Discounter und Drogeriemarkt in Bad Aibling sollen vergrößert werden
Anbau mit Verkehrs-Folgen? Warum die geplante Aldi-Erweiterung zu Stau-Problemen führen könnte
Noch sind einige Fragen ungeklärt, doch die Aldi-Filiale sowie der angrenzende Drogeriemarkt in der Ebersberger Straße sollen erweitert werden. Da sich der Anbau auf die Zufahrt-Möglichkeiten auswirken würde, könnte dies Folgen für den umliegenden Verkehr haben. Wie steht die Stadt dazu?
Bad Aibling – Eine aus verkehrstechnischer Sicht ohnehin diskutierte Stelle in Bad Aibling könnte künftig noch mehr in den Blickpunkt rücken. Die „ALDI SE & Co. KG“ strebt eine Erweiterung der Aldi-Filiale und des Drogerie-Marktes sowie die Errichtung einer Werbeanlage an der Ebersberger Straße an.
Durch den Anbau und die vergrößerte Verkaufsfläche – der Drogeriemarkt würde um mehrere Meter in Richtung Ebersberger Straße hervorragen – soll es eine Veränderung in Sachen Zu- und Ausfahrt geben. Doch wie steht die Stadtverwaltung dazu?
„Grundsätzlich in unserem Sinne“
Als „größeres Vorhaben“ mit einer „verkehrsplanerischen Problematik“ bezeichnete es Stadtbaumeister Andreas Krämer während einer Bauausschusssitzung. Für Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) sei die Erweiterung „grundsätzlich in unserem Sinne“. Denn es sei wünschenswert, dass der Drogeriemarkt erhalten bleibt. „Deshalb finde ich es auch gut, wenn das trotz der Erweiterung des Aldi-Marktes möglich ist.“ Doch bis es soweit ist, sind noch einige Fragen zu klären.
Grünen-Stadträtin Martina Thalmayr machte etwa klar, dass die dortige Verkehrssituation katastrophal sei. „Dieses Eck ist total gefährlich für Radler und Fußgänger“, sagte Thalmayr und stellte die Option einer Unterführung in den Raum. Dass der Bereich gerade für Radfahrer gefährlich sei, bestätigte auch Markus Stigloher(CSU).
Indes erkundigte sich Anita Fuchs (Grüne) nach den nötigen Fahrradstellplätzen, die durch die Erweiterung erforderlich würden. Grundsätzlich sind dort laut Stellplatznachweis insgesamt 125 Pkw-Stellplätze erforderlich. Es sind auf dem Grundstück bereits 126 Stellplätze vorhanden, davon drei Behindertenstellplätze und ein Mutter-Kind Parkplatz. Somit werden die geforderten Stellplätze bereits jetzt vollständig nachgewiesen, was Bürgermeister Schlier als „interessant“ bezeichnete. Zudem sind insgesamt 32 Fahrradabstellplätze erforderlich, 33 sollen errichtet werden.
Wegfall einer Zufahrt könnte mehr Rückstau bewirken
Doch das heikelste Thema, das das Bauvorhaben mit sich bringt, bleibt die Frage nach der Zufahrt. Derzeit verfügt der bestehende Parkplatz (neben einer Zufahrt hin zur Ebersberger Straße) auf der Nordseite über zwei Zufahrten zur Grassingerstraße hin. Die östliche der beiden befindet sich rund 50 Meter von der Kreuzung Ebersberger Straße / Grassingerstraße. „Zu Stoßzeiten kann man in der Grassingerstraße (nördlich vom Aldi-Parkplatz) einen Rückstau beobachten, der sich teilweise über die östliche der beiden Zufahrten hinaus bildet“, heißt es in einer Stellungnahme der Sachgebietsleitung Tiefbau.
Das Problem: Durch die geplante Erweiterung (Drogeriemarkt) soll es vom bestehenden Parkplatz zur Grassingerstraße hin nur noch eine Zufahrt mit einer Entfernung von etwa 33 Metern zur Ebersberger Straße geben. Der geplanten neuen Zufahrt könne so nicht zugestimmt werden, hieß es während der Sitzung.
Ob die Ein- und Ausfahrt aus Gründen der Verkehrssicherheit etwa mit einer „Rechts rein, Rechts raus“- Variante möglich ist, muss nun zunächst durch eine Erhebung vor Ort untersucht werden. Um sichere Aussagen treffen zu können, wird seitens der Verwaltung eine verkehrsplanerische Untersuchung verlangt. Zudem eine Stellungnahme der Polizeiinspektion Bad Aibling.
Noch Untersuchungen erforderlich
Auch eine Regelung bezüglich der Sicherung des Gehweges südlich der Grassingerstraße (nordöstlich) sei derzeit nicht gegeben. Aufgrund zahlreicher offener Fragen entschied das Gremium einstimmig, den jetzigen Antrag abzulehnen, jedoch das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht zu stellen. Dies allerdings geknüpft an die Einhaltung gewisser Anforderungen. Vor einer endgültigen Entscheidung müsse etwa geprüft und nachgewiesen werden, ob die Ein- und Ausfahrt aus Gründen der Verkehrssicherheit etwa mit einer „Rechts rein, Rechts raus“-Variante möglich ist. Dies ist durch eine Erhebung vor Ort an einem Wochentag und einem Samstag zu untersuchen.
Außerdem muss ein verkehrsplanerisches Gutachten beauftragt werden, in dem unter anderem eine „Leistungsfähigkeitsbetrachtung“ des betreffenden Knotens mit allen möglichen Abbiegebeziehungen untersucht wird. Auch die verfügbaren Flächen für einen Rückstau in Spitzenstunden müssen untersucht werden.

