Bergwacht Sachrang-Aschau im Einsatz
Absturz an der Kampenwand: So lief die dramatische Rettung einer Bergsteigerin
Eine versierte Wanderin aus dem Landkreis Traunstein ist am Montag (10. März) von der Gederer Wand bei Aschau im Chiemgau abgerutscht. Mit Mühe konnte sie sich kurz vor der Felswand festhalten und einen Notruf absetzen. So lief die dramatische Rettungsaktion.
Aschau im Chiemgau – Zu einem kritischen Rettungseinsatz wurde am Montagmorgen (10. März) die Bergwacht Sachrang-Aschau gerufen. Kurz vor 9 Uhr war eine Frau aus dem Landkreis Traunstein abgestürzt. Sie war im Bereich der Gederer Wand – einer Felsformation zwischen Aschau und Bernau – auf Wanderung. Dabei kam sie vom Weg ab und rutschte im Bereich des Zwölferturms etwa zehn Meter in die Tiefe. Mit großer Mühe konnte sich die Mittvierzigerin an einer Felskante festhalten und den Notruf selbstständig absetzen.
„Weil die Zeit drängte, wurde der Rettungshubschrauber Christoph 14 zur Erstsuche eingesetzt. Er konnte die Frau jedoch beim ersten Überflug nicht lokalisieren“, informiert die Bergwacht Sachrang-Aschau. Daraufhin nahm der Hubschrauber an der Wache Aschau einen Bergretter auf, um die Suche zu unterstützen. „Gleichzeitig machten sich aufgrund der sich verschlechternden Wetterlage sowie der schwierigen windigen Verhältnisse mehrere Einsatzkräfte der Bergwacht mit einem Rettungsfahrzeug und einem ATV auf den Weg zur vermuteten Unglücksstelle.“
Rückruf hilft bei Lokalisierung
Erst durch einen Rückruf bei der abgestürzten Frau konnte sie vom Helikopter aus lokalisiert werden. Sie befand sich in steilem und absturzgefährdetem Gelände westlich des Zwölferturms in Richtung Chiemsee. Parallel dazu bereiteten die Bergretter eine bodengebundene Rettung vor, falls die Luftrettung nicht gelingen sollte. „Doch ein Bergwachtler und ein Notarzt konnten per Winde zur Patientin abgelassen werden“, beschreibt die Bergwacht den spektakulären Einsatz. Vor Ort gelang es den Rettungskräften, die Frau mit dem Seil zu sichern und gemeinsam mit einem Retter per Winde sicher in den Hubschrauber aufzunehmen.
„Die Frau hatte außerordentliches Glück“, schätzen die Bergretter ein. „Lediglich wenige Zentimeter trennten sie von einem lebensgefährlichen Absturz über die Felswand. Wäre sie weitergerutscht, hätte dies fatale Folgen haben können.“ Bis auf Schürfwunden im Gesicht blieb die Mittvierzigerin unverletzt. Der Einsatz, an dem insgesamt 14 Einsatzkräfte beteiligt waren, dauerte rund zweieinhalb Stunden.

