache, konsequente Digitalisierung und die Streichung veralteter Vorschriften sind essentiell und wirksam. Deutschland muss wieder schneller werden, der Bürokratiewahnsinn darf nicht mehr behindern, auch das gehört zu „Made in Germany“.

Das nationale Lieferkettengesetz muss abgeschafft werden. Bei den bestehenden Steuersystemen für Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften schaffen wir mehr Wahlrechte, Einheitlichkeit und Durchlässigkeit.

Eines steht fest: Leistung muss sich lohnen. Das gilt für Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber und Unternehmen. Das sogenannte Bürgergeld setzt völlig falsche Anreize und kostet die Steuerzahler Unsummen. Deshalb werden wir es in dieser Form abschaffen und durch eine neue Grundsicherung ersetzen. Die Pendlerpauschale erhöhen wir, um insbesondere die Leistungsträger im ländlichen Raum zu entlasten. Wir stellen Überstundenzuschläge bei Vollzeitbeschäftigung steuerfrei, damit sich die „extra Meile“ im Job auch spürbar lohnt.

Kein Geld für Rente und Medizin

Jahrzehntelang ist Deutschland für sein Renten- und Gesundheitssystem beneidet worden. Nun sind die Kassen leer und viele Krankenhäuser pleite. Halten Sie an der Krankenhausreform von Karl Lauterbach fest? Welche Änderungen sind notwendig?

Antwort: Es ist gut, dass die Menschen immer älter werden. Aber die Alterung der Gesellschaft, der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen und Pflegebereich und steigende Kosten stellen unser System vor große Herausforderungen. Eine gute Pflege und eine stabile Gesundheit dürfen nicht davon abhängig sein, wo man lebt.

Die stationäre Versorgung mit einer flächendeckenden Grund- und Regelversorgung insbesondere im ländlichen Raum sowie der erforderlichen Konzentration von spezialisierten Leistungen muss Hand in Hand gehen mit der ambulanten haus- und fachärztlichen Versorgung. Das große Ziel muss sein, einen Kahlschlag in der Fläche, wie ihn Karl Lauterbach derzeit verursacht, nachhaltig zu verhindern.

Bei allem gilt ganz klar: Die Kliniklandschaft muss finanziell besser aufgestellt werden und Fehlsteuerungen müssen zwingend korrigiert werden. Auch die Prävention muss stärker in den Mittelpunkt gerückt werden und Reha-Verfahren müssen einfacher gestaltet werden.

Eine große Bedeutung haben auch die Apotheken für Menschen mit ihren Gesundheitsanliegen. Sie müssen gestärkt und erhalten werden. Engpässe bei Arzneimitteln und Medizinprodukten darf es nicht geben. Die Sicherstellung von Lieferketten, die Entwicklung von Reserveantibiotika, Impfstoffen und die Erforschung von Kinderarzneimitteln und Krebstherapien muss verbessert werden.

Wer in seinem Leben gearbeitet und vorgesorgt hat, muss von seiner Rente auch leben können. Das dürfen die Menschen von einem gesunden Sozialstaat erwarten. Wir halten an der bestehenden gesetzlichen Regelung zum Renteneintrittsalter fest. Rentenkürzungen wird es mit uns nicht geben. Deshalb wollen wir die Steuererklärungspflichten für Rentner und Pensionäre vereinfachen, bestenfalls entbehrlich machen, und Doppelbesteuerungen von Renten vermeiden.

Ebenso werden wir eine Aktivrente einführen: Wer über das gesetzliche Rentenalter hinaus freiwillig weiterarbeitet, bekommt sein Gehalt bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei. Wir führen eine Frühstart-Rente ein: Der Staat fördert für alle 6- bis 18-jährigen mit zehn Euro pro Monat die individuelle und kapitalgedeckte private Altersvorsorge, um ein Startvermögen für eine frühe private Altersvorsorge zu legen.

Unterirdischer Brenner-Nordzulauf

Sie sei technisch umsetzbar, ökologisch vertretbar und erfülle die verkehrlichen Anforderungen: So sehen DB-Planer ihren Neubaustrecken-Entwurf beim Brenner-Nordzulauf mit einem Tunnelanteil von rund 60 Prozent.  Die Region fordert weitere Verbesserungen, zusätzliche Untertunnelungen und eine unterirdische Verknüpfung im Inntal. Wie ist Ihre Haltung zum Projekt?

Antwort: Die Verkehrsinfrastruktur ist in die Jahre gekommen. Das betrifft alle Verkehrsträger gleichermaßen, aber auch insbesondere die Schiene. Das große Jahrhundertprojekt bei uns in der Region ist der Brenner-Nordzulauf und die damit zusammenhängende Suche nach einer Lösung, die Mensch und Natur am wenigsten belastet.

Leider hat sich die Ampel in Berlin die vergangenen dreieinhalb Jahre taub gestellt und weggeduckt. Weder Bundesverkehrsminister Wissing, noch sein Staatssekretär sind jemals in die Region gekommen. Alle CSU-Verkehrsminister hingegen waren mehrfach hier. Zudem ist es mir, in Zusammenarbeit mit meinen Kollegen aus dem Verkehrsausschuss, selbst in der Opposition im vergangenen Jahr gelungen, das Thema nach Berlin zu tragen und eine Anhörung im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages zu erreichen. Das ist bundespolitisch einmalig und gelingt nur, wenn man als Abgeordnete auch über Parteigrenzen hinweg gut vernetzt ist und kontinuierlich sehr viel Zeit und Engagement in dieses Anliegen steckt.

Der Landkreis und die Stadt Rosenheim haben ihre Kernforderungen einstimmig verabschiedet. Tunnelexperte Dr. Wolfgang Rauscher und Landrat Otto Lederer haben als Sachverständige die Kernforderungen vor den Bundestagsabgeordneten überzeugend dargelegt und umfassend erläutert. Wir fordern:

1. den grundsätzlichen Nachweis, dass die Neubaustrecke erforderlich ist;

2. die Innunterquerung nördlich von Rosenheim und eine maximale Tunnellösung nördlich von Rosenheim einschließlich Prüfung weiterer Trassenalternativen;

3. die Verlegung der Verknüpfungsstelle Kirnstein in den Wildbarren;

4. die Verlegung der Verknüpfungsstelle Ostermünchen.

Mein Versprechen an die Menschen in der Region gilt weiterhin: Ich werde bei diesem Thema gemeinsam mit den betroffenen Kommunen und Anwohnern, mit Landwirten und Bürgerinitiativen bis zuletzt darum kämpfen, dass wir unsere Forderungen durchsetzen. Wir brauchen die beste, nicht die kostengünstigste Lösung!

Ihr Thema

Es gibt ein Thema, das hier zu kurz kommt oder in der Liste gänzlich fehlt? Ein Thema, das für Sie jedoch eine große Bedeutung hat? Dann nur zu. Nehmen Sie Stellung zu einem Thema Ihrer Wahl.

Mein Thema: Familie

Familien sind mir wichtig. Nicht nur klassische Familien, sondern auch Alleinerziehende und Patchwork- oder Trennungsfamilien. Familien bilden das Fundament unserer Gesellschaft und ich habe großen Respekt vor allen, die in Familien ihrer Verantwortung nachkommen und ihren Alltag meistern, auch in herausfordernden Zeiten und schwierigen Lebensphasen.

Familie bedeutet auch: Leben mit Herausforderungen, von knapper Zeit bis knappe Kasse. Niemand darf allein gelassen werden mit den Sorgen oder Problemen. Deshalb müssen wir ihnen die Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigen. Entsprechend stehe ich voll und ganz hinter der Elternzeit und bekenne mich zum Elterngeld, dass es weiter zu verbessern gilt.

Unser Ziel ist es, den Kinderfreibetrag in Richtung des Grundfreibetrags der Eltern zu entwickeln. Entsprechend heben wir auch das Kindergeld an, das künftig nach der Geburt automatisch ausgezahlt werden soll. Auch bei Familienleistungen muss gelten: Weniger Bürokratie. Familien müssen die ihnen zustehenden Leistungen einfach und schnell erhalten können.

Für diejenigen Familien, die es nicht allein schaffen, stärken wir den Fonds Frühe Hilfen, erleichtern den Zugang zu Familienhebammen oder ehrenamtlichen Familienpatenschaften. Eine verlässliche Kinderbetreuung ist für Familien unerlässlich! Deshalb müssen Bund und Länder hier noch besser zusammenarbeiten. Ehepartner, die unterschiedlich verdienen, dürfen nicht benachteiligt werden. Deshalb halten wir am Ehegattensplitting fest.

Familienpolitik schließt ausdrücklich auch die Jüngsten und die Älteren mit ein. Ich sage ganz klar Nein zur Altersdiskriminierung. Hier stehen wir für ein umfassendes Paket mit wirksamen Angeboten für Seniorinnen und Senioren. Dazu gehören Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen, die Förderung altersfreundlicher Arbeitsmodelle und klare Regelungen, um Diskriminierung im Berufsalltag entgegenzutreten. Junge Menschen wollen wir stärken und ihnen die für sie notwendige Sicherheit und Verlässlichkeit bieten - unter anderem, indem wir die Kinder- und Jugendhilfe so weiterentwickeln, dass sie ihnen die bestmögliche Unterstützung bietet.

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten des Kandidaten/der Kandidatin wurden 1:1 von der Redaktion übernommen, inhaltlich nicht überarbeitet und müssen deswegen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

Kommentare