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Von der Orgel bis zur Sporthalle

Bayerische Architektenkammer prämiert sechs Bauprojekte aus der Region

Der strahlende Eingang des Kulturforums in der Klosterkirche Traunstein.
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Der strahlende Eingang des Kulturforums in der Klosterkirche Traunstein.

Zum vierten Mal in Serie macht die Wanderausstellung „Architektouren“ Halt in Rosenheim. Mit dabei sind sechs Projekte aus dem Landkreis, bei denen die Architekten etwas ganz Besonderes entworfen haben.

Rosenheim – Sie verbinden Tradition mit neuen Strukturen, erweitern bestehende Gebäude oder definieren eine ungewöhnliche Art der Architektur: Sechs Bauprojekte aus der Region wurden von der Bayerischen Architektenkammer ausgezeichnet und sind nun Teil der Wanderausstellung „Architektouren“, die bis 5. November im Staatlichen Bauamt Rosenheim zu sehen ist. Unter dem Motto „Architektur der Zukunft“ geht es in diesem Jahr besonders um die Integration neuer Technik und den Erhalt historischer Gebäude.

Lokschuppen, Kirche, Wohnhaus und mehr

Ein besonderes Augenmerk der Wanderausstellung, die bereits zum vierten Mal in Rosenheim gastiert, gilt der Firma Krug Grossmann Architekten. Denn das Rosenheimer Unternehmen ist gleich mit zwei Großbauprojekten vertreten. Neben der Sanierung und Erweiterung des Lokschuppens , kümmerten sich die Rosenheimer Architekten um die vollständige Restaurierung und Neuordnung der Pfarrkirche St. Oswald in Traunstein.

„Wir haben versucht, den Bestand bestmöglich neu zu gestalten, ohne die historischen Struktur zu verändern“, berichtet der Architekt Stefan Lippert. Dementsprechend habe man sowohl die innere Raumschale als auch den Dachtrakt vollständig überarbeitet, ohne die Optik zu verändern. „Die Einwohner sollen ihre Kirche schließlich noch wiedererkennen“, sagt Lippert. Das Prunkstück der Renovierung bildet die neue Orgel, die für rund eine Millionen Euro eingebaut wurde. Mit einem dreitägigen Orgelfest feiert die Kirchengemeinde am Wochenende vom 15. bis 17. Oktober die Einweihung der 2500 Orgelpfeifen.

Die neue Orgel ist das Herzstück der Innensanierung der Traunsteiner Pfarrkirche St. Oswald. 

Eine weitere Würdigung der Bayerischen Architektenkammer erhielt die Stadt Traunstein mit der Sanierung und Erweiterung des ehemaligen Kapuziner Klosters. Nach fast zehn Jahren Planung, Diskussionen und Baustelle wurde im Oktober 2020 das neue Kulturforum in der Klosterkirche eröffnet. Im Auftrag der Stadt entstanden im Südflügel Räume für Ausstellungen der städtischen Galerie. Im Kirchenraum des Gebäudekomplexes sollen zudem Konzerte, Theateraufführungen und private Feiern stattfinden.

Ein flexibles Spiel mit Zwischenräumen gibt es im Holzhaus in Trostberg zu sehen. 

Insgesamt 208 Projekte ausgezeichnet

Teil der insgesamt 208 ausgezeichneten Projekte ist der Bau eines großen Wohnhauses aus Holz, das inklusive Nebengebäude in Trostberg errichtet wurde. Das dort ansässige Architektenbüro Stefan Häring entwarf für eine junge Familie mit zwei Kindern ein flexibles Haus mit Bezug zu Garten und Natur. Ausgezeichnet wurde das innovative Projekt für die ungewöhnliche Raumaufteilung. Denn mit dem enthaltenen Nebengebäude, den Zwischenräumen und diversen Querbeziehungen sollen laut dem Architekten drei autark nutzbare Räume entstehen, die je nach Lebenslage beispielsweise als Arbeits-, Kinder- oder Gästezimmer genutzt werden können.

Die Sporthalle des Landschulheims in Marquartstein wurde im Januar 2021 fertiggestellt.

Ebenfalls aus Holz gefertigt ist die neue Sporthalle des Staatlichen Landschulheims in Marquartstein. Die Traunsteiner LS Architekten bauten dort im Auftrag des Staatlichen Bauamtes eine Einfachsporthalle mit Gründach und Untergeschoss mitten in den Hang an der Alten Dorfstraße. Nach Investitionen von insgesamt 5,8 Millionen Euro eröffnete im Januar 2021 der Schulleiter Christian Czempinski die „rundum gelungene Halle“, die mit einer Größe von 27 mal 16 Metern deutlich mehr Platz biete als zuvor.

Der neue Raum zum Heizen in der Energiezentrale im Kloster Seeon. 

Die sechste Auszeichnung ging an die Energiezentrale des Klosters Seeon. Der Münchner Architekt Stefan Grassler konzipierte dort in Zusammenarbeit mit der Landschafts- und Gartendenkmalpflege Katrin Schulze ein „fein durchdachtes“ Blockheizkraftwerk. Dank der Investition des Bezirks Oberbayern von rund 3,4 Millionen Euro kann sich das Kultur- und Bildungszentrum am Kloster laut dem Bayerischen Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer nun vollständig selbst versorgen. Auf einer Fläche von 157 Quadratmetern wird statt mit Erdöl nun mit getrockneten Hackschnitzeln geheizt.

Ausstellung bis Anfang November

Die sechs ausgezeichneten Projekte aus der Region sind, zusammen mit den anderen Bauten aus ganz Bayern, im Staatlichen Bauamt Rosenheim bis zum 5. November ausgestellt. Auf drei Stockwerken werden alle Informationen zu den Gewinnern der „Architektouren“ für alle Interessenten kostenlos präsentiert. Geöffnet ist das Haus in der Wittelsbacherstraße 11 von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr. Die kommenden „Architektouren“ finden am 25. und 26. Juni 2022 statt.

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