Mehrfach auf Mann eingestochen
Nach Messerattacke am Endorfer Bahnhof – Tatverdächtiger Jugendlicher in Untersuchungshaft
Bad Endorf - Versuchtes Tötungsdelikt in Bad Endorf? Weil ein Jugendlicher am frühen Samstagmorgen (10. August) einen 29-jährigen Mann mit einem Messer erheblich verletzt haben soll, ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei. Das Opfer befindet sich in Behandlung im Klinikum, der mutmaßliche Täter konnte nach kurzer Flucht gefasst werden.
Update, 11. August – Tatverdächtiger in Haft
Nach der Messerattacke in Bad Endorf am Samstagmorgen, wurde der Tatverdächtige am Sonntagvormittag (11. August) dem zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Rosenheim zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Der Richter folgte dem Antrag und erließ einen Untersuchungshaftbefehl. Der dringend Tatverdächtige wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Erstmeldung
Ersten Erkenntnissen zufolge soll es in den späten Abendstunden des 9. August im Bereich des Bahnhofs in Bad Endorf zwischen einem zunächst unbekannten Jugendlichen und einem 29-jährigen Mann zu einem Streit gekommen sein. Die Polizei äußerte den Verdacht, dass der Jugendliche im weiteren Verlauf der Streitigkeit, um kurz nach Mitternacht, ein Messer gezogen und den 29-jährigen Bad Endorfer durch mehrere Stiche im Bereich des Oberkörpers erheblich verletzt habe.
Im Anschluss daran soll es noch „zu einer weiteren körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen unweit des Tatorts gekommen“ sein. Die genauen Umstände hierzu sind noch unklar. Der zu diesem Zeitpunkt unbekannte dringend Tatverdächtige habe sich daraufhin von der Tatörtlichkeit entfernt.
Der 29-jährige marokkanische Staatsbürger zog sich durch die Messerstiche erhebliche Verletzungen zu und begab sich unmittelbar nach der Tat selbständig in ein nahegelegenes Krankenhaus zur stationären Behandlung. „Ein Ableben des Mannes kann nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden“, heißt es von Seiten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Großfahndung in der Nacht
Unter der Leitung der örtlich zuständigen Polizeiinspektion Prien wurden sofortige Fahndungsmaßnahmen mit Unterstützung umliegender Dienststellen eingeleitet. Nachdem diese zunächst ohne Erfolg verlaufen waren, konnte im weiteren Verlauf des Tages im Rahmen der erweiterten Fahndung ein Jugendlicher, durch Kräfte der zentralen Einsatzdienste Bad Aibling, an dessen Wohnanschrift im Landkreis Rosenheim festgenommen werden. Eine genaue Wohnadresse nannte die Polizei nicht.
Mit Unterstützung des Fachkommissariats für Spurensicherung übernahm nun das Fachkommissariat 1 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die Ermittlungen in diesem Fall. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, ermitteln die Strafverfolgungsbehörden nun gegen den Jugendlichen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts.
Hintergründe und Motiv unklar
Hintergründe, Motiv sowie Umstände der Tat sind nun unter anderem Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.
Die sachleitende Staatsanwaltschaft stellte aufgrund des vorliegenden Sachverhalts Haftantrag gegen den dringend Tatverdächtigen. Dieser wird im Laufe des Sonntags (11. August) dem zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Rosenheim zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.
Personen, die in dieser Sache verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder sachdienliche Hinweise geben können, welche im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim unter der Telefonnummer 08031/200-0 oder jeden anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. (mz)
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