Von der Fahrbahn abgekommen
Tödlicher Motorrad-Unfall auf der B305 bei Schneizlreuth: Ursache, Schaden, Reaktion
Der Frühling lockt Motorradfahrer auf die Straße, teils mit fatalen Folgen. Am Wochenende starb ein 26-Jähriger bei Schneizlreuth. Zum Unfallhergang und was man als Ersthelfer machen sollte.
Schneizlreuth – Ein tragischer Unfall ereignete sich am Samstagnachmittag auf der B305 bei Unterjettenberg in der Gemeinde Schneizlreuth: Ein 26-jähriger Motorradfahrer aus Saalfelden in Österreich kam ums Leben, trotz der Bemühungen von Anwohnern und Einsatzkräften, ihn wiederzubeleben.
Der Vorfall ereignete sich laut der Polizeiinspektion Bad Reichenhall am Samstag (6. April) gegen 14.15 Uhr. Der junge Mann war mit seinem Motorrad auf der B21 von Schneizlreuth kommend unterwegs, bog rechts in Richtung Ramsau ab und kam schließlich auf der B305 in einer langgezogenen Linkskurve bei Unterjettenberg von der Straße ab. Er überschlug sich mehrmals in der angrenzenden Wiese und blieb bewusstlos liegen.
Erhöhte Geschwindigkeit vermutet
Der Motorradfahrer sei dabei „alleinbeteiligt“, also ohne den Einfluss anderer Verkehrsteilnehmer von der Fahrbahn abgekommen. „Nach den Angaben der Zeugenaussagen wird als Unfallursache eine nicht angepasste oder erhöhte Geschwindigkeit angenommen“, berichtet Daniel Bäßler, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei für den Landkreis. Da die Straße trocken gewesen sei, gehe Bäßler eher von erhöhter Geschwindigkeit aus.
Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes des Kreisverbandes Berchtesgadener Land leisteten Anwohner, darunter eine Krankenschwester, sofort Erste Hilfe und forderten bei der Leitstelle Traunstein Hilfe an. Das Rote Kreuz rückte mit dem Reichenhaller Notarzt, einer Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes und dem Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ aus. Trotz aller Bemühungen konnte der junge Mann nicht mehr ins Leben zurückgeholt werden.
Kriseninterventionsdienst im Einsatz
Die Freiwillige Feuerwehr Schneizlreuth half bei der Wiederbelebung, sicherte die Unfallstelle ab und regelte den Verkehr. Beamte der Reichenhaller Polizei und der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein nahmen den Unfall auf. An dem Motorrad entstand ein Totalschaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Der Kriseninterventionsdienst des Roten Kreuzes war mit zwei Krisenberatern vor Ort und kümmerte sich um die Betroffenen.
Die Ermittlungen in dem Fall werden von der Polizeiinspektion Bad Reichenhall unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein durchgeführt. „Da der Fahrer am Unfall alleinbeteiligt war, wurde von der Staatsanwaltschaft ein Gutachter verneint“, so Bäßler.
Immer wieder Unfälle in dem Abschnitt
„Die Deutsche Alpenstraße ist sehr beliebt bei Motorradfahrern“, meint Daniel Bäßler. Auf dem Abschnitt zwischen Schneizlreuth und Ramsau kommt es jährlich nach Bäßler zu einem Motorradunfall, jedoch aus verschiedenen Gründen. Ob Maßnahmen zur Prävention nötig sind, liege im Zuständigkeitsbereich der Unfallkommission, die sich laut Bäßler aus Polizei, Landratsamt und staatlichem Bauamt zusammensetzt. Dies sei allerdings erst der Fall, „wenn wir vermehrt gleiche Unfallursachen haben“, so Bäßler.
So reagiert man richtig
Wenn man einen Unfall beobachtet, sollte man: „den Notruf wählen, für Eigensicherung sorgen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten“, erklärt der Sachbearbeiter für Verkehr. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rät: „Bei einem bewusstlosen Motorradfahrer ist das Abnehmen des Helmes notwendig, da nur danach eine sachgerechte Lagerung (bei vorhandener Atmung: stabile Seitenlage) durchgeführt werden kann.“ Die Helmabnahme sollte, wenn möglich, zu zweit durchgeführt werden. Über verschiedene Techniken, die Folgeverletzungen verhindern sollen, informiert das DRK unter https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/verkehrsunfall/helm-abnehmen/.