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„Kam mit keiner Silbe zur Sprache“

Ärger um Aiblinger Autohaus - Warum eine Fahrzeughalle noch nicht gebaut werden darf

Baugrund der Firma Boxhammer: Zwischen dem Verkaufs-/Ausstellungsgebäude der Firma Boxhammer (rechts) und Fahrrad Meier (links) ist das Gebäude Richtung Wall/Umgehungsstraße in der vorderen Hälfte geplant.
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Baugrund der Firma Boxhammer: Zwischen dem Verkaufs-/Ausstellungsgebäude der Firma Boxhammer (rechts) und Fahrrad Meier (links) ist das Gebäude Richtung Wall/Umgehungsstraße in der vorderen Hälfte geplant.

Der Aiblinger Bauausschuss gibt für die Errichtung einer Fahrzeughalle auf dem Gelände des Autohauses Boxhammer grünes Licht – allerdings nur, wenn genügend Ausgleichsflächen bepflanzt werden. Nun meldet sich der Antragssteller zu Wort und zeigt sich verwundert über manch Aussagen der Verwaltung.

Bad Aibling – Eigentlich gab es nicht viel zu diskutieren. Der Antrag zum Bau einer Unterstellhalle auf dem Grundstück des Aiblinger Autohauses Boxhammer stellte in der jüngsten Bauausschusssitzung keine grundlegenden Probleme dar. Eigentlich. Und dennoch sorgte das Thema letztlich nicht nur für zufriedene Gesichter. Doch der Reihe nach.

Pläne für eine Autoabstellhalle

Robert Boxhammer hatte im Vorfeld eine Änderung des Bebauungsplans beantragt, damit die Baugrenze im Südosten geringfügig erweitert werden kann. Innerhalb des Gewerbegebietes für ein Autohaus seien inzwischen große Teile realisiert.

Für einen restlichen Teilbereich liegen konkrete Nutzungs- und Bauüberlegungen vor. Dabei wurde festgestellt, dass für die notwendige Autoabstellhalle südlich der Altwasserstraße eine Baugrenze geringfügig erweitert werden muss. Außerdem müssen inzwischen aufgrund von Forderungen der Hersteller gesonderte Wartungshallen für Elektrofahrzeuge geschaffen werden, so die Begründung für das Anliegen. Die Baugrenze verläuft allerdings weiterhin innerhalb des ausgewiesenen Gewerbegebietes.

„Es geht also nur um die Autohalle“, sagte Stadtbaumeister Andreas Krämer. Aus Sicht der Stadtverwaltung erscheinen die angestrebten Änderungen „ortsplanerisch vertretbar“. So weit, so gut. Doch mit einer Nachfrage der Grünen hinsichtlich der notwendigen Ausgleichsflächen veränderte sich die Situation während der Bauausschusssitzung etwas.

Grünen-Stadträtin Anita Fuchs: „Ich kanns nicht glauben“

Grünen-Stadträtin Anita Fuchs.

„Wenn die Ausgleichsflächenanforderungen nicht erfüllt wurden, kann ich dem Ganzen nicht zustimmen“, sagte Stadträtin Anita Fuchs verärgert. Demnach sei auf der bestehenden Ausgleichsfläche hin zur Umgehungsstraße bisher nichts passiert – „ich kanns nicht glauben“, so Fuchs.

Bürgermeister Stephan Schlier.

Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) sei das bisher „nicht bekannt“ gewesen. Er gab zu Protokoll, dass die Maßnahmen, also etwa die Bepflanzung der Fläche, erst erfüllt werden müssten, um das Baurecht zu erstellen. Er betonte jedoch auch, dass grundsätzlich nichts gegen die beantragte Änderung spricht.

Mit der Ergänzung – also dass die Bepflanzungsmaßnahmen erst nachgewiesen werden müssten, bevor die neue Planung öffentlich ausgelegt werden kann – stimmte das Gremium dem Änderungsantrag mit 9:2 Stimmen zu. Das Gremium war sich jedoch recht einig darüber, dass die Ergänzung des Bauausschusses für Boxhammer keine großen Probleme und Verzögerungen darstellen dürften. „Ohnehin ist Herbstzeit gleich Pflanzzeit“, sagte etwa Stadtrat Johann Schweiger (CSU).

Antragssteller vermisst Würdigung des Bauausschusses

Doch im Nachgang der Sitzung zeigte sich der Antragssteller selbst unzufrieden. Gegenüber den OVB-Heimatzeitungen äußerte er Unverständnis. Dabei stellte er klar, dass eine Verpflichtung zur Bepflanzung auf dem Grundstück unstrittig sei. „Wie ich jedoch weiß, ist eine Ausgleichsflächenbepflanzung im Verhältnis der zur bebauten Fläche vorzunehmen“, schreibt Boxhammer in seiner Stellungnahme.

Seine bisherige Bebauung sei erst zu zwei Dritteln an der Altwasserstraße erfolgt. „Leider kam bei der Sitzung mit keiner Silbe zur Sprache, dass ich zur Erlangung der damaligen Baugenehmigung eine zusätzliche Ausgleichsfläche in der Größe von 10.000 Quadratmetern in Mietraching erworben habe und diese bereits von mir bepflanzt wurde“, so Boxhammer.

Ferner wolle er auch nicht unerwähnt lassen, dass er vor rund einem Jahr aus dieser Fläche in Mietraching, die direkt neben der Glonn verläuft, zur Entschleunigung dieser bei Hochwasser eine Fläche von rund 2500 Quadratmeter „unentgeltlich zur Verfügung gestellt“ habe. Auch dies habe in der Sitzung des Bauausschusses keine Würdigung erfahren.

Auf Nachfrage erklärte Bürgermeister Schlier, dass die Ausgleichsthematik „im Detail etwas kompliziert“ sei. „Um so mehr vom Baurecht ausgeschöpft wird, desto mehr Ausgleich müsse erbracht werden.“

Aiblings Bürgermeister Schlier hält Beschluss für legitim

Zum Fall Boxhammer und der Fläche in Mietraching sagte er: „Es kann durchaus sein, dass er den Ausgleich für das, was bisher gebaut wurde, schon ausreichend erbracht hat.“ Klar sei aber, dass für das, was er noch vorhat, „auf jeden Fall“ noch ein Ausgleich nötig sei. „Der Beschluss in der Sitzung ist somit legitim.“

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