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Wer diskutiert im Mai über Glühweinkocher?

Weihnachtsplanung im Frühling? Warum der Aiblinger Christkindlmarkt schon jetzt polarisiert

Stadtmarketing-Chefin Teresa Jancso bei den Vorbereitungen zum Christkindlmarkt im vergangenen Jahr.
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Stadtmarketing-Chefin Teresa Jancso bei den Vorbereitungen zum Christkindlmarkt im vergangenen Jahr.

Auch wenn das Wetter derzeit wenige Sommergefühle weckt, fällt der Gedanke an Glühwein, gebrannte Mandeln und Lebkuchen etwas schwer. Trotzdem ist in Bad Aibling der Christkindlmarkt schon jetzt, im Mai, Gesprächsthema. Doch warum eigentlich?

Bad Aibling – Es ist jedes Jahr das Gleiche: Wenn im Spätsommer die Supermarktregale mit Weihnachtssüßigkeiten aufgefüllt werden, ist die Begeisterung nicht bei allen Kunden groß. Während manch einer auch Ende August schon gerne ein paar Dominosteine verdrückt, könnten sich andere Jahr für Jahr tierisch über das Angebot von Schokonikoläusen und Marzipankartoffeln im Sommer aufregen. Doch keine Sorge: In Bad Aibling wurde dieses „Aufregerweihnachtsthema“ nicht schon auf Mai vorverlegt. Dennoch spielt der Christkindlmarkt bereits jetzt eine Rolle für die Stadt.

Der Grund dafür ist recht simpel: Bad Aiblings neue Stadtmarketing-Chefin Teresa Jancso steckt schon jetzt in den Planungen für den Weihnachtsmarkt im Dezember 2023. Auch deshalb sprach sie während der Hauptverwaltungsausschusssitzung mit dem Bürgermeister und einigen Stadträten über die anstehenden Aufgaben. Jancso ist seit Ende vergangenen Jahres im Amt und stellte den Christkindlmarkt, der vergangenes Jahr erstmals am Irlachweiher stattfand, auf die Beine. Sie blickte nun nicht nur auf die gelungene Ausrichtung zurück, sondern richtete den Fokus schon auf dieses Jahr – und dabei herrschte Diskussionsbedarf.

Soll der Markt weiter wachsen?

Viel Lob hatte der Christkindlmarkt im vergangenen Jahr für Ortswechsel und Durchführung erhalten. Auch Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) kommt noch Monate danach nicht aus dem Schwärmen. Er sprach von einem „grandiosen Erfolg“, der Markt sei „rund um perfekt“ gelungen. Schlier stellte aber auch klar: Zur Sicherstellung der im vergangenen Jahre teilweise unzureichenden Infrastruktur sind einige Investitionen zu tätigen.

Dabei sei zu beachten, dass die getätigten und die geplanten Anschaffungen aufgrund der starken Besuchernachfrage des Marktes der Stadt insgesamt, insbesondere dem Tourismus und den örtlichen Betrieben, zu Gute kommen. Doch bevor die Kostenfrage und eine Weiterentwicklung des Konzeptes diskutiert wurde, betonte Schlier, dass „der Markt aus meiner Sicht gar nicht groß wachsen soll“. Man freue sich stets über Gäste von außerhalb, aber der Christkindlmarkt sei „vor allem für die Aiblinger und wir müssen da jetzt nichts aufblähen“.

„Da kamen wir an unsere Grenzen“

Stadtmarketing-Chefin Teresa Jancso fand den Weihnachtsmarkt „auch sehr gelungen“ und sie wolle gerade das Flair auch in Zukunft beibehalten. Dennoch brachte sie einige Veränderungsvorschläge mit ins Rathaus. So solle das Angebot von Jahr zu Jahr immer regionaler werden und etwa Getränke und Handwerk irgendwann nur noch von Herstellern aus der Region stammen. Auch ein einheitlicher Auftritt, was etwa die „Hüttenlandschaft“ angeht, schwebt Jancso vor. Sie schlug eine Ausweitung des Marktes vor, indem die Stadt weitere zehn Hütten anschafft. Dies gewährleiste vor allem eine bessere Verteilung der Besucher.

Besonders wichtig, so Jancso, sei in puncto Anschaffung das Thema Strom. „Da kamen wir letztes Jahr wirklich an unsere Grenzen“, betonte die Stadtmarketing-Chefin. Deshalb seien zwei weitere Stromverteiler unersetzlich, auch weil etwa nicht mit weniger Glühweinkochern als im Vorjahr zu rechnen sei. Weitere Verbesserungsvorschläge betreffen eine Bühne vor dem Bootshaus, überdachte Stehtische und einheitliche Schirme. Insgesamt rechnet Jancso mit Anschaffungskosten von rund 90.000 Euro.

Wie viel dürfen die Erweiterungen kosten?

Auch wenn das Gremium des Hauptverwaltungsausschusses die Vorschläge in weiten Teilen begrüßte, sorgten sich einige Stadträte angesichts der angespannten Finanzlage um die Kosten. Während Martina Thalmayr (Grüne) darum bat, nochmal genauer auf die erforderlichen Ausgaben zu schauen, schlug Markus Stigloher (CSU) vor, etwa die Pläne für die Bühne noch ein Jahr zu verschieben. Jancso zeigte hierfür Verständnis und betonte, dass vor allem die Hüttenerweiterung sowie die Anschaffung weiterer Stromverteiler unabdingbar seien. „Die Bühne brauchen wir jetzt nicht unbedingt.“ Darauf einigte sich das Gremium und so reduzierte man die geplanten Anschaffungskosten um 10.000 Euro.

Der Aiblinger Christkindlmarkt lag im Vorjahr erstmals idyllisch am Irlachweiher.

Trotz der Postenstreichung konnte Irene Durukan (Grüne) „bei der Lage unseres Haushalts dennoch nicht guten Gewissens zustimmen“. Mit einer Gegenstimme gab das Gremium (10:1) dennoch grünes Licht für Jancsos Pläne. Indes erkundigte sich Martina Thalmayr noch über die Absicherung des Weihers. „Es ist dort dunkel und manchmal glatt und einige Eltern hatten Sorge um ihre Kinder“, sagte die Stadträtin. Auf die Frage nach einer Dauerlösung – etwa durch einen Bauzaun – antwortete Bürgermeister Schlier: „Die künftige Lösung ist, dass die DLRG oder die Wasserwacht die Absicherung übernimmt.“

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