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Marco Balonier klärt in Teisendorf auf

Wie viel Surfen und Zocken darf’s sein? Die richtige Balance im Umgang mit Bildschirm-Medien

Referent Marco Balonier (links), mit Gemeinderat Felix Gasser beim Vortrag in Teisendorf
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Referent Marco Balonier (links), mit Gemeinderat Felix Gasser.

Die Fragen, die sich rund um das Thema Internet und Handynutzung drehen, sind immer noch weit verbreitet. Genau diese hat Marco Balonier an einem Informationsabend für Eltern und Kinder in Teisendorf geklärt.

Teisendorf - Wer kennt das nicht bei sich oder seinen Kindern? Anstatt miteinander reden, auf den Bildschirm starren, schnell noch eine Message eintippen, auf Instagram oder Facebook ein Foto posten oder nachschauen, ob eine Followerin oder ein Follower eine Nachricht eingestellt hat. Oder einfach nur zocken, surfen oder spielen.

Das Smartphone, iPhone oder Tablet, kurz, die digitale Welt, hat viele Menschen, vor allem aber Jugendliche (zu) fest im Griff. Warum das so ist und wie man es ändern kann, bevor es zur Sucht wird, war Thema eines Abends mit Vortrag und Diskussion im Pfarrheim Teisendorf, zu dem die Gemeinde Teisendorf in Zusammenarbeit mit Jonathan Soziale Arbeit, dem Jugendtreff Teisendorf und der Caritas eingeladen hatte.

Informativer und erfolgreicher Abend

Referent war Marco Balonier von der Caritas Fachambulanz für Suchtkranke Berchtesgadener Land. Leider war die Veranstaltung schwach besucht. Nur wenige Eltern und einige Kinder und Jugendliche waren gekommen. Trotzdem war es laut Gemeinderat und Jugendreferent Felix Gasser ein informativer und erfolgreicher Abend, weil der Referent so besser auf die individuellen Fragen der Eltern eingehen konnte.

Warum haben die digitalen Medien so große Anziehungskraft bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, fragte Balonier zu Beginn seiner Ausführungen. Ein Hauptgrund sei, so seine Antwort, dass sich viele die Anerkennung und Zugehörigkeit, die sie sonst nicht finden, aus dem Internet holen. Dabei sei das Internet ein gefährlicher Ort, wo man sehr viel Geld verdienen könne. Darum sind die Besten der Besten, Programmierer, Marktforscher, Blogger und viele mehr dahinter. Alle Plattformen wollen die Aufmerksamkeit der Konsumenten, denn je länger sich jemand auf einer Plattform befindet, desto mehr Geld wird von den Betreibern verdient.

Auch für Erwachsene kein leichtes Thema

Verbreitet wird auf schnellste Weise eine Fülle an Daten, Informationen, Videos, Fotos, ungefiltert und für jeden einfach zugänglich. Darunter sind auch viele verstörende Inhalte, die sich auf die Psyche niederschlagen können. Selbst für die Erwachsenen ist es schwierig hier den Überblick zu behalten, deshalb müssen sie sich mit dem Thema Internetgefahren und Nutzung der sozialen Medien durch ihre Kinder möglichst früh und intensiv auseinandersetzen.

Denn es gilt, eine optimale Balance zwischen „On- und Offline“ zu finden, neben der wichtigen Frage, „wann ist der richtige Zeitpunkt, an dem mein Kind ein Handy bekommen soll?“. Zu Letzterem meinte der Experte, dass diese Frage nur individuell beantwortet werden kann, es gelte aber die Faustregel „So spät und so begrenzt wie möglich, so früh und soweit selbstbestimmt wie notwendig“. Dazu müssen die Eltern sich fragen, wie die Situation des Kindes und der Familie ist, vor allem aber, ob sie bereit und gut vorbereitet sind, um sich gemeinsam mit dem Kind mit dem Thema Social Media auseinander zu setzen.

Medien freie Zeiten schaffen

Wenn es dann so weit ist, dass das Kind sein eigenes Gerät oder einen Zugang zum Internet hat, stellt sich die Frage nach der besseren Balance und der zielgerechten Nutzung der Bildschirmmedien. Beides sind keine einfachen Unterfangen, ob der Fülle der Möglichkeiten, die das Netz bietet. Wichtig dabei sei die Vorbildfunktion der Eltern. Diese sollten auch für sich selbst „medienfreie Inseln“ schaffen, gemeinsame medienfreie Zeit mit den Kindern verbringen, beispielsweise beim Essen, bei Gesprächen oder gemeinsamen Aktivitäten, Interesse am Kind und seinem Verhalten zeigen, nachfragen, um das Kind zu verstehen oder auch mal gemeinsam mit dem diesem etwas anschauen oder spielen und darüber sprechen.

Wichtig seien auch von Beginn an klare Umgangsregelungen für die Nutzung der Bildschirmmedien. Hier könne man sich Beratung holen, im Internet (beispielsweise unter www. mediennutzungsvertrag.de) oder bei entsprechenden Fachstellen. Die Festlegung medienfreier Zeiten im Tagesverlauf oder medienfreier Tage seien wichtige Komponenten solcher Regeln. Auch „Erst...dann..“ Vereinbarungen können hilfreich sein, wie beispielsweise „Erst Hausaufgaben machen, dann surfen“, „Erst bei der Hausarbeit helfen, dann auf dem Smartphone spielen“.

Eine Frage sollten sich Erwachsene immer wieder stellen und auch ihren Kindern vermitteln, nämlich, „wie kann ich meinen Selbstwert unabhängig von Klicks, Likes und der Aufwertung durch andere stärken?“, fragte Balonier. Seine Antwort: „Indem ich selbst aktiv werde, selbst gestalte und weniger konsumiere: Und damit die Erfahrung mache: ‚ich schaffe das, ich kann das, das bereitet mit Freude‘“. Im Anschluss an seine Ausführungen nahm sich Balonier Zeit, auf konkrete Fragen der Anwesenden einzugehen, sodass alle Wichtiges für den Alltag mitnehmen konnten.

kon

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