Da werden Kindheitserinnerungen wach
Der neue Pumuckl: Teisendorfer Michael Regner komponierte die Filmmusik
„Hurra, Hurra, der Pumuckl ist da”: Mit den Abenteuern rund um den kindlichen Kobold und Meister Eder verbinden viele Erwachsene liebevolle Erinnerungen an ihre Kindheit. So geht es auch Michael Regner, dem eine ganz besondere Ehre zuteil wurde: Für den aktuellen Kinofilm „Neue Geschichten vom Pumuckl” durfte der Teisendorfer die Musik komponieren. Im Gespräch mit bgland24.de berichtet er, wie es dazu kam und warum er anfangs skeptisch war.
Teisendorf - Denn als großer Fan der alten Folgen wusste er zunächst nicht so recht, was er von der Neuauflage halten soll. „Ich stehe den Fortsetzungen von alten Klassikern eher skeptisch gegenüber. Als ich mir die Bücher durchlesen durfte, war ich aber vom Konzept überzeugt”, erinnert sich der 37-jährige Familienvater.
Anfang 2022 wurde er als einer von drei Komponisten eingeladen, für die neue Staffel die Filmmusik zu entwerfen. Eine besondere Ehre, über die sich Regner sehr freute. Doch gleichzeitig war das Angebot auch mit einer Herausforderung verbunden: Der Komponist wollte ältere Fans genauso mit ins Boot holen wie die jüngeren. Vergangenheit und Moderne miteinander verbinden: Regner überzeugte die Verantwortlichen rund um Regisseur Marcus Rosenmüller und Filmproduzent Korbinian Dufter. Er bekam den Zuschlag und durfte im Sommer 2022 so richtig loslegen.
Altes mit Neuem verbinden
„Mir war es wichtig, ganz behutsam die Moderne in diesen Klassiker mit einzubauen”, so Regner. Musikalische Elemente aus der Vergangenheit sollten gleichzeitig der ab 1962 erschienenen Reihe von Kinderbuchautorin Ellis Kaut Tribut zollen. Im November 2022 traf sich der Teisendorfer mit Rosenmüller und Dufter zum Sammeln von Ideen. Bei den Instrumenten spielen die Tuba - eher eine Neuerung im Vergleich zur alten Serie - und die Zither - sowohl in der alten als auch in der neuen Musik - eine große Rolle. Kombiniert mit Bassklarinette und Banjo ergibt sich der neue Sound des Pumuckl.
Regner hat viel ausprobiert, und anfangs musste er ohne Pumuckl auf dem Bild komponieren. „Im Nachhinein fällt einem natürlich immer etwas auf, das man anders machen würde. Aber ich bin zufrieden mit meinem Werk, und die Reaktionen von außen bestätigen mich”, erzählt der 37-Jährige, der in Bad Reichenhall geboren wurde. Die Aufgabe sei herausfordernd, aber auch sehr schön gewesen.
Schon als Kind ein Fan
Dass er die Filmmusik vom neuen Pumuckl entwerfen durfte, muss sich Regner immer wieder ins Bewusstsein rücken. Es war eben keine normale Aufgabe für den gebürtigen Teisendorfer, der schon von Kindesbeinen an auf die Abenteuer des kindlichen Kobolds gebannt verfolgte. Schon immer träumte er davon, Musik zu komponieren. Nach seinem Abitur führte ihn sein Weg in die Filmmusik. Musik-Lehramt studierte er als Alternative, falls es mit dem Komponisten-Dasein nicht klappen würde.
Erste wichtige Kontakte knüpfte er 2012 mit dem Kurzfilm „Wie du küsst“ (Regie: Eva Trobisch), der mit dem ersten Preis des FilmFernsehFonds Bayern auf der Regensburger Kurzfilmwoche 2013 ausgezeichnet wurde. Der endgültige Durchbruch gelang ihm 2018 mit seiner Musik zu Hans Weingartners Roadmovie „303“. Für seinen Titelsong „Magnet Balls“ wurde er 2018 für den Deutschen Filmmusikpreis in der Kategorie „Bester Song im Film“ nominiert.
„Damit hätte ich nie gerechnet“
„Dass ich mit Filmmusik meinen Lebensunterhalt verdienen und eines Tages die Musik für den neuen Pumuckl beisteuern kann, damit hätte ich nie gerechnet”, erinnert sich Regner. Erfahrungsgemäß weiß er, dass auf seinem beruflichen Weg auch Glück eine wichtige Rolle spielte - und vermutlich auch noch weiter spielen wird. Einen besonderen Traum für die Zukunft hat er nicht. „So wie es läuft, bin ich zufrieden. Ich kann von zuhause aus arbeiten und habe Zeit für meine Familie, besser geht es nicht.” Erneut für Pumuckl die Filmmusik zu komponieren, das würde ihm aber schon gefallen, wie er abschließend verrät.
Seit dem 26. Oktober sind in den deutschen Kinos drei ausgewählte Folgen der neuen Serie zu sehen. Die insgesamt 13 neuen Folgen werden ab dem 11. Dezember bei RTL+ und kurze Zeit später bei RTL ausgestrahlt.