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Kurios, aber Baurecht

Brannenburg muss nach 75 Jahren über „Schwarzbau“ entscheiden - Wer hinter der unglaublichen Story steckt

Der Ort Brannenburg im Inntal mit seinem Ortsschild.
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In Brannenburg sorgt ein Schwarzbau für Aufsehen.

Schwarzbauten sind ein Punkt, den kein Gemeinderat gern auf der Tagesordnung hat. Denn die damit verbundenen Entscheidungen sind oftmals schwierig. In Brannenburg sorgte ein solcher Tagesordnungspunkt für Kopfschütteln: Das „Vergehen“ ist 75 Jahre her.

Brannenburg – Den gesetzlichen Vorschriften Genüge tun, den Rückbau anordnen und damit eventuell schuldlose Dritte, zum Beispiel Mieter, in Schwierigkeiten bringen? Oder den Bau nachträglich genehmigen und so den Bauherren mit seinem Verhalten einfach davonkommen lassen, mit der guten Chance, dass andere denken: Wenn das bei dem klappt, gelingt es bei mir auch?

„Schwarzbau“ ausder Nachkriegszeit

Auch der Brannenburger Bauausschuss hatte in seiner letzten Sitzung über einen „Schwarzbau“ zu entscheiden, hier aber war der Tagesordnungspunkt binnen weniger Minuten erledigt. Das dortige „Vergehen“ liegt nämlich bereits Jahrzehnte zurück: Zur Zeit der Wohnungsnot unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf einem Anwesen in Brannenburg Räume zu bewohnbaren Zimmern umgebaut, ohne dass dafür eine Genehmigung angefragt worden wäre. In jener Zeit war eine derartige „Nutzungsänderung“ nichts Ungewöhnliches und schon gar nichts Schlimmes – was damals zählte, war die Schaffung von Wohnraum.

Für die Mitglieder des Bauausschusses deshalb keine Frage, den damaligen Umbau jetzt zu genehmigen. Es war, wie erwähnt, eine Frage von Minuten und der Entscheid einstimmig. Abgesegnet in dem Zuge auch der Einbau eines Treppenhauses, der den Stein ins Rollen gebracht hatte.

Stellplätze gibt es mehr als genug

Der Punkt, der bei vielen Bauvorhaben Schwierigkeiten bereitet, nämlich der Nachweis einer ausreichenden Zahl von Stellplätzen, war hier kein Problem: Stellplätze gibt es über die Anforderungen hinaus.

Wie übrigens das Landratsamt auf den „Schwarzbau“ aufmerksam wurde – und damit handeln musste – , ob durch einen Hinweis oder durch eigene Erkenntnis, weiß Bürgermeister Matthias Jokisch nicht zu sagen. Der Hauseigentümer schon: Es war ein Nachbar.

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