Drei Autos, sieben Freunde, viele Abenteuer
Ab in die Wüste: Warum ein Ameranger Ehepaar die Strapazen einer Rallye auf sich nimmt
23 Tage, 7.200 Kilometer und einmal quer durch die Westsahara – Elke und Herbert Meyer aus Amerang stellen sich dieser Strapaze. Die Meyers stellen eins von 50 Teams der Rallye Dresden-Dakar- Banjul. So haben sich die Abenteurer auf die Mammuttour vorbereitet.
Amerang/Obing/Pfaffing – Ab in die Wüste: Herbert und Elke Meyer aus Amerang sind eines von rund 50 Teams der Rallye Dresden-Dakar-Banjul. Die Diesel-and-Dust (Staub)-Challenge führt durch sieben Länder und durch die Wüste. Start ist am 12. November in Dresden.
23 Tage, 7200 Kilometer
23 Tage, 7.200 Kilometer und einmal quer durch die Westsahara – Elke und Herbert Meyer haben viel vor. Am kommenden Wochenende starten sie von Dresden aus über Frankreich, Spanien, Marokko, Mauretanien und Dakar im Senegal nach Banjul in Gambia. Mit im Gepäck: Jede Menge Vorfreude und eine gehörige Portion Abenteuerlust.
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Schon die namentliche Anlehnung an die berühmte „Rallye Dakar“ lässt erahnen, dass der bevorstehende Trip keine Spazierfahrt wird. Auf die Teilnehmer wartet ein Wüstenabenteuer mit viel Staub, allerhand Unwägbarkeiten und vielfältigen fahrerischen und klimatischen Herausforderungen.
Tagesetappen von bis zu 800 Kilometern, Straßen an der Atlantikküste, die nur bei Ebbe zu befahren sind, unbefestigte Wege, Staubpisten und durchschnittliche Temperaturen von bis zu 40 Grad und mehr tagsüber und bis zu minus zehn 10 Grad nachts, werden den Teilnehmern einiges abfordern. „Etwa 600 Kilometer sind Off-Road zu bewältigen im Senegal fahren wir aus Sicherheitsgründen etwa 500 Kilometer im Konvoi mit etwa 50 Fahrzeugen“, berichtet Herbert Meyer.
Sanddünen, Sternenhimmel, Sightseeing
Das erfordere schon Spontanität, praktische Veranlagung und Entdeckergeist. Darin liege eben auch der Reiz der Rallye, die gleichzeitig viele Naturschönheiten und kulturelle Schätze zu bieten habe. „Sanddünen und einsame Natur, der Sternenhimmel über Afrika, ein bisschen Sightseeing in Marokko und ein unbändiges Gemeinschaftsgefühl im Fahrerlager – darauf freuen wir uns riesig, aber wir haben auch großen Respekt, denn die Tour ist kein Selbstläufer“, betont Herbert Meyer.
Der 54-jährige Kfz-Meister ist mittlerweile schon ein alter Rallye-Hase. Bereits viermal hat er an der Europa-Orient-Rallye teilgenommen. 2011 ist er für einen Freund eingesprungen und hat sofort Feuer gefangen. 2013, 2015 und 2018 folgten die nächsten Touren. 2015 war Ehefrau Elke erstmals als Copilotin mit an Bord und auch sie hat das Rallyefieber gleich gepackt.
Drei Autos, sieben Freunde und viele Abenteuer
Mit der Rallye Dresden-Dakar-Banjul nimmt das Paar nun mit fünf Freunden in zwei weiteren Autos eine neue Strecke in Angriff. Das bedeutet rund ein halbes Jahr Vorbereitungszeit für jedes Team. Darin inbegriffen: Die Anschaffung und Instandsetzung eines geeigneten Fahrzeugs und die Suche nach Sponsoren. Allein für Anmeldung und Rückflug werden pro Person etwa 1.400 Euro fällig. Hinzu kommen die Kosten für Treibstoff und Fahrzeugkauf.
Sportliche Challenge für karitative Zwecke
Anders als beim berühmten Vorbild, geht es bei der Rallye-Dresden-Dakar-Banjul nicht um Bestzeiten. Stattdessen werde die sportliche Challenge mit karitativen Zwecken verknüpft „und das begeistert uns und auch unsere Sponsoren besonders“, hebt der Ameranger hervor. Die Rallye-Fahrzeuge inklusive der mitgeführten Ausrüstung würden am Ende der Reise versteigert.
Der Erlös gehe unter Leitung der Dresden-Banjul-Organisation (DBO) und im Beisein der Rallye Teilnehmer an verschiedene Hilfsprojekte vor Ort. „Wir finden die Transparenz gut“, betont Elke Meyer. Das Geld komme dahin, wo es gebraucht werde. Bildung, Gesundheit aber auch Aufklärung hätten einen hohen Stellenwert. Nicht weniger wichtig seien die Projekte zur Selbsthilfe, beispielsweise der Umgang mit Müll, oder die Schaffung von Ausbildungsplätzen in Werkstätten für Kfz-Mechaniker, Tischler oder Bäcker. „Ich freue mich auf das Lächeln der afrikanischen Kinder“, sagen Herbert und Elke Meyer gleichzeitig.
Stofftier Gecko geht als Maskottchen mit auf die Tour
Doch vorher gibt es für die Eltern zweier erwachsener Söhne noch einiges zu erledigen. Kopien von Anmeldeformularen und persönlichen Papieren sind zigfach auszufertigen, das Roadbook muss studiert und Reservereifen und Kanister für Sprit und Trinkwasser müssen am Auto montiert werden. Nachdem das Paar die meiste Zeit im Auto schlafen will, wird die Rückbank ihres Audi A6 quattro durch eine Matratze ersetzt.
Maskottchen Gecko fährt mit
Auch das Packen ist eine Herausforderung, stellt Elke Meyer fest. Ins Gepäck kommt universelle Reisekleidung, eine kleine Werkzeugkiste für Ihn und ein Minimum an Kosmetik für Sie, „denn ganz ohne gehe es nicht“, sagt die 54-Jährige.
Die Tage in der Wüste würden in puncto Körperpflege ohnehin spannend. Darüber hinaus kommt auch das Arabischbuch in die Reisetasche. In Vorbereitung auf die Rallye und aus Liebe zum Orient hat Elke Meyer nämlich einen Arabischkurs belegt. Und natürlich darf auch der Gecko von Audi mit. Das Stofftierchen ist treuer Begleiter in allen Fahrzeugen und geht nun bereits zum fünften Mal mit auf Reisen.
Interessierte können die Reise auch auf Instagram (@team_desert_racer) verfolgen.
