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Aus dem Gemeinderat

Große Diskussion: Kommt jetzt ein Chalet-Dorf an den Bernauer Hitzelsberg?

Aktueller Blick aus der Drohnenperspektive auf den Hitzelsberg-Bereich, der bebaut werden soll (freie Fläche entlang des Waldes unten links bis über Bildmitte hinaus). Rechts das Verwaltungsgebäude, links oben der Kreisel am Ortseingang.
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Aktueller Blick aus der Drohnenperspektive auf den Hitzelsberg-Bereich, der bebaut werden soll (freie Fläche entlang des Waldes unten links bis über Bildmitte hinaus). Rechts das Verwaltungsgebäude, links oben der Kreisel am Ortseingang.

Ursprünglich war am Hitzelsberg ein neues Hotel geplant. Die Änderung der Pläne sorgte im Bernauer Gemeinderat für reichlich Diskussionsbedarf. Das sind die neuen Pläne.

Bernau – Keine eigene Zufahrtsstraße mehr zum Hitzelsberg, statt Hotel ist nun ein Chalet-Dorf geplant: Der neue Entwurf der Bernauer Firma Herecon Projekt GmbH fand bei der Präsentation in der jüngsten Gemeinderatssitzung bis auf zwei Gegenstimmen breite Zustimmung des Gremiums. Auf Basis der vorgestellten Planung darf nun weitergeplant werden.

Bis zu der Entscheidung gab es erneut viel Diskussionsbedarf am Ratstisch. Auch Martin Büscher, Architekt und Stadtplaner vom gleichnamigen Münchner Architekturbüro, wies zu Beginn der Vorstellung darauf hin, dass zusammen mit Herecon „viel Herzblut in das Projekt gesteckt wurde“. Es sei immer versucht worden, gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und unter Berücksichtigung der Einwände aus den Reihen des Gemeinderates und der Öffentlichkeit das Projekt zu optimieren.

Anstelle des Hotelgebäudes plant Herecon jetzt ein Chalet-Dorf – im Modell dargestellt von links unten bis zur Bildmitte, rechts oben ist das Firmen-Verwaltungsgebäude.Kirchner

Deshalb also der neue Entwurf. so Büscher: Statt Hotelkomplex ein Chalet-Dorf. Der Gutshof werde weiter genutzt, auch Büro- und Konferenzräume sollen kommen, ebenso eine Tiefgarage und verstreute Parkplatz-Inseln.

Zufahrtsstraße aus Entwurf gestrichen

Und: „Wir verzichten auf massive Eingriffe im Straßenbau“, die Zufahrtsstraße werde aus dem Entwurf gestrichen.

In einem eigens erstellten Verkehrsgutachten sei errechnet worden, dass voraussichtlich 250 Fahrzeugbewegungen pro Tag zu verzeichnen wären, sollte das Chalet-Dorf realisiert werden. Auf der Hauptstraße Richtung Prien seien es 18 000 pro Tag. Büscher: „Mit dem Entwurf sichern wir auch das Landschaftsbild des Waldes entlang der A 8.“

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Dies war ein Anliegen, das Bernauer Naturschützer vorgebracht hatten (wir berichteten). Insgesamt soll die Eingriffsfläche von 20 280 auf 8140 Quadratmeter reduziert werden, und der Ausgleichsbedarf reduziere sich von ursprünglich knapp zwei Hektar (etwas mehr als zwei Fußballfelder; Anm. D. Red.) auf 0,6 ha. Bürgermeisterin Biebl-Daiber (CSU) meinte, dass es dafür einen neuen Bebauungsplan und einen Erschließungsvertrag brauche.

Dr. Andreas Lang-Ostler (BL) begrüßte den Wegfall der vormals vorgesehen Zufahrtsstraße. Er bat, „grundsätzlich mehr auf Nachhaltigkeit zu achten“. Josef Genghammer (Grüne) hakte bei der Erschließung ein. Das sei ein offenes Verfahren, erklärte Bürgermeisterin Biebl-Daiber. Das werde „immer in großer Runde mit allen Beteiligten“ gut abgesprochen.

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Genghammer hatte namens seiner Fraktion einen Antrag vorbereitet. Darin heißt es unter anderem, für die frei bleibenden Teile des Hitzelsbergs, also der Wald auf der Nord- und Westseite, die Wiesen auf dem Hügel westlich des Pavillons und dem gesamten Südhang soll im Grundbuch eingetragen werden, dass diese „dauerhaft frei von Bebauung und Straßen bleiben – mit Ausnahme des Bestands und der Bebauung nach dem jetzigen Vorschlag – und dauerhaft nach einem Pflegekonzept des BUND Naturschutzgepflegt werden“ sollen. Zudem dürfe für die im Südwesten des Hitzelsbergs in Privatbesitz befindlichen, unbebauten Feuchtgebiet beziehungsweise Hangquellmore dauerhaft kein Baurecht geschaffen werden.

Bürgermeisterin Biebl-Daiber erklärte, dass „der Verkauf von Gut Hitzelsberg an die Firma Herecon notariell vollzogen“ sei und dass der Südhang im Eigentum der Gemeinde bleibe.

Verträge Thema in nichtöffentlicher Sitzung

Peter Pertl (CSU) fand den Antrag „rechtlich fragwürdig.“ Das Grundstück sei verkauft, da könne nicht nachträglich nachgeregelt werden. Ulla Zeitlmann (Grüne) hakte beim Verkauf nach. „Was hat sich seit dem Kaufvertrag geändert?“

Vertragliche Dinge seien in einer nichtöffentlichen Sitzung zu behandeln, beschied Biebl-Daiber.

Genghammer wandte ein, dass der Antrag bezüglich der Flächen im Südwesten eine Absichtserklärung darstelle. Mit 2:17 entschieden die Gemeinderäte schließlich, den Antrag der Grünen nicht zuzulassen.

Klares Votum am Ende der Diskussion

Der Gemeinderat müsse nun beschließen, ob die Firma Herecon mit diesem Entwurf weiterplanen kann, sagte Bürgermeisterin Bieb-Daiber. Während Ulla Zeitlmann (Grüne) es für notwendig erachtete, „die vertraglichen Dinge“ weiter zu besprechen, wandte Matthias Vieweger (CSU) ein, dass es hier um einen allgemeinen Beschluss gehe. Er forderte, erst den alten Bebauungsplanentwurf zu beenden.

Dies lehnte Thomas Herian (BL) ab. Das Projekt sollte erst einmal „mit Details“ weitergeplant werden. Auch Josef Wörndl (CSU) sah das ähnlich. Biebl-Daiber erklärte, dass der Gemeinderat laufend beteiligt werde. Ihrem Beschlussvorschlag, auf Basis des heute vorgestellten Chalet-Dorfes weiterzuplanen, folgten 17 von 19 anwesenden Gemeinderäten. Genghammer und Vieweger votierten dagegen.

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