Welcher Plan verworfen wurde - und was nun kommen könnte
Restaurant, Bar und Bürgersaal: Eggstätt feilt eifrig an neuer Ortsmitte
Die Neugestaltung der Häuser 2 und 4 am Kirchplatz lässt seit Jahren die Köpfe in Eggstätt rauchen. Zuletzt wurden die Pläne einer Immo-Gesellschaft verworfen. Nun wurde ein neuer Bewerber vorstellig - mit neuen Plänen im Gepäck. Manche sprechen bereits von einem „Glücksfall“.
Eggstätt – Die Aufwertung der Ortsmitte, allen voran die Um- und Neugestaltung der Häuser am Kirchplatz 2 und 4, beschäftigt den Gemeinderat seit vielen Jahren. Ursprünglich ein Flurstück, erfolgte im Jahr 2002/3 eine Flurstücksteilung auf zwei Grundstücke.
Problematische Parksituation
Für das Anwesen in Form einer Dreiflügelanlage mit offenem Hof zur Obinger Straße wurden immer wieder Anträge auf Sanierung und Nutzungsänderung gestellt, teils zur Erweiterung des therapeutischen Angebots, teils für Schulungsräume oder Wohnungen, die auf Grund der schwierigen Stellplatzsituation nur begrenzt umgesetzt werden konnten. Zuletzt wollte eine Grünwalder Immobiliengesellschaft die Anlage zu reinen Wohnungen umnutzen.
Den Antrag lehnte das Gremium damals einstimmig ab. Bürgermeister Christian Glas (FBE) erinnerte das Gremium in dem Zusammenhang auch daran, dass sich die nach Stellplatzsatzung geforderten Stellplätze nur in geringem Umfang und unter Einschränkung der Freiflächen für die Gastronomie auf dem Baugrundstück realisieren lassen. Zudem hätten die Mitglieder des Gremiums immer wieder betont, dass am Kirchplatz 2 die Gastronomie erhalten bleiben soll.
Nun gebe es einen neuen Bewerber, informierte Bürgermeister Glas. Dieser plane eine gemischte Nutzung, künftig soll es dort Wohnungen, Gastronomie und Räume für die Allgemeinheit geben. Als „ansprechend“ bezeichnete Glas die Pläne, ehe Bauamtsleiter Bernd Ruth die Planungen im Detail vorstellte.
Im Erdgeschoss soll auf dem Anwesen Kirchplatz 2 Gastronomie unterkommen, also Restaurant und Bar, sowie Funktionsräume und am Kirchplatz 4 gebe es dann die Möglichkeit, entweder eine Wohnung oder eine Gewerbeeinheit einzurichten.
Zusätzlich sollen auf der Südseite und im Innenhof Außen-Gastro-Bereiche entstehen. Im ersten Obergeschoss sollen Wohnungen, Gästezimmer, aber auch ein Bürgersaal – mit 140 Quadratmetern bietet der Saal Platz für 100 Personen und Luftraum bis ins Dachgeschoss – unterkommen, im Dachgeschoss sollen zwei weitere Wohnungen entstehen. Einziges Manko an dem Vorhaben sei die Stellplatzfrage, erklärte Ruth. Denn nach Vorausberechnung brauche man rund 68 Stellplätze, die aber momentan nicht nachgewiesen werden können. Es sei nun am Gemeinderat, ein Stimmungsbild abzugeben.
Hans Plank (CSU) bezeichnete den Entwurf als gelungen, vor allem der Saal gefalle ihm sehr gut. „Den können wir als Gemeinde gut brauchen.“ Sein Fraktionskollege Helmut Hundhammer (CSU) begrüßte den Vorschlag eines Biergartens im Innenhof. Er bevorzuge statt einer Wohnung im Erdgeschoss einen Laden oder eine Eisdiele.
Habitat für Mauersegler
Auch Kajetan Huber (FBE) befürwortete einen Laden im Erdgeschoss. Stefan Meier (FBE) sah die vorliegende Planung als „Glücksfall,“ die Ortsmitte dürfe nicht aussterben. Kajetan Huber (FBE) regte an, statt einer Wohnung im Erdgeschoss einen Laden einzurichten. Katharina Weinberger (Grüne) bezeichnete das Vorhaben als „tolles Projekt“, wandte aber ein, im Dachgeschoss auf Habitate für Fledermäuse, Tauben oder Mauersegler zu achten.
Bürgermeister Glas beendete die Diskussion. Es gehe nur um ein Stimmungsbild, die Anmerkungen der Räte sollen nun in eine detaillierte Planung einfließen. Der Gemeinderat begrüßte einstimmig dieses Vorgehen.