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Gäste haben entschieden - Titel für Hanznhof

Bayerns gastfreundlichster Ferienhof liegt in Bernau: Was den Hof der Wierers so besonders macht

Fesch auf der Weide: Sandra und Edi Wierer mit ihren Töchtern Antonia (links) und Anna und ihren Pferden.
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Fesch auf der Weide: Sandra und Edi Wierer mit ihren Töchtern Antonia (links) und Anna und ihren Pferden.

Wenn Playmobil-Figuren in einem norddeutschen Kinderzimmer plötzlich Edi, Sandra, Anna und Antonia getauft werden, hatte ein Kind mehr als nur erholsame Ferien. Dafür verantwortlich zu zeichnen ist die Familie Wierer aus Bernau am Chiemsee. Nun darf sie sich über einen besonderen Titel freuen.

Bernau am Chiemsee – Es ist eine Gastgeber-Familie, die wirklich in Erinnerung bleibt: „Auch Kuscheltiere wurden schon nach uns benannt und die Ferien hier auf unserem Hanznhof daheim in der Kita nachgespielt“, erzählt Sandra Wierer. „Wenn ich so süße Geschichten von Gästen höre, bin ich gerührt.“ Mit ihrem Mann und den beiden Töchtern, 18 und 14 Jahre alt, betreibt Wierer eine Landwirtschaft in Bernau am Chiemsee im Kreis Rosenheim – und bietet hier auch das ganze Jahr über Ferien auf dem Bauernhof an.

„Mit Leib, Seele und viel Herz“

„Wir machen das mit Leib, Seele und viel Herz“, sagt die 46-Jährige, die den Spagat als Gastgeberin, Landwirtin und Mutter jeden Tag meistert. Um 5.15 Uhr klingelt der Wecker. Dann kümmert sich Wierer um 30 Meerschweinchen, 15 Hasen, 15 Ziegen, Schafe und Hühner sowie eine ganze Herde Pferde und Esel. Ihr Mann übernimmt das Melken der 25 Kühe.

Danach holt Sandra Wierer mit dem Radl frische Semmeln – so umsorgt sie die Familien in den Ferienwohnungen schon, wenn die noch in den Federn liegen. Allein der besondere Frühstücksservice ist es aber wohl nicht, was den Hof zum gastfreundlichsten Ferienhof Bayerns macht.

Holz und Licht: Die Ferienwohnung Feldern.

Auch heuer dürfen sich wieder 20 Betriebe mit diesem Titel schmücken. Gestern überreichte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Betreiberfamilien den Goldenen Gockel. Diese Auszeichnung vergibt der Verein „Blauer Gockel – Bauernhof und Landurlaub“ seit acht Jahren. Welche der 1400 Mitglieder ein Vorzeige-Ferienhof ist, entscheidet nicht irgendeine Jury – sondern die Gäste. Ein Jahr lang sammelt der Verein Gästebewertungen im Internet und wertet sie mit einem AnalyseProgramm aus. Die wichtigsten Kriterien für einen Goldenen Gockel: Service, Freundlichkeit und Atmosphäre. Wer mindestens zehn Bewertungen hat, nimmt als Betrieb automatisch teil. 433 Betriebe waren dieses Jahr dabei – so auch Familie Wierer.

Wo liegt das Geheimnis?

Aber was ist das Geheimrezept? „Ich glaube, die Gäste schätzen, dass wir nicht nur Hotel sind“, sagt Sandra Wierer. „Wir ratschen gerne, teilen unseren Alltag mit ihnen und laden sie zu gemeinsamen Unternehmungen ein. Wir sind authentisch und so sind schon richtige Freundschaften entstanden.“ Gut 60 Prozent der Gäste sind Stammgäste. Die Wierers bieten sechs rund 75 Quadratmeter große Fünf-Sterne-Ferienwohnungen an. 2013 wurde der Hof saniert. In der Hauptsaison kostet die Nacht für zwei Erwachsene und zwei Kinder 250 Euro. Meerschweinchenstreicheln, das Gehege mit Damwild, Wandern, Bastelstunden mit Sandra, Traktorfahren mit Edi, Grillabende mit Lagerfeuer und Reitstunden mit den Ponys sind inklusive – das kommt an. Auch, weil die Gäste merken, dass die Familie gerne ihr Wissen rund um Landwirtschaft, Natur und Tiere weitergeben will.

Der Hanznhof leuchtet am Abend.

Direkt vom Hof aus lässt sich die Kampenwand bezwingen. Und selbst wenn das Baden im Chiemsee noch so schön ist, zieht es die Gäste am Nachmittag zurück auf den Hof. Ab 16.30 Uhr ist Showtime: Edi Wierer nimmt sie mit in den Stall, erklärt, was Kühe fressen und wie das Melken funktioniert. „An einem Gummi-Euter dürfen sich alle mal ausprobieren“, erzählt Sandra Wierer.

Bauer Edi zeigt seinen kleinen Gästen die Kühe.

Kinder, die glauben, Kühe seien lila und Milch wachse im Tetrapack, gibt es übrigens wirklich. „Ausnahmen, aber keine Märchen“, sagt Wierer. „Dass Kinder hier bei uns in Kontakt mit Tieren kommen ist mir wichtig. Milch oder Eier gibt’s ja nur, weil sich jemand um sie kümmert. Viele Kinder realisieren hier erst die Bedeutung der Lebensmittel.“ Immer dann wird die Suche nach einem Hühner-Ei zum Urlaubshöhepunkt – nie zuvor hatte ein Spiegelei oder Pfannkuchen besser geschmeckt. Ein Ferienerlebnis, das Kindern im Kopf bleibt. Und wohl auch zur Vorlage für die Abenteuer ihrer Playmobil Figuren wird.

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