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Unterstützung bei der Pandemiebekämpfung

Bald gibt‘s den Piks auch in der Apotheke: Das sagen Apotheker im Wasserburger Land

Apotheken sollen mithelfen beim Impfen – einfacher gesagt als getan.
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Apotheken sollen mithelfen beim Impfen – einfacher gesagt als getan.

Aktionismus oder sinnvolle Aufgabenerweiterung? Die Apothekerinnen und Apotheker im Wasserburger Land reagieren unterschiedlich auf die Tatsache, dass sie bald ebenfalls die Spritze setzen dürfen – und sollen.

Wasserburg/Haag/Edling – Der Impfkampagne noch mehr Schwung zu verleihen: Dafür setzt die Politik derzeit alle verfügbaren Hebel in Bewegung. Der Bundestag will noch in dieser Woche den Weg frei machen für Corona-Impfungen in Apotheken. Die Wasserburger Zeitung hat nachgefragt, wie die Apotheken im Wasserburger Land über die neue Aufgabe denken.

Forderung nach Schulungen

Christina Mayerhofer, Chefin der Grafschaft-Apotheke in Haag, bekundet, sich im Fall der Fälle gerne an der Immunisierung der Bevölkerung zu beteiligen. „Ich finde es wichtig, dass alle Berufsgruppen, die zum Impfen befähigt sind, dabei mithelfen.“ Es gehe schlicht und einfach darum, aus der Krise herauszukommen. Mayerhofer sieht regional durchaus Bedarf, Impfkräfte zu mobilisieren. „Die Arztpraxen sind ja durch viele Erkrankungen ohnehin schon belastet, viele Menschen leiden unter normalen Erkältungen. Die Kapazitäten stoßen an ein Limit.“ Doch Voraussetzung für eine Einbeziehung der Apotheken in die Impfkampagne sei eine gute Vorbereitung, wie Mayerhofer betont: „Für spezielle Schulungen und Organisation muss gesorgt sein.“ Die von verschiedener Seite angezweifelte Unterstützung durch die Ärzteschaft sieht sie gesichert: „Da gibt es ein schönes Miteinander.“

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In ihrem Geschäft kann Mayerhofer zwei Impfzimmer zur Verfügung stellen – die notwendigen Räumlichkeiten seien also vorhanden. Auch personell wäre es ihr möglich, die zusätzliche Aufgabe stemmen. „Ich habe ein Superteam, alle meine neun Kolleginnen haben sich bereit erklärt, beim Impfen zu helfen, in welcher Form auch immer. Wir sind bereit.“ Für die Beratung sieht sie sich gewappnet. Auf die Sorgen und Ängste der Menschen einzugehen, das sei für sie selbstverständlich. Und sie betont ihre Überzeugung, dass die Impfstoffe geeignet seien. „Ich habe selber vier Kinder, alle sind voll geimpft. Das würde ich doch nicht tun, wenn ich nicht dahinter stehen würde.“

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Anders als Mayerhofer steht der Wasserburger Apothekenchef Jörg Heider dem Vorstoß, die Apotheken in die Impfkampagne einzubeziehen, skeptisch gegenüber. „Die Gegebenheiten – wie, was, wo, wann – sind überhaupt nicht geklärt.“ An eine Umsetzung noch vor Weihnachten glaubt Heider jedenfalls nicht. Bisher gebe es allenfalls einzelne Modellprojekte, die über Sondergenehmigungen für Impfungen verfügen würden. Und er hält fest: „Ich würde lieber bei meinen Aufgaben verbleiben, die mir im Grunde schon genug Arbeit machen.“ Gleichzeitig macht Heider klar, dass er ein entschiedener Befürworter der Impfung ist: „Ich verstehe die extremen Vorbehalte nicht.“

„Warum dieser Aktionismus?“

Jutta Beckmann von der Johannes-Apotheke in Edling gibt zu bedenken, dass es zurzeit ja gar nicht genügend Impfstoff gebe: „Warum dieser Aktionismus?“ Grundsätzlich merkt sie an, dass die Apotheken schon seit Langem in die Grippe-Schutzimpfung hätten integriert werden sollen, doch da sei nichts vorangegangen. „Insofern halte ich es für den falschen Zeitpunkt, jetzt die Apotheker zum Impfen gegen Corona zu bewegen.“ Es fehle an der Infrastruktur und an vorbereitenden Maßnahmen.

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Aber die Apothekenchefin will sich der Aufgabe trotzdem nicht verweigern: „Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich nicht impfen würde.“

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