Rohbau läuft
Bau des neuen Priener Horts an den Franziska-Hager-Schulen: Alles tun, um im Zeitplan zu bleiben
Seit dem Jahr 2014 plant die Marktgemeinde Prien an einer neuen Kindertagesstätte an den Franziska-Hager-Schulen. Auch, weil der Platz in der derzeitigen Einrichtung begrenzt ist. Und weil die Zeit drängt.
Prien – Mit dem Städtebauwettbewerb zur Neugestaltung des Bahnhofsbereichs sei damals auch der Wunsch aufgekommen, den bestehenden Kinderhort zu verlegen. Wobei es zunächst die Idee gegeben habe, nur eine Gruppe zu verlegen. In ein Gebäude, angeschlossen an den östlichen Aufgang zur bestehenden Bahnunterführung südlich des „PrienaYou“. Die habe sich jedoch aus verschiedenen Gründen zerschlagen, wie Rathauschef Andreas Friedrich (ÜWG) berichtet. Auch, weil inzwischen klar gewesen sei, dass die Hortplätze mit Blick auf den wachsenden Bedarf nicht länger reichen.
Neuer Standort hat sich angeboten
Da die Marktgemeinde ohnehin Räume der Franziska-Haager-Grund und -Mittelschule nutze, um dort die Mittagsbetreuung anzubieten, habe sich ein Neubau nahe der beiden Schulen angeboten, sagt Friedrich.
Nördlich angeschlossen an die Schulturnhalle laufen inzwischen die Arbeiten, nachdem der Marktgemeinderat im Dezember vergangenen Jahres den Haushalt mit den entsprechenden Mitteln für das auf 6,4 Millionen Euro geschätzte Vorhaben genehmigt hat.
Und vor allem: Sie liegen nach Auskunft des Rathauschefs im Zeitplan. Das nicht ohne Grund, denn fast die Hälfte der Summe kommt aus Fördertöpfen. Und die Frist, diese Mittel allesamt abzurufen, ende im Juni kommenden Jahres, wie Bürgermeister Friedrich schildert. Entsprechend unter Druck stehe man damit, den Bau auch in diesem Zeitfenster abzuschließen, um den Förderrichtlinien des Freistaats noch gerecht zu werden.
Kleinteilige Förderrichtlinien
Was ohnehin schon eine gewisse Schwierigkeit darstelle, wie Andreas Friedrich schildert. Denn wenngleich sich Bayern am Bedarf und den geschaffenen Hortplätzen orientiere, werde es bei manchen Details recht kleinteilig. So fließe beispielsweise für den Bau von Gruppenräumen Geld an die Kommunen, nicht aber, wenn es um die Flure der Gebäude gehe. „Jetzt brauche ich aber den Flur, um in die Räume zu kommen“, schildert Friedrich.
Zumal gerade bei Einrichtungen der Kinderbetreuung die Flure meist recht groß ausfielen, um den Fluchtweg zu gewährleisten und die Garderoben unterbringen zu können. Auch das Büro für die Leitung des künftigen Hortes müsse Prien aus eigener Tasche zahlen.
Nach Ende der Frostperiode in diesem Jahr liefen die ersten Arbeiten für den Rohbau an. Das erste Obergeschoss steht bereits, derzeit ziehen die Arbeiter das zweite hoch. „Die Arbeiten gehen zügig voran“, freut sich der Rathauschef. „Wir konnten mittlerweile auch fast alle Gewerke vergeben.“ Dementsprechend sei er zuversichtlich, dass man den Plan auch künftig einhalten und den Bau pünktlich im Sommer kommenden Jahres abschließen könne.
Platz für 125 Buben und Mädchen
Sechs Gruppen mit insgesamt 125 Buben und Mädchen sollen künftig in den Räumen Platz finden. Den Betrieb des neuen Hortes übernimmt die Marktgemeinde nicht selbst, sondern will hierfür stattdessen einen freien Träger suchen. Und auch wenn sich Priens Bürgermeister keine Sorgen darüber macht, dass auf die Ausschreibung keine Bewerbung im Rathaus eintreffen sollte:
Wie sich der Personalmangel im Bereich Erziehung derzeit bei Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Co. bemerkbar mache, vermag auch er nicht sicher abzuschätzen. „Das wird man sehen müssen“, sagt Friedrich, der nur über Bande hierüber spekulieren kann.
Angespannter Arbeitsmarkt bei Erziehern
Aktuell arbeiteten die freien Träger der Kindergärten in der Marktgemeinde an den Plänen für das kommende Kindergartenjahr. „Dort merkt man tatsächlich einen Betreuermangel“, sagt er. Schon hier wisse die Prien noch nicht, ob man wirklich alle verfügbaren Räume, die für die Kinderbetreuung gebaut und eingerichtet wurden, auch wirklich „bespielen“ könne. Sprich: Es bleibt angespannt auf dem Arbeitsmarkt in Sachen Erzieher.
Zumindest mit Blick auf die Raumsituation gibt sich Andreas Friedrich sicher, dass man genau auf den derzeitigen Bedarf hin baue, wenngleich sich die tatsächliche Nachfrage naturgemäß von Jahr zu Jahr ändere. „Wir haben uns einfach angeschaut, wie viele Kinder wir in der Mittagsbetreuung und im Hort haben“, beschreibt er die Grundlage für die Hochrechnung der Gemeinde.

