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Auch Promis schwer beeindruckt

Einfach wow! – Aiblinger Gymnasiasten erlaufen Spenden von 28.000 Euro für guten Zweck

Direktor Michael Beer mischte aktiv mit beim großen Spendenlauf an seinem Gymnasium. Er absolvierte insgesamt fünf Runden.
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Keine Frage: Direktor Michael Beer mischte aktiv mit beim großen Spendenlauf an seinem Gymnasium. Er absolvierte insgesamt fünf Runden.

„Mega-, megastolz“ ist Direktor Michael Beer auf die 950 Schüler seines Gymnasiums: 28.000 Euro haben sie beim großen Spendenlauf für gute Zwecke erlaufen. Tatkräftige Unterstützung erhielten sie von prominenten Sportlern des Vereins „Athletes for Ukraine“.

Bad Aibling – Er lief im Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, ist Fußballer und Tennisspieler beim SV DJK Heufeld und zeigte am Ende stolz seine rote, abgestempelte Startkarte: Johannes Vordermayer. 45 Runden oder 32,4 Kilometer schaffte der Fünftklässler beim Spendenlauf am Gymnasium Bad Aibling und war so Rekordschüler.

Johannes Vordermayer schaffte 45 Runden, also 32,4 Kilometer: Rekord!

Für jede gelaufene Runde zu je 720 Metern zahlten Vater, Mutter, Geschwister, Opa oder Oma zwischen 50 Cent und fünf Euro. Und weil alle 950 Schüler bis hinauf zu 12. Klasse mitgemacht hatten, kam die grandiose Summe von insgesamt 28 000 Euro zusammen.

„Ich bin mega, mega stolz auf dieses Ergebnis, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt Schulleiter Michael Beer, der mit bestem Beispiel voranging und fünf Runden schaffte. Dabei wollte er nur eine mitmachen, wurde dann aber auf dem Lehrer-Gremium so animiert, dass er das fünffache Pensum absolvierte.


Fremd ist ihm so ein Lauf nicht, schließlich war er in jungen Jahren aktives Mitglied der Leichtathletikabteilung des SV Wacker Burghausen. Er war oberbayerischer Vizemeister im Hochsprung mit 1,92 Metern und joggt heute noch regelmäßig. Als Beer von der Idee des Laufs erfuhr, sagte er spontan seine Unterstützung zu. Und dann ging alles ganz schnell. Ein Trio aus dem Lehrerkollegium kümmerte sich um die Rahmenbedingungen. Steffi und Christian März sowie Alexander Bichler kontaktierten Jonah Werner, den Sprecher von Athletes for Ukraine (A4U) und dessen Bruder Johan, einen Biathlon-Nachwuchssportler, und sie bereiteten den großen Tag vor.

Vor dem Start war Aufwärmen angesagt.

Ein solcher war es in jedem Fall. Das bestätigten auch die beiden ehemaligen Profisportler Tobias Angerer (Skilanglauf) und Christopher Kas (Tennis), die selbst mehrere Runden mitmischten. „Es war wohl der schönste Schultag für die Kinder, wir haben unterwegs nur lachende Gesichter gesehen“, sagten sie unisono am Stadionmikrofon, an dem Kultmoderator Karlheinz Kas die Veranstaltung moderierte. Und die ehemalige Automobilrennfahrerin Christina Surer-Tomczyk aus der Schweiz, seit 13 Jahren im Landkreis Rosenheim zu Hause, ergänzte: „Eine großartige Idee, ein toller Tag für die Kinder und eine super Sache von A4U, so etwas gehört unterstützt.“ Die zweifache Mutter ist eine der vielen Prominenten, die für den Verein arbeiten und sich bei solchen Aktionen in den Dienst der Sache stellen.

Kultreporter Karlheinz Kas in Höchstform: Drei Stunden war er am Mikro und moderierte die Veranstaltung.

Den Kindern sah man die Freude an. Nach einem Aufwärmprogramm, geleitet von Angerer, Kas und Johan Werner, wurden zunächst die Fünft- und Sechstklässler auf die Reise geschickt. Hier mischte sich der Schulleiter gleich persönlich mit hinein und legte die ersten 720 Meter locker zurück. Es folgten die Siebt- und Achtklässler, die Neunt- und Zehntklässler und schließlich die Oberstufe.

Jeder vierte Lehrer war dabei, wobei vor allem die Referendare zu Höchstleistungen aufliefen und vom Stadionsprecher auch immer wieder gepuscht wurden.

Batman, Schlumpf und Ananas am Start

Beeindruckend waren die Kostüme, mit denen die Schüler an den Start gingen. Der eine kam als Batman, ein anderer als Schlumpf, Mädchen liefen als Erdbeere, Ananas oder Orange, viele Buben hatten Fußballtrikots an von Lionel Messi bis Cristiano Ronaldo, vom Nationaltrikot bis zum FC Bayern und TSV 1860 München. Viele trugen stolz ihr Trikot vom Heimatverein, dem TuS Bad Aibling, SV DJK Heufeld, 1860 Rosenheim oder SV Bruckmühl.

Sie hatten das originellste Kostüm unter den rund 950 Startern: Miriam (von links), Sophia und Isabella kamen als Dino, Henne und Einhorn und schafften zehn Runden.

Den Vogel aber schossen drei Mädchen aus der 9c ab. Miriam, Sophia und Isabella quälten sich als Dino, Henne und Einhorn über die Distanz und meisterten satte zehn Runden. Das Trio wurde von Christian März mit dem Preis für das originellste Kostüm ausgezeichnet.

Auffallend war der Ehrgeiz der Mädchen. So meisterten zum Beispiel Bernadette Martin, Leichtathletin und Turnerin vom TuS, und Judith Brenker, eine Biathletin, 7a und 7c, je 32 Runden, also über 23 Kilometer.

Martin Kälberer brachte seine Musik mit ins „Stadion“

Für die musikalische Umrahmung sorgte Martin Kälberer, der seit früher Kindheit Gitarre, Mandoline und Klavier spielt und an der Musikhochschule in Graz studierte. Seit über 20 Jahren ist er freischaffender Künstler, tritt oft mit Werner Schmidbauer auf und ist mit ihm seit 15 Jahren mit „Aufgspuit“ im Bayerischen Fernsehen zu sehen.

Jeweils 14.000 Euro gab es für den Förderverein des Gymnasiums und den Verein „Athletes for Ukraine“. Hinten von links: Christian März, Jonah Werner, Steffi März und Johan Werner; vorne: Alexander Bichler, Nadine Laböck, Schulleiter Michael Beer und Christopher Kas.

Der Schultag endete kurz vor 13 Uhr in der Aula. Hier gab März die erlaufene Summe bekannt, was prasselnden Beifall auslöste. die 28 000 Euro werden aufgeteilt: Je 14 000 Euro gehen an den Verein Athletes for Ukraine und an den Förderverein des Gymnasiums. Den Spendenscheck dafür erhielt die Vorsitzende Nadine Laböck. Das Geld für diejenigen Schüler verwendet, die keinen so großen finanziellen Background haben. Auch sie sollen, so Laböck, die Chance bekommen, an Klassenfahrten oder Skilagern dabei zu sein.

Ganz zum Schluss gab es noch ein Skype-Telefonat in die Ukraine nach Charkiw zu Alexander, einem Vertrauten von A4U, der im Rollstuhl sitzt. Als er über den Krieg, das große Leid und sein Schicksal berichtete, war es totenstill. Und Jonah Werner erklärte: „In der Ukraine brennt es, die Menschen leben gefährlich, der Krieg ist noch lange nicht aus – der traurige Hintergrund sollte uns allen bewusst sein.“

Aiblinger Aktion soll beispielgebend sein


Werner und Co. wollen weitermachen, Schulen in ganz Bayern anschreiben und Gelder einsammeln. „Auch nach über eineinhalb Jahren Krieg sind unsere Anteilnahme und Unterstützung weiterhin groß. Wir bringen die Profisportler und das Material, die Schulen sorgen dann für so einen Tag, wie heute in Bad Aibling.“ Und hier sprach er im Namen von Jens Steinigen aus Siegsdorf. Der ehemalige Biathlon-Olympiasieger und heutige Rechtsanwalt in Traunstein hatte den Verein nur wenige Tage nach Kriegsausbruch gegründet.

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