Als Teil von Bayerischen Wasserrettungszügen in NRW nach Hochwasser
Die Nacht durchgefahren: BRK-Wasserretter aus dem BGL vor Ort im Katastrophengebiet
Auch BRK-Wasserretter aus dem Berchtesgadener Land und Rosenheim sind bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Weitere halten sich bereit und haben aber auch die Wetterlage am Wochenende im Blick.
Berchtesgaden/Mönchengladbach/Rosenheim - „Die Kameraden sind am Freitagmorgen, gegen 9 Uhr vor Ort in Mönchengladbach eingetroffen“, berichtet Martin Planegger von der BRK Wasserwacht Berchtesgaden gegenüber BGLand24.de. „Sobald das Ausmaß der Lage klar wurde, haben sich einige Aktive bereit gehalten. Am Donnerstagabend kam dann die Mitteilung, dass ein Tauchtrupp unserer Wasserretter, als fester Bestandteil des Wasserrettungszuges Oberbayern, nach Nordrhein-Westfalen ausrücken würde. Gegen 20.40 Uhr sind sie dann vom Sammelpunkt an der Wache in Freilassing aufgebrochen, haben sich andernorts gegen 1 Uhr noch mit dem Rest des Rettungszuges zusammengeschlossen und sind nun, wie gesagt, vor Ort angekommen.“
Insgesamt sind aktuell im Katastrophengebiet in NRW 43 Einsatzkräfte des BRK aus Oberbayern und 34 aus Unterfranken im Einsatz. Vor Ort können sie bei verschiedensten Einsätzen helfen. Von Deichsicherungsmaßnahmen, über die Rettung von eingeschlossenen Personen, aber auch Evakuierungseinsätzen und die Versorgung Betroffener mit Lebensmitteln und Unterkunft.
Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands: Auch Einsatzkräfte aus Berchtesgaden und Rosenheim sind vor Ort
Bei einer Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands sind über 100 Menschen gestorben, davon mindestens 63 an Ahr und Mosel. „Man muss im Moment feststellen, mit dem Leerlaufen von Kellern oder dem Leerpumpen von Kellern stoßen wir immer wieder auf Menschen, die ihr Leben gelassen haben in diesen Fluten, so dass ich über die Zahl, wo wir dann am Schluss in etwa landen werden, gar nichts sagen kann“, so Roger Lewentz (SPD), Innenminister von Rheinland-Pfalz. Viele weitere gelten als vermisst, ganze Landstriche sind verwüstet und Häuser weggespült. Das Verteidigungsministerium hat wegen der Unwetterkatastrophe sogar einen militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Tausende Helfer sind in Rettungseinsätzen unterwegs, darunter auch mehr als 850 Soldaten.
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„Wir wurden in der Nacht auf Freitag vom Bayerischen Innenministerium darüber informiert, dass ein Hilfeersuchen des Landes Nordrhein-Westfalen vorliegt. Infolgedessen haben wir gestern zwei Wasserrettungszüge, einen aus Unterfranken und einen aus Oberbayern alarmiert und nach Mönchengladbach entsendet“, berichtet Sohrab Taheri-Sohi, Pressesprecher des Bayerischen Roten Kreuzes. Ein Wasserrettungszug bestehe aus mehreren Modulen. Unter anderem aus Boots- und Tauchtrupps aber auch Logistikeinheiten und Führungskräften. „Sie befanden sich bereits zuvor in erhöhter Alarmbereitschaft und waren deshalb auch sehr schnell verfügbar, konnten die Fahrzeuge besetzen und die Fahrt ins Einsatzgebiet antreten.“
Wasserwachten stehen auch für mögliche Unwetter am Wochenende bereit
Auch aus der Region sind bereits Helfer der Wasserwachten ausgerückt. Ebenso wie ihre Kameraden aus dem Berchtesgadener Land rückten auch acht Retter der Wasserwachten aus Stadt und Landkreis Rosenheim ins Katastrophengebiet aus (Plus-Artikel ovb-online.de). Weitere stehen bei Bedarf für regionale und überregionale Einsätze zur Verfügung. Auch die Air Rescue Specialists der Kreiswasserwacht Rosenheim sind abflugbereit bei der Polizeihubschrauberstaffel Bayern stationiert. Diese Spezialisten sind speziell dafür ausgebildet im Rahmen der Hubschraubergestützten Wasserrettung Personen unter anderem aus dem Wasser oder von Dächern zu retten.
„Neun Wasserretter der Wasserwacht Töging-Winhöring befinden sich seit gestern Abend nach den verheerenden Unwettern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in erhöhter Alarmbereitschaft“, berichtet unterdessen die Wacht aus dem Kreis Altötting in einem Facebook-Post. „Das bedeutet, dass Einsatzfahrzeuge und Einsatzmaterial gecheckt werden. Ein Ausrücken wäre in kurzer Zeit möglich.“ Dort, wie auch in der übrigen Region hat man unterdessen auch die Wetterlage am Wochenende im Blick, wenn Tief „Bernd“ anrücken wird (Plus-Artikel rosenheim24.de). „Wir halten uns bereit dafür, auch am Wochenende und möglicherweise direkt bei uns wegen der möglichen Starkregen-Ereignisse auszurücken“, schließt Martin Planegger von der Berchtesgadener BRK-Kreis-Wasserwacht.
hs