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Wiedereröffnung bereits in Planung

„Brasserie im Turbinenhaus“ schließt nach rauschendem Eröffnungsfest – das sind die Gründe

Etwa 800 Besucher erlebten die Eröffnung der „Brasserie im Turbinenhaus“ der Alten Spinnerei am 25. Mai als rauschendes Fest.  Drei Tage später – am Samstag, 28. Mai – war das Restaurant schon wieder geschlossen.
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Etwa 800 Besucher erlebten die Eröffnung der „Brasserie im Turbinenhaus“ der Alten Spinnerei am 25. Mai als rauschendes Fest. Drei Tage später – am Samstag, 28. Mai – war das Restaurant schon wieder geschlossen.

Es war ein rauschendes Fest, doch schon nach einem Tag war alles wieder vorbei. Die „Brasserie im Turbinenhaus by Tim & Anton“ musste schon nach einem Tag wieder schließen. Doch in einigen Wochen soll sie noch einmal neu eröffnet werden.

Kolbermoor – Etwa 800 Gäste erlebten den Eröffnungsabend des neuen Restaurants in der Genussmeile der Alten Spinnerei. „Das ist unser Zuhause, unsere Bühne. Unsere Reise beginnt jetzt. Das wird megageil“, spornte Tim Käufl sein Service-Team an. Sein Credo: „Gastgeber in Perfektion zu sein, die ganze Aufmerksamkeit dem Gast und dem Service zu widmen.“

Zahlreiche Freunde standen ihnen an diesem Abend zur Seite: erfahrene Kräfte aus den Teams von Peppi Kalteis, der Liquid Agentur und natürlich von Giuseppe Tedesco.

Der Italiener legte vor 15 Jahren den Grundstein für die Kolbermoorer Genussmeile. „Ich war der Erste in der Alten Spinnerei“, sagte er, ist dankbar für die „Möglichkeiten, die uns Klaus Werndl in diesen denkmalgeschützten Gebäuden gibt“ und versicherte: „Es war gar nicht schwer, dieses einzigartige Ensemble zu beleben.“ Damit nun auch seine Nachfolger Tim und Anton „richtig Traffic bekommen“, führte Giuseppe am Eröffnungsabend die Regie für eine rauschende Party.

Das Service-Team wird eingeschworen auf die Eröffnungsparty (links). Unterstützung kam an diesem Abend von Beppi Kalteis und Giuseppe Tedesco. Fasziniert waren die Besucher auch vom Interieur des neuen Restaurants in der Genussmeile (rechts).

Zwei Tage später – am Samstag, 27. Juni – aber war die Reise schon vorbei. „Die Resonanz war riesig, doch das Küchenteam überfordert. Also mussten wir eine schmerzhafte, aber konsequente Entscheidung treffen“, erklärt Klaus Werndl. Er ist nicht nur der Vordenker der Alten Spinnerei. Er ist auch Eigentümer von Kessel- und Turbinenhaus, Investor, Geschäftsausstatter sowie gemeinsam mit Anton Trinkler Geschäftsführer der Turbinenhaus GmbH.

Team war Anspruch nicht gewachsen

„Es wäre Lug und Trug gewesen, die Schwäche unserer Küche auf dem Rücken unserer Gäste auszutragen“, sagt er und gibt unverblümt zu: „Man muss es ganz ehrlich sagen: Wir waren nicht gut genug vorbereitet. Die Qualität, die wir uns für unsere Gäste gewünscht haben, konnten wir noch nicht bieten.“

Zur Philosophie der „Brasserie im Turbinenhaus“ gehören auch französische Leichtigkeit und Leidenschaft. „Der erste Tag hat gezeigt, dass unsere Küche dafür nicht qualifiziert genug war“, bedauert Werndl. Ein gutes Gefühl sei das nicht, gewesen, denn: „Man hat Ehrgeiz, will perfekt sein, fällt eine solche Entscheidung schweren Herzen und ist davon natürlich enorm belastet“, beschreibt er die Enttäuschung.

Doch es sei keine Häme gewesen, die die Erklärung am Eingang der Brasserie, auf der Homepage und in den sozialen Medien erntete. „Wir haben hunderte positive Reaktionen bekommen“, informiert Werndl. Ein Mutmacher für das junge Unternehmen.

Die angespannte personelle Situation in der Gastronomie ist dramatisch: „Wir sprechen inzwischen nicht mehr von Fachkräfte-, sondern von Mitarbeitermangel“, erklärt Frank-Ulrich John, Geschäftsführer und Pressesprecher des Bayerischen Landesverbandes der Dehoga.

Personalintensive Branche ist extrem hart getroffen

Der demografische Wandel mache sich bemerkbar: „Pro Jahr gehen doppelt so viele Mitarbeiter in den Ruhestand, wie junge Menschen in den Arbeitsmarkt nachrücken“, betont John. Als extrem personalintensive Branche sei die Gastronomie besonders betroffen, denn: „Um den gleichen Umsatz wie im Einzelhandel zu machen, braucht das Gastgewerbe sechsmal so viele Mitarbeiter.“

Ein akuter Fachkräftemangel sei vor allem bei Köchen zu verzeichnen – auch in Kolbermoor. „Giuseppe Tedesco sucht für seine drei Restaurants händeringend fünf Köche“, so Werndl. Doch es gebe auch gute Nachrichten: „Wir haben jetzt einen sehr guten Koch für unsere Brasserie gewinnen können“, ist der Geschäftsführer zuversichtlich, doch: „Der Koch, den man sucht, der hat Arbeit.“

Wiedereröffnung Mitte Juli geplant

Deshalb werde es mit Kündigungsfristen, Einarbeitungsphase und Probeläufen mit einem „qualitativ besseren Team“ noch ein paar Wochen dauern, ehe die Brasserie im Turbinenhaus wieder öffnet. „In der zweiten Juli-Hälfte wollen wir in unserem blühenden Rosengarten auf jeden Fall ein Sommerfest feiern – diesmal allerdings als bezahltes Format“, kündigt Werndl die zweite Neueröffnung der „Brasserie im Turbinenhaus“ an.

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